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5 Jahre nach
Fukushima, 30 Jahre nach Tschernobyl: Materialien.
Wie in der Dezemberausgabe 2015 angekündigt, fand vom 26. bis 28.
Februar 2016 in der Berliner Urania der Kongress „5 Jahre Leben mit
Fukushima, 30 Jahre Leben mit Tschernobyl“ der deutschen Sektion der
internationalen Ärztevereinigung IPPNW statt. Er hat die Folgen der
Katstrophen von Fukushima und Tschernobyl für Mensch und Umwelt
eindrücklich in Erinnerung gebracht. Auf der Website www.tschernobylkongress.de haben die Veranstalter Materialien zu den Plenarsitzungen
und Foren zur Verfügung gestellt, darunter viele
Power-Point-Präsentationen, Manuskripte und Audio-Mitschnitte.
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Stx702-703.2016.8.1 (1 Seite)
Zur
Originalseite im pdf-Format
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Fehlbildungen:
Höchste Raten an Neuralrohrdefekten
und Mikrophthalmie bei vermehrt inkorporiertem
Cäsium-137 im Gebiet Polissia in der Ukraine.
Bald nach der Katastrophe von Tschernobyl behaupteten Regierungen und
internationale Agenturen, die radioaktive Exposition verursache keine
Fehlbildungen, habe keine teratogenen Wirkungen. Wladimir
Wertelecki von der University of
South Alabama (USA) sowie vom International Charitable
Fund “OMNI-Net for Children”,
einer non-profit- und non-government-Organisation,
derzeit in Rivne (Ukraine), und Kollegen
berichten jetzt dagegen von erhöhten Raten an Neuralrohrdefekten (wie
Kiefer- und Gaumenspalten, Verschlußstörungen der
Wirbelsäule u.a.) und abnorm kleinen Augen (Mikrophthalmie)
in der Provinz Rivne in der Ukraine, die zu den
am höchsten mit Radiocäsium belasteten Gebieten zählt.
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Stx700-701.2016.6-7.2 (2 Seiten)
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30 Jahre
nach Tschernobyl und 5 Jahre nach Fukushima:
Die Katastrophen gehen weiter. - IPPNW-Report
„Gesundheitliche Folgen der Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima“
-
„Kein Schlussstrich unter die Akten Tschernobyl und Fukushima“
schrieb die deutsche Sektion der internationalen Ärzteorganisation für die
Verhütung des Atomkrieges – Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW)
anlässlich der Veröffentlichung ihres Reports „30 Jahre Leben mit
Tschernobyl – 5 Jahre Leben mit Fukushima: Gesundheitliche Folgen der
Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima“. Diesen Bericht
veröffentlichte die IPPNW zu ihrem Kongress, den sie mit Wissenschaftlern
aus Japan, der ehemaligen Sowjetunion, aus Deutschland, den USA und aller
Welt vom 26. bis 28. Februar 2016 in Berlin veranstaltete.
Der Report
zeigt, daß die gesundheitlichen Folgen der Atomkatastrophen weiterhin
andauern, und die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima sich noch
jahrzehntelang fortsetzen werden. Die Autoren Dr. med. Angelika Claußen, Europa-Vorsitzende der IPPNW, und Dr. med.
Alex Rosen, stellvertretender Vorsitzender der deutschen IPPNW-Sektion,
geben einen Überblick über wissenschaftliche Forschungsergebnisse und
erläutern den derzeitigen Stand des Wissens zu den Folgen der beiden Atomkatastrophen.
Jenseits der Kontroversen um die Folgen langfristiger Strahlenexposition
mehren sich anerkannte wissenschaftliche Publikationen, die nachweisen, daß
sogenannte Niedrigdosisstrahlung wesentlich gefährlicher ist als bislang
angenommen. Schon sehr kleine Strahlendosen führen zu signifikant er-höhten
Risiken für Krebs, Herzkreislauferkrankungen, perinatale Sterblichkeit
sowie Fehlbildungen bei Neugeborenen, schreiben die Autoren. Außerdem sei
in großen Teilen Zentral- und Osteuropas und in Teilen Asiens das
Geschlechterverhältnis neugeborener Jungen zu Mädchen nach Tschernobyl
sprunghaft und hochsignifikant zu Lasten der Mädchen angestiegen. Dieser
Effekt weise deutlich auf eine Beeinträchtigung der menschlichen Erbanlagen
durch Niedrigdosisstrahlung hin.
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Stx700-701.2016.1-3.3 (3 Seiten)
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Internationaler
IPPNW-Kongress, 26. bis 28. Februar 2016 in Berlin: 5 Jahre Leben mit Fukushima – 30 Jahre Leben mit Tschernobyl. Eine
aktuelle Bilanz der Folgen für Umwelt und Gesundheit. Die nukleare Kette –
Vom Uranabbau zum Atommüll. Die Herausforderung Energiewende.
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Stx694-695.2015.11-14.4 (4 Seiten)
Zur ausführlichen Einladung, zur Programmankündigung
und zum Anmeldeformular
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Buchmarkt: Die Politik der Unsichtbarmachung
der Gesundheitsfolgen von Tschernobyl. Olga Kuchinskaya
zeichnet Wellen der Sichtbar- und Unsichtbarmachung
der Gesundheitsfolgen von Tschernobyl in Belarus nach. ‚Die Politik der
Unsichtbarkeit‘ nannte Olga Kuchinskaya,
Assistenzprofessorin an der Universität Pittsburgh (USA), ihre 2014
erschienene Arbeit über die öffentliche Wahrnehmung und Nicht-Wahrnehmung
der gesundheitlichen Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl auf dem
Gebiet der Republik Belarus. Die Autorin stützt sich auf die Auswertung
gedruckter Quellen (Zeitungen, Zeitschriften, Informationsbroschüren, amtliche
Berichte) und zahlreiche Interviews mit Beteiligten und Betroffenen aus dem
Zeitraum 1986 bis etwa 2012 und zeichnet Wellen der Sichtbar- und Unsichtbarmachung der Gesundheitsfolgen von Tschernobyl
in Belarus nach. Eine Buchvorstellung von Annette Hack.
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Stx692-693.2015.10-12.3 (3 Seiten)
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Leukämie bei Kindern in Weißrussland. Die Leukämiehäufigkeit (Inzidenz) bei Kindern in Belarus ist
nach Tschernobyl signifikant angestiegen. Für den Zeitraum 1986 bis 1995
ermittelten Malko und Ivanov 200 zusätzliche
Leukämiefälle. Dieses Ergebnis hängt stark von verschiedenen Annahmen ab,
unter anderem vom Studienzeitraum, dem Zuschnitt des Zeitfensters für den
Test auf Erhöhung, und von der Wahl des Regressionsmodells. Auswertungen
mit unterschiedlichen Regressionsmodellen ergeben für den Zeitraum 1987 bis
1995 zwischen 82 und 168 Exzessfälle. Für alle
untersuchten Modelle ist die Erhöhung der Leukämieinzidenz in Belarus nach
Tschernobyl statistisch signifikant. Von Alfred Körblein
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Stx654-655.2014.7-9.3 (3 Seiten)
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Fukushima
und Tschernobyl: Den Opfern der atomaren
Katastrophen eine Stimme geben. Internationale Tagung zu den Folgen von
Atom-katastrophen für Mensch und Umwelt. Zu den Folgen von Tschernobyl
und Fukushima für Natur und Menschen veranstaltete die IPPNW Deutschland –
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. zusammen mit der Evangelischen Kirche
Hessen-Nassau im hessischen Arnoldshain eine
Tagung mit internationalen Referenten und Teilnehmern. Bericht von Annette
Hack.
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Stx654-655.2014.4-7.4 (4 Seiten)
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Japanese version
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Fehlbildungsrate in Bayern vor und nach dem Unfall von
Tschernobyl. Stratifiziert nach radioaktivem Fallout – Update 2014. In ihren Arbeiten zu genetischen Tschernobylfolgen
haben Scherb und Voigt die langfristige Zunahme
von Totgeburten, einzelnen Fehlbildungsdiagnosen und Chromosomenanomalien
sowie langfristige Veränderungen im menschlichen
Geburtengeschlechterverhältnis dokumentiert. Insbesondere mit der von ihnen
entwickelten Methode „Analytical ecological epidemiology“ können Fehlbildungstrends in
unterschiedlich hoch belasteten Regionen synoptisch betrachtet und im
Hinblick auf eine Dosis-Wirkungsbeziehung räumlich-zeitlich analysiert
werden. Es zeigen sich starke und hochsignifikante Anstiege der
Fehlbildungshäufigkeit mit der Höhe der radioaktiven Belastung nach
Tschernobyl in Bayern. Von Hagen Scherb und
Kristina Voigt.
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Stx652-653.2014.1-5.5 (5 Seiten)
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Leukämie bei Kindern in Weißrussland – „Kein
Wissenschaftsbetrug“ – Von Mikhail V. Malko. 1998 hatten der weißrussische Mediziner
Professor E. P. Ivanov und Kollegen sowie der umstrittene deutsche
Strahlenbiologe A. M. Kellerer eine Arbeit veröffentlicht, in der sie von
einer lediglich nicht-signifikanten Erhöhung der Leukämieraten von Kindern
in Belarus (Weißrussland) um 26 Prozent nach der Katastrophe von
Tschernobyl berichteten. [3] In der Folge und bis heute wurde dieses
Argument, daß es in Belarus angeblich keine Auffälligkeiten bei der
Leukämiehäufigkeit unter Kindern gegeben habe, benutzt, um die
gegenteiligen auffälligen Befunde in Griechenland und Deutschland [4, 5]
international in Frage zu stellen. Nachdem nun Dr. Alfred Körblein im Jahr 2013 die in dieser Arbeit
aufgelisteten Leukämieraten in Belarus nachgerechnet hatte, ergab sich, daß
1987, ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe, die Leukämierate für bis 1 Jahr
alte Kinder in Belarus tatsächlich signifikant um 89 Prozent gegenüber dem
Trend der restlichen Jahre erhöht war. [1, 1a] Das hätte man also auch im
Westen bereits 15 Jahre früher wissen können, weshalb Strahlentelex im März
2013 titelte: „Ein Wissenschaftsbetrug“.
Im
russischen Sprachraum wurde die Tatsache der vermehrten
Leukämieerkrankungen bei Kindern in Belarus dagegen nicht verschwiegen,
merkt jetzt Dr. Mikhail V. Malko, Professor am
Institut für Energiewirtschaft der Nationalen Akademie der Wissenschaften
von Belarus in Minsk/Belarus, an. In seinem Beitrag verteidigt er deshalb
seinen Kollegen Ivanov gegen den Vorwurf des Wissenschaftsbetruges und
zitiert eine Liste entsprechender Literatur, die außerhalb des russischen
Sprachraums kaum oder gar nicht wahrgenommen wurde.
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Stx650-651.2014.1-3.3 (3 Seiten)
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Tschernoblyfolgen: Gestörtes Geschlechterverhältnis in Kuba
– ein Erklärungsversuch. Das Geschlechterverhältnis bei der Geburt
stieg in Kuba nach 1986 hochsignifikant an mit einem Maximum im Jahr 1988.
Zusätzlich zeigt sich aber ein zweiter Anstieg mit Maximum Mitte der 1990er
Jahre. Erst nach dem Jahr 2000 erreicht das Geschlechterverhältnis wieder
das Niveau der Zeit vor 1987. Eine mögliche Erklärung für diesen
Langzeiteffekt könnte die verzögerte Wirkung von Strontium in importiertem
Milchpulver aus der Sowjetunion sein. Von Alfred Körblein
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Stx642-643.2013.9-11.3 (3 Seiten)
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Fehlende Mädchen in Kuba durch Radionuklide in importierter
Nahrung. Wie Regierungen und Wirtschaft ihre Bevölkerung radioaktiv
verstrahlen. Im Dezember 2011 wurde im
„American Journal of Epidemiology“
die Arbeit einer Autorengruppe aus Kuba und Großbritannien veröffentlicht,
die auf einen extrem angestiegenen Jungenanteil bei den Geburten in Kuba in
den 1990er Jahren hinwies. Die Autoren erklärten dieses Phänomen durch die
ökonomische Depression in der Folge des Zusammenbruchs des Ostblocks: Kuba
unterlag einem US-amerikanischen Embargo, war bei Industrieprodukten und
Energieträgern praktisch vollständig von Importen aus der Sowjetunion
abhängig und bezog auch circa 60 Prozent seiner Lebensmittelimporte von
dort. Im Austausch lieferte es Südfrüchte, Tabak und Zuckerrohr. Diese
Handelsbeziehungen brachen mit dem Ende der internationalen Organisation
der sozialistischen Staaten zur Förderung der wirtschaftlichen
Zusammenarbeit und Integration (RGW) weg und ließen Kuba in eine schwere
Wirtschaftskrise abgleiten, in der es auf allen Gebieten zu einer
dramatischen Mangelversorgung kam und auch die verbrauchte
Pro-Kopf-Nahrungsmenge erheblich zurückging. Das heißt, die Kubaner
hungerten, wodurch diese Änderung im Geburtengeschlechterverhältnis
ausgelöst worden sei.
Die
Wissenschaftler Hagen Scherb und Kristina Voigt
vom Münchener Helmholtz-Zentrum, die bereits zuvor entdeckt hatten, daß
nach der Tschernobyl-Katastrophe im Jahr 1986 ab dem Folgejahr in
denjenigen Ländern, die von dem radioaktiven Fallout betroffen waren, der
Anteil der Mädchengeburten um so stärker zurückgegangen war, je höher die
radioaktiven Immissionen waren, bezweifelten diese Erklärung. Die Daten der
kubanischen Bevölkerungsstatistik zeigten nämlich, daß der Anstieg genau
wie in Mittel- und Osteuropa bereits im Jahr 1987 begann, also zu einer
Zeit, als es in Kuba noch keine gravierenden ökonomischen Schwierigkeiten
gab. Sie hatten auch schon gezeigt, daß die Veränderung des normalerweise
sehr stabilen sekundären Geschlechterverhältnisses spezifisch für die
Folgen von Strahlenbelastungen ist. Aber wie kann Kuba durch radioaktiven
Fallout aus Tschernobyl belastet sein, wenn es wie Amerika weit außerhalb
der Reichweite der radioaktiven Wolken lag? Die Erklärung liefert die
Autorengruppe Scherb, Kusmierz
und Voigt, die auch schon die Mädchenlücke in der Umgebung von
Atomkraftwerken und Nuklearanlagen entdeckt hatte, in einem im August 2013
im „Environmental Health Journal“ erschienen
Beitrag, der in dieser Ausgabe vorgestellt wird. Demnach ist anzunehmen,
daß Kuba mit radioaktiv belasteten Lebensmitteln aus Rußland beliefert
wurde. Von Ralf Kusmierz
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Stx640-641.2013.1-6.6 (6 Seiten)
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Leukämien und Lymphome bei Kindern in den am höchsten
radioaktiv belasteten Regionen der Ukraine. Auf den Hinweis des Sonderberichterstatters des
Menschenrechtsausschusses der Vereinten Nationen Anand Grover,
man möge in Japan nach der Katastrophe von Fukushima auch die Leukämien im
Auge behalten, entgegnet die japanische Regierung wie im vorstehenden Beitrag
zitiert: „UNSCEAR 2008 hat berichtet, daß kein Anstieg der Leukämie
aufgrund von Strahlung nach dem Unfall von Tschernobyl bei den Einwohnern
gefunden wurde. Wir fordern, daß der [Grover-]Bericht
mit den Ansichten anderer UN-Organisationen wie UNSCEAR, WHO und IAEA
übereinstimmt.“ Dr. Alfred Körblein hatte im
Februar dieses Jahres (2013) aufgedeckt, daß es sich bei den Behauptungen,
es habe nach Tschernobyl in den hauptsächlich betroffenen Regionen keinen
Anstieg von Leukämien gegeben, um nichts weiter als einen
Wissenschaftsbetrug handelt. Denn in Weißrussland, dem Land mit den
höchsten Falloutbelastungen, gab es sehr wohl deutlich vermehrt
Leukämieerkrankungen bei Kindern nach Tschernobyl. (Strahlentelex 626-627
v. 7.2.2013 und Strahlentelex 628-629 v. 7.3.2013. In seinem hier
dokumentierten neuen Beitrag zeigt Alfred Körblein
das jetzt auch für die Ukraine.
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Stx636-637.2013.5-6.2 (2 Seiten)
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Leukämie bei Kindern in Weißrussland – Ein
Wissenschaftsbetrug. In der vorigen Ausgabe
des Strahlentelex vom 7. Februar 2013 veröffentlichte Dr. Alfred Körblein seine Berechnungen zu „Leukämie bei Kindern in
Weißrussland“ www.strahlentelex.de/Stx_13_626-627_S01-04.pdf. Dort zitierte er zur Darstellung des Problemhintergrundes
auch eine Arbeit des weißrussischen Mediziners Professor E. P. Ivanov und Kollegen.
Diese Arbeit von Ivanov et al., die bereits 1998 veröffentlich wurde,
enthält auch Daten für Kinder unter einem Jahr. Die Leukämieraten in
Belarus (Weißrussland) sind darin für den Zeitraum 1982 bis 1994
aufgelistet. Eine logistische Regression dieser Daten ergibt für 1987, wie
Alfred Körblein jetzt nachträglich berechnete,
daß die Leukämierate für Kinder unter einem Jahr gegenüber dem Trend der
restlichen Jahre signifikant um 89 Prozent erhöht war (RR = 1,89, p=
0,019).
Das hätte
man also bereits vor 15 Jahren wissen können, machte es aber nicht bekannt.
Statt dessen schrieben Ivanov und seine
Mitautoren, darunter der umstrittene Münchner Strahlenbiologe A. M.
Kellerer, lediglich von einer nichtsignifikanten Erhöhung um 26 Prozent
gegenüber dem Vergleichszeitraum. In der Folge wurde dieses Argument, daß
es in Belarus angeblich keine Auffälligkeiten bei der „infant
leukemia“ gegeben habe, benutzt, um die
auffälligen Befunde in Griechenland und Deutschland international in Frage
zu stellen.
In Belarus
wird E. P. Ivanov jetzt damit verteidigt, der Professor und seine
Mitarbeiter hätten das nicht selbst errechnen können. Professor Kellerer
sei dagegen der eigentliche Autor dieser Studie gewesen und er und dessen
Mitarbeiter hätten den Fehler Ivanovs gesehen, jedoch nichts getan, um ihn
zu korrigieren. Inzwischen erkläre Ivanov zudem, Strahlung habe im Sinne
der Hormesis eine positive Wirkung auf die
Leukämieerkrankungen bei Kindern.
Alfred Körblein gebührt das Verdienst, diesen
Wissenschaftsbetrug jetzt aufgedeckt zu haben.
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Stx628-629.2013.1.1 (1 Seite)
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Leukämie bei Kindern in Weißrussland. Eine Trendanalyse von Daten aus Weißrussland (Belarus) findet
für 1987, dem Jahr nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, eine
statistisch signifikante, 33-prozentige Erhöhung der Leukämieinzidenz bei
Kindern (P=0,004). Ein zweiter Anstieg zeigt sich im Zeitraum 1990 bis
1992. Bei Kindern unter einem Jahr ist die Erhöhung im Jahr 1987 mit 152
Prozent sehr viel größer (P=0,0007). Die Ergebnisse widersprechen
offiziellen Aussagen, nach denen epidemiologische Studien in der Tschernobylregion bisher keinen eindeutigen Nachweis
für eine erhöhte Inzidenz von Kinderleukämien erbracht haben. Von Alfred Körblein.
Increased
leukemia rates in children from Belarus after Chernobyl. A trend analysis of data from
Belarus finds a statistically significant 33% increase in the incidence of leukemia
in children in 1987, following the Chernobyl nuclear disaster in 1986
(RR=1.33; P=0.004). The increase is much greater in children less than a
year old (RR=2.68, P=0.0004). Another increase occurs in 1990-1992. The
findings contradict the results of former studies and statements in two
UNSCEAR reports that no evidence of an increased incidence of childhood
leukemia in Belarus was found after Chernobyl. By Alfred Koerblein.
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Stx626-627.2013.1-4.4 (4 Seiten)
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English version
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Perinatalsterblichkeit im
Nahbereich des Tschernobylreaktors korreliert mit
der Strontiumbelastung. Eine gemeinsame Analyse der Daten der Perinatalsterblichkeit
aus Gomel und Zhytomir, den vom
Tschernobyl-Fallout am stärksten verstrahlten Regionen Weißrusslands und
der Ukraine, ergibt neben einem kurzzeitigen Anstieg im Jahr 1987 eine
Erhöhung um bis zu 40 Prozent in den 1990er Jahren. Die Erhöhung korreliert
mit der Strontiumbelastung der werdenden Mütter.
Von Alfred Körblein.
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Stx606-607.2012.7-9.3 (3 Seiten)
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Proteste von Tschernobyl-Veteranen. In der Ukraine eskalierten am 1. November 2011
Demonstrationen von Tschernobyl-Veteranen gegen die Sparpolitik des Landes.
Bis zu 1000 Teilnehmer einer Kundgebung sogenannter Liquidatoren
durchbrachen Berichten zufolge die Absperrungen am Parlamentsgebäude in
Kiew, bevor sie von Spezialeinheiten der Polizei gestoppt wurden. Die
Liquidatoren hatten 1986 unter Einsatz ihrer Gesundheit die Folgen der
Reaktorkatastrophe im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl einzudämmen
versucht. Nun will die Regierung ihre Sonderrenten kürzen.
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Stx600-601.2012.7.1 (1 Seite)
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An der Atomenergie festzuhalten ist leichtfertige Realitätsverweigerung.
Die amerikanische Organisation Physicians
for Social Responsibility (PSR), die sich auf den Schutz der
öffentlichen Gesundheit verpflichtet hat, drängt auf die Abschaltung aller
zur Zeit in den USA betriebenen Kernkraftwerke und fordert die
Kongreßabgeordneten auf, die Subventionierung des Baus neuer Kernkraftwerke
durch staatliche Bürgschaften für Kredite und Versicherungsprämien zu
verweigern. Weshalb? Der emeritierte Professor für Physik und
Umweltwissenschaft an der Portland State University in Oregon (USA) Rudi H.
Nussbaum nennt die wissenschaftlichen und die Vernunftgründe für einen so
kompromißlosen Standpunkt. Von Rudi H. Nussbaum.
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Stx586-587.2011.4-5.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Die epigenetische Revolution in der
Strahlenbiologie. Heutige Lehren aus dem Reaktorunfall von Tschernobyl. Daß die zusätzliche
Strahlendosis sich lediglich im Rahmen der natürlichen Schwankungsbreite
bewege, wird gern angeführt, um unliebsame epidemiologische Beobachtungen
nach Katastrophen wie der von Tschernobyl oder in der Umgebung von
Kernkraftwerken im Normalbetrieb abzuwehren und künftige Schäden, jetzt zum
Beispiel nach Fukushima, zu bestreiten. Nach dem Muster, daß nicht sein
kann, was nicht sein darf, wird argumentiert, die beobachteten oder (im
Falle von Fukushima) zu erwartenden Schäden könnten jedenfalls nicht durch
Strahlung verursacht sein, denn die Dosis sei viel zu gering. Zudem fehle
jede plausible ätiologische Erklärung. Das Dosisargument gilt jedoch nur,
wenn man die Strahlendosen über größere Gebiete und längere Zeiträume
zusammenfaßt und dabei örtliche sowie kurzzeitige deutliche Dosisspitzen
heruntermittelt. Und zur Erklärung der beobachteten Effekte beschreiben
jetzt der Berliner Humangenetiker Karl Sperling sowie der Mathematiker
Hagen Scherb aus Neuherberg in einem Beitrag im
Mai-Heft 2011 der Naturwissenschaftlichen Rundschau das Prinzip der
medizinisch-(epi)genetischen Strahlenwirkung.
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Stx586-587.2011.1-3.3
(3 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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25 Jahre
nach Tschernobyl: Kranke Kinder und
beschleunigte Alterung. Majak (Rußland/UdSSR) 1957, Harrisburg
(USA) 1979, Tschernobyl (Ukraine/UdSSR) 1986, Fukushima (Japan) 2011 – auch
ein Vierteljahrhundert nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl werden
die Folgen verdrängt, vertuscht, verharmlost und bagatellisiert. Atomlobby
und Politiker reden die Gefährdung durch sogenannte Niedrigdosisstrahlung
mit gezielter Propaganda und beharrlichem Verschweigen der Risiken klein.
Die Gesellschaft für Strahlenschutz hatte für den 6. bis 8. April 2011
Ärzte und Wissenschaftler aus den betroffenen Ländern Ukraine, Weißrußland
und Rußland, eingeladen. Diese sind zu ganz anderen Ergebnissen über die
Folgen von Tschernobyl gekommen als beispielsweise die Internationale
Atomenergieagentur (IAEA) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder
das Wissenschaftliche Komitee der Vereinten Nationen für die Wirkungen der
Atomstrahlung (UNSCEAR). Doppelt so schnell gealterte Katastrophenhelfer,
Hirnschäden und Beeinträchtigung kognitiver Funktionen, weniger und kranke,
genetisch geschädigte Kinder, angeborene Entwicklungsschäden, Schilddrüsenkrebs
und Brustkrebs, Leukämien und Lymphome – das sind Folgen der
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, wie sie jetzt berichtet wurden. Der
Strahlenunfall von Tschernobyl zog schwere ökologische Veränderungen nach
sich, die zur Umsiedlung und Evakuierung der Bevölkerung aus Verbotszonen
und Umsiedlungszonen und zum notgedrungenen Weiterleben der Bürger in
radioaktiv verschmutzten Gebieten führte. Darauf wies unter anderem die
Moskauer Medizinprofessorin Larissa C. Baleva vom
Zentrum für Forschung und Praxis des Strahlenschutzes von Kindern am
wissenschaftlichen Forschungsinstitut für Pädiatrie und Kinderchirurgie des
russischen Gesundheitsministeriums hin. Ihr Institut betreut sowohl Kinder,
die noch in Gebieten leben, in denen die Bodenbelastung mit Cäsium-137 bis
zu 1.665 kBq/m² beträgt, Kinder, die aus der Verbotszone und der
Umsiedlungszone evakuiert wurden, Kinder, die in der Phase der
intrauterinen Entwicklung radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren, Kinder
von Liquidatoren und Kinder, die der Bestrahlung durch Jod-131 ausgesetzt
waren (Geburtsjahrgänge 1968 – 1986). Die bisher 25jährige Beobachtungszeit
erlaubt, die Besonderheiten des Gesundheitszustandes der Kinder aus jeder
Gruppe herauszuarbeiten und das Vorhandensein bestimmter Strahleneffekte,
die sich bei den Kindern aus Hochrisikogruppen entwickelten, festzustellen.
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Stx582-583.2011.14-15.2 (2 Seiten)
Zu den Orignalseiten
im pdf-Format
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Gesundheitsfolgen
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25 Jahre
nach Tschernobyl: Erhöhte
Sterblichkeit von Neugeborenen nach Tschernobyl. Trendanalysen der
Monatsdaten der Perinatalsterblichkeit aus
Westdeutschland und der Säuglingssterblichkeit aus Polen zeigen im Jahr
1987, dem Jahr nach Tschernobyl, jeweils statistisch signifikante Zusammenhänge
mit der Cäsiumbelastung der Mütter über Milchverzehr. In beiden Datensätzen
treten Maxima der Sterblichkeit sieben Monate nach den Maxima der
Cäsiumbelastung auf. Die Dosis-Wirkungsbeziehung (DWB) ist stark nach oben
gekrümmt, der Schätzwert für den Dosisexponenten beträgt 3,7. Die
Abweichung der Dosis-Wirkungsbeziehung von einem linearen Verlauf ist
deutlich signifikant. Statistische Überlegungen lassen für die analytische
Form der Dosis-Wirkungsbeziehung eine kumulative Lognormalverteilung erwarten. In den höchstbelasteten Regionen
der Ukraine (Oblast Zhitomir) und Weißrusslands
(Oblast Gomel) zeigt sich nach Tschernobyl außer einer Erhöhung im Jahr
1987 ein deutlich größerer Anstieg in den 1990er Jahren, welcher mit der
verzögerten Wirkung von Strontium erklärt werden kann. Mit etwa 1.000
zusätzlich gestorbenen Neugeborenen in den Jahren 1990 bis 1997 ist der Strontiumeffekt mehr als 10-mal so groß wie der
Cäsiumeffekt im Jahr 1987. Immer
noch geht die internationale Strahlenschutzkommission von der Existenz
einer Schwellendosis für teratogene Schäden in Höhe von 100 Millisievert
(mSv) aus. Nach offiziellen Angaben betrug die mittlere Dosis im ersten
Folgejahr nach Tschernobyl in Deutschland aber nur 0,2 mSv. Die obigen
Ergebnisse widersprechen damit dem Konzept einer unschädlichen Dosis für
teratogene Schäden. Eine Analyse von Dr. Alfred Körblein.
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Stx580-581.2011.1-8.8 (8 Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
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Gesundheitsfolgen
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Geringere Intelligenz
nach Strahlenbelastung im Mutterleib. Neue Studie zeigt verringerte
kognitive Fähigkeiten bei Heranwachsenden aus den am stärksten vom
Tschernobyl-Fallout betroffenen Gebieten Norwegens. Signifikant niedrigere Intelligentquotienten (IQ) weisen Heranwachsende auf,
die sich während der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im
Entwicklungsstadium der 8. bis 15. Schwangerschaftswoche befanden und deren
Mütter in den stärker vom Fallout betroffenen Gebieten Norwegens lebten.
Das berichten die Psychologin Kristin Sverdvik Heiervang von der Universität Oslo und Kollegen jetzt
im Scandinavian Journal of
Psychology der Scandinavian
Psychological Associations in einer Arbeit über
die Auswirkungen einer Niedrigdosisstrahlenexposition im Mutterleib auf die
kognitiven Funktionen in der Adoleszenz. Die Arbeit stützt damit frühere
Ergebnisse aus Schweden (Almond et al. 2007), der Ukraine (Nyagu et al. 1998) und Weißrußland
(Belarus; Loganovsky et. al 2008).
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Stx566-567.2010.5-6.2
(2 Seiten)
Zu den
Originalseiten im pdf-Format
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Gesundheitsfolgen
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Angeborene
Fehlbildungen in der Tschernobyl-Region. Eine Untersuchung von Wladimir Wertelecki von der Universität von Süd-Alabama über
angeborene Fehlbildungen in einer vom Tschernobyler
Reaktorunglück betroffenen Region im Norden der Ukraine erregte jetzt
besonderes Aufsehen, weil sie erhöhte Fehlbildungsraten aufdeckt.
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Stx564-565.2010.3-5.3 (3 Seiten)
Zu den Originalseiten
im pdf-Format
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Verlorene
Kinder. Die Geschlechtschance des Menschen bei der Geburt in Europa und in
den USA nach den oberirdischen Atomwaffentests und nach Tschernobyl. Seit der Entdeckung der Mutagenität von ionisierender Strahlung im
Tierexperiment wurden schädigende strahlengenetische Effekte auch beim
Menschen immer wieder in Betracht gezogen und untersucht. Während das
Wissenschaftliche Komitee der Vereinten Nationen für die Wirkung von
Atomstrahlung (UNSCEAR) noch im Jahre 2000 die Auffassung vertrat,
strahleninduzierte vererbbare Effekte beim Menschen seien bisher nicht
belegt, kann man solche Effekte nach dem Unfall von Tschernobyl mit
einfachen Mitteln eindeutig nachweisen. Die Ergebnisse von Scherb und Kollegen lassen bei Übertragung auf
vollständige Zeiträume und auf die gesamte Weltbevölkerung erahnen, dass
die Anzahl der verlorenen Kinder nach den globalen Freisetzungen
ionisierender Strahlung in der Größenordnung von mehreren Millionen liegen könnte.
Verschärft wird das Problem dadurch, dass auch strahleninduzierte
angeborene Fehlbildungen und Totgeburten nach Freisetzung von
Radioaktivität in die Biosphäre in etwa der gleichen Größenordung
von insgesamt mehren Millionen weltweit
langfristig aufgetreten sein könnten. Von Hagen Scherb
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Stx558-559.2010.1-4.4
(4 Seiten)
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Originalseiten im pdf-Format
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Gesundheitsfolgen
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Geschlechterverhältnis
bei der Geburt in Bayern nach Tschernobyl. Im Januar 1987, 9 Monate nach dem
Reaktorunfall von Tschernobyl, war das Verhältnis zwischen männlichen und
weiblichen Geburten (Geschlechterverhältnis bei der Geburt) in Bayern
signifikant um 5,5 Prozent gegenüber dem Trend der Jahre 1980 bis 1992
erhöht (p=0,0185). Außerdem zeigt sich in diesem Monat ein signifikanter
Anstieg des Geschlechterverhältnisses um 0,29 Prozent pro Kilobecquerel
Cäsium-137 pro Quadratmeter (kBq/m² Cäsium-137) Bodenbelastung (p=0,011).
Nach 1987 ist keine Abweichung des Geschlechterverhältnisses vom Wert vor
Tschernobyl für Bayern nachweisbar. Von Alfred Körblein.
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Stx556-557.2010.7-10.4
(4 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Epidemiologie: Säuglingssterblichkeit nach Tschernobyl in
skandinavischen Ländern. Von Alfred Körblein.
Nach Tschernobyl war die Säuglingssterblichkeit in Schweden wie auch in
Finnland und Norwegen hochsignifikant um 15,8 Prozent gegenüber dem Trend
der Jahre 1976 bis 2006 erhöht. Für 1987 bis 1992 errechnen sich insgesamt
1.209 zusätzlich gestorbene Säuglinge (95%-Vertrauensbereich: 875 bis
1.556).
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Stx510-511.2008.1-3.3 (3 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Epidemiologie: Leukämien bei Kindern in der Umgebung von
Tschernobyl. Reanalyse einer offiziellen
deutschen Studie. Von Alfred Körblein. In der
Diskussion um die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der Studie zu
Kinderkrebs um deutsche Kernkraftwerke (KiKK-Studie)
wird argumentiert, dass nach Tschernobyl keine erhöhte Leukämierate in den
an den Unglücksreaktor angrenzenden Regionen Weißrusslands, der Ukraine und
Russlands beobachtet worden sei. Das habe eine vom Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) geförderte Studie ergeben.
Nach Durchsicht des Berichts kommt Körblein zu
dem Ergebnis, dass man aus den Zahlen auch andere Schlüsse ziehen kann.
Besonders auffällig ist eine signifikante Erhöhung der Leukämierate bei
Jungen im Jahr 1987, dem Jahr nach Tschernobyl. – Mit einem Kommentar von
Sebastian Pflugbeil.
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Stx508-509.2008.4-6.3 (3 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Vorgeburtliche Strahlenbelastung beeinträchtigt schulische
Leistungen. Eine Studie von Ökonomen in Schweden
(Almond Douglas, Lena Eglund, Mårten
Palme, 2007) zeigt die Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung von
Kindern nach dem Tschernobyl-Fallout.
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Stx496-497.2007.10-11.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Perinatalsterblichkeit in der
Ukraine nach Tschernobyl. Der
zeitliche Verlauf der Perinatalsterblichkeit –
also der Sterblichkeit, die sich aus den Totgeburten und den in den ersten
7 Lebenstagen gestorbenen Neugeborenen zusammensetzt – in den drei vom
Tschernobyl-Fallout am stärksten belasteten ukrainischen Gebieten (oblasts) Zhitomir, Kiew und
der Stadt Kiew zeigt eine auffällige Abweichung von einem gleichmäßig
fallenden Trend mit Maximum um das Jahr 1993. Unter vereinfachenden
Modellannahmen lässt sich der Verlauf der Daten mit der verzögerten Wirkung
von inkorporiertem radioaktivem Strontium erklären. Eine epidemiologische
Untersuchung von Dr. Alfred Körblein.
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Stx476-477.2006.1-3.3 (3 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Streit um Tschernobyl-Opferzahlen. „Den Behörden nicht
vertrauen“. Nach Auffassung der
atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW kann der Streit um die Opfer der Reaktorkatastrophe
von Tschernobyl beigelegt werden, wenn die zuständigen staatlichen oder
staatsnahen Behörden und wissenschaftlichen Fachgremien dazu übergehen,
seriöse und öffentlich nachvollziehbare wissenschaftliche Fakten zu
veröffentlichen. „Wir brauchen den makaberen
Streit um die Tschernobyl-Opfer nicht“, erklärte der IPPNW-Atomexperte
Henrik Paulitz am 26. April 2006 anläßlich des
20. Jahrestages der Atomkatastrophe. „Es würde uns vollständig genügen,
wenn die zuständigen Behörden und die offiziellen Organisationen damit
aufhören würden, ihre eigenen Zahlen zu manipulieren und die Öffentlichkeit
zu täuschen.“ Die Internationale Atomenergie Organisation IAEO und die
Weltgesundheitsorganisation WHO haben sich nach Auffassung der IPPNW mit
ihrer Vorgehensweise selbst ins Abseits gestellt.
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Stx464-465.2006.6.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Wir gehen nicht vorsichtiger um mit Radioaktivität, sondern
nachlässiger. 20 Jahre Beobachtungen im Strahlenschutz. Internationale Atomenergie Agentur (IAEA) und
Weltgesundheitsorganisation (WHO) versuchten mit ihrem „Tschernobylprojekt“
zu vertuschen und abzuwiegeln. Tagungen in Bern und in Berlin haben dagegen
gezeigt: ● Seit 20 Jahren befindet sich offenbar mehr Radioaktivität aus
dem Katastrophenreaktor von Tschernobyl in unserer Umwelt, als bisher
zugegeben und die Strahlendosen sind vielfach höher als nach physikalischen
Abschätzungen zu erwarten wäre. Es reicht nicht, lediglich das relativ
leicht meßbare und deshalb als Leitnuklid gewählte Radiocäsium zu
betrachten. ● Die gesundheitlichen Folgen beschränken sich nicht auf
Erkrankungen und Krebs der Schilddrüse. Wegen der größeren Einwohnerzahl
ist in Westeuropa mit mehr Gesundheitsschäden durch die Reaktorkatastrophe
zu rechnen, als in den Ländern nahe Tschernobyl, obwohl die
durchschnittlich erhaltene Strahlendosis des Einzelnen bei uns viel
niedriger ist als dort. Wen es trifft, den trifft es voll. Um so
aufmerksamer sollten wir die Berichte über das Ausmaß und die Vielfalt der
gesundheitlichen Schäden in der Ukraine, in Weißrußland und in Rußland
verfolgen. ● In der Folge der Reaktorkatastrophe vor 20 Jahren hat sich in
der Wahrnehmung und Behandlung von Radioaktivität ein Wandel vollzogen. In
den Interessenkonflikten um den Atomausstieg hat das dazu geführt, daß der
Strahlenschutz in Deutschland abgeschwächt wurde, sogar über das von der EU
geforderte Maß hinaus. Eine ökonomische Deckelung wurde eingeführt und der
Grundsatz des Minimierungsgebots aufgegeben. Wir gehen tatsächlich heute
nicht vorsichtiger, sondern nachlässiger mit der Radioaktivität um. Dem
Fatalismus aber sollte nicht nachgegeben werden, denn die gesundheitlichen
Folgeschäden sind größer als gerne behauptet. Ein Bericht von Thomas Dersee.
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Stx464-465.2006.1-6.6 (6 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Internationaler
Kongreß „20 Jahre nach Tschernobyl“ vom 3. bis 5. April 2006 in der
Berliner Charité: „Der deutlich
größte Teil des Reaktorinventars wurde infolge einer Kernexplosion
ausgestoßen. Einen größeren Unfall kann es nicht geben.“ 20 Jahre
Mythenbildungen vernebeln die Sicht auf die Wirklichkeit und müssen beendet
werden. Führende Wissenschaftler und Ärzte aus den betroffenen Ländern
Ukraine, Weißrußland und Rußland sind zu ganz anderen Ergebnissen über die
Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahre 1986 gekommen, als
die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) und die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) im September 2005 auf ihrer Tagung in Wien und in dem Report des
sogenannten Tschernobylforums. Auf dem Kongreß
der deutschen Gesellschaft für Strahlenschutz, den diese gemeinsam mit dem
European Committee on Radiation Risk (ECRR) vom 3. bis 5. April 2006 in der Charité in
Berlin veranstaltete, wurde das besonders deutlich.
Den vollständigen Abstractband
des Internationalen Kongresses „20
Jahre nach Tschernobyl - Erfahrungen und Lehren für die Zukunft“ der
Gesellschaft für Strahlenschutz e.V. und des European Committee
on Radiation Risk (ECRR), den diese vom 3. bis 5.
April 2006 in der Charité in Berlin veranstalteten, finden Sie hier als pdf-Datei. Die Datei ist 1,4 MB groß.
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Stx462-463.2006.1-2.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Krebs,
Leukämien und Geisteskrankheiten finden russische, weißrussische und
ukrainische Forscher jetzt vermehrt bei ihren Mitbürgern. PSR/IPPNW-Tagung
in Bern deckt Falschdarstellungen des „Tschernobyl-Forums“ von WHO und IAEA
auf. Etwa 90 Prozent
der Aufräumarbeiter von Tschernobyl sind heute krank. Die körperliche
Verfassung von jungen Männern, die zur Zeit des Reaktorunglücks im Jahre
1986 als Soldaten im Alter von 18 bis 25 Jahren Katastrophenhilfe
leisteten, entspricht heute der von 50- bis 60-jährigen. Sie sind um 10 bis
15 Jahre schneller gealtert. Auf psychische Effekte oder gar eine „Strahlenphobie“
zurückführen läßt sich das nicht. Denn auch in Tierversuchen zeigen sich
nach Niedrigdosisbestrahlung wie bei Menschen für den Alterungsprozeß
charakteristische Verschiebungen biophysikalischer und biochemischer
Parameter. Das berichteten russische, weißrussische und ukrainische
Wissenschaftler am 12. November 2005 im Inselspital in Bern auf einer
Tagung der schweizerischen Sektion der Vereinigung der „Ärztinnen und Ärzte
für soziale Verantwortung / zur Verhütung des Atomkrieges“ (PSR/IPPNW). Ein
Bericht von Thomas Dersee.
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Stx454-455.2005.1-4.4 (4 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Gesundheit
und Atomanlagen.
Bereits die Kernschmelze 1979 im AKW Three Mile
Island bei Harrisburg / USA hatte Folgen wie
heute die von Tschernobyl. Auch das radioaktive Inventar des Reaktorkerns
war verschwunden. Ein Beitrag von Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake.
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Stx452-453.2005.2-5.4 (4 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Katastrophale Sprachregelung. Im Jahre 2003 wurde das Tschernobylforum
der Vereinten Nationen gegründet – von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen.
Es vereint Organisationen mit klangvollen Namen: IAEA, WHO, FAO, UNDP,
UNEP, UN-OCHA, UNSCEAR, Weltbank, die Regierungen Belorußlands,
Rußlands und der Ukraine. Am 6. und 7. September
2005 wurden nun die Arbeitsergebnisse während einer von der Internationalen
Atomenergieagentur (IAEA) in Wien organisierten Konferenz vorgelegt. Sinn
der aufwendigen mehrjährigen Zusammenarbeit war die Formulierung von
Sprachregelungen im Hinblick auf den 20. Jahrestag der Katastrophe im
nächsten Jahr (2006), und zwar auf der höchstmöglichen Ebene, nämlich der
von UN-Organisationen und Regierungen, außerdem der Abschluß sämtlicher
Forschungsarbeiten zum Thema Tschernobyl und die Vermittlung der These, daß
das Hauptproblem der Region die Armut sei und nicht Tschernobyl. Dr. M. Repacholi, der Manager des WHO-Strahlenprogramms bringt
es auf seine Weise auf den Punkt: "Die Hauptbotschaft des Tschernobylforums ist: 'kein Grund zur
Beunruhigung'." Ein Bericht und Kommentar von Sebastian Pflugbeil.
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Stx450-451.2005.1-5.5 (5 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Strahlenschäden:
Wie verlässlich sind die Grenzwerte? Neue Erkenntnisse über die Wirkung inkorporierter
Radioaktivität. Von Inge Schmitz-Feuerhake. Es werden unvollständige
Annahmen über die zu erwartenden Effekte bei niedriger Strahlendosis
gemacht. Die japanischen Atombombenüberlebenden sind keine geeignete
Referenzbevölkerung zur Beurteilung der Gesundheitsschäden durch
Umweltradioaktivität. Das System zur Sicherung der Einhaltung der
Grenzwerte ist fehlerhaft. Angesichts der Fülle der zu beobachtenden
Effekte nach Tschernobyl wird klar, dass sich die Dosis mit Hilfe der
herkömmlichen und amtlich vorgeschriebenen Methodik nicht bestimmen läßt.
Außer in den direkten Anrainerländern Ukraine und Weißrussland wurde nach
dem Reaktorunfall von Tschernobyl auch aus dem Nachbarland Türkei eine
Zunahme von Fehlbildungen bei Säuglingen gemeldet. Erstaunlich sind auch
die Effekte in weit entfernten europäischen Ländern. Das erklärte Frau
Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake, Köln, in ihrem Beitrag auf dem 2.
Fachgespräch zur Situation im Atommüll-Endlager Asse II in Wolfenbüttel am
23. April 2005. Strahlentelex dokumentiert hier diesen Beitrag.
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Stx442-443.2005.1-6.6 (6 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Vermehrt
Krebserkrankungen in Nordschweden nach der Katastrophe von Tschernobyl. Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl hat nach Berechnungen
von Martin Tondel von der Universität Linköping
in Schweden und Kollegen, bis 1996 zu 849 zusätzlichen Krebserkrankungen in
den Falloutgebieten Nordschwedens geführt. In der Ausgabe vom Dezember 2004
des Journal of Epidemiology
and Community Health
stellen sie eine Kohortenstudie vor, die alle bis
60 Jahre alten Bewohner Nordschwedens zum Zeitpunkt der Reaktorkatastrophe
umfaßt und die Bodenbelastungen mit Cäsium-137 ins Verhältnis setzt zur
Zahl der an Krebs Erkrankten. Demnach stiegen das Gesamt-Krebsrisiko und
das für Lungenkrebs mit der Fallout-Belastung an. Bericht mit einem
Kommentar von Sebastian Pflugbeil.
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Stx430-431.2004.1,2.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Zuckerkrank
nach Tschernobyl. Seit Tschernobyl
erkranken in Weißrußland zunehmend mehr Kinder und Jugendliche an Diabetes
mellitus, der Zuckerkrankheit – und zwar besonders in den hochbelasteten Gebieten.
Das ermittelten Endokrinologen der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf
und des Belorussischen endokrinologischen
Beratungszentrums in Minsk mit einer bemerkenswerten Studie. Über den
langen Zeitraum von 1980 bis 2002 wurde in zwei sehr unterschiedlich
belasteten Gebieten Belorußlands die Inzidenzrate
(Erkrankungshäufigkeit pro Jahr) von Diabetes mellitus Typ 1 bei Kindern
und Jugendlichen verfolgt.
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Stx416-417.2004.7.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Fehlbildungen
in Bayern nach Tschernobyl. Eine
Neuauswertung der Daten von angeborenen Fehlbildungen bei Neugeborenen in
Bayern durch den Münchner Physiker Dr. Alfred Körblein
ergibt einen deutlich signifikanten Zusammenhang der Fehlbildungsraten vor
und nach Tschernobyl mit der Cäsiumbelastung der Landkreise. Allerdings ist
dieser Zusammenhang nicht linear. Bei niedrigen Belastungen zeigt sich ein
steiler Anstieg, gefolgt von einem Rückgang und einem erneuten Anstieg mit zunehmender
Cäsiumbelastung. Die Erhöhung der Fehlbildungsrate pro Dosiseinheit ist bei
sehr niedriger Strahlendosis circa fünfmal größer als bei hoher Dosis. Die
bayerischen Fehlbildungsdaten könnten eine Schlüsselrolle für das
Verständnis der Wirkung kleiner Strahlendosen spielen.
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Stx416-417.2004.4-6.3 (3 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Die
internationale Strahlenschutzgemeinschaft hat nach Tschernobyl versagt.Als "realistischen Überblick über Probleme, die in
Zusammenhang mit Reaktorunfällen entstehen können," bezeichnet Dr.
Mikhail Malko, Physiker an der Akademie der
Wissenschaften in Minsk/Belarus (Weißrußland) den im selben
Strahlentelex-Heft dokumentierten Bericht von Lengfelder
et al. und weist ergänzend auf das Versagen der internationalen
Strahlenschutzgemeinschaft hin: "Das ist eine potentielle Gefahr auch
für die Bürger der demokratischen Länder für den Fall einer Katastrophe in
einem westlichen AKW."
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Stx414-415.2004.5-7.3 (3 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Die Klärung
von Gesundheitsfolgen des Tschernobyl-Unfalls stößt auf Widerstand. Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im April 1986 hat
riesige Landflächen radioaktiv verseucht. Hunderttausende Menschen sind in
ihrer Gesundheit betroffen. Das Münchner Otto Hug Strahleninstitut - MHM
gehört mit seinen strahlenmedizinischen Experten zu den ersten westlichen
Organisationen, die seit 1990 medizinische Hilfsprojekte in der Region
aufgebaut und wirksame medizinische Hilfe geleistet haben. Die Tatsache,
daß die internationale Nuklearlobby medizinische Forschungsergebnisse über
die schweren kurz- und langfristigen Gesundheitsfolgen zu vertuschen sucht,
ist besonders abstoßend. Ein Bericht über den Einfluß verschiedener
Faktoren auf die Abschätzung der Gesundheitsfolgen nach Tschernobyl und den
Beitrag internationaler nicht-staatlicher Organisationen zur Forschung und
zur Behandlung von Schilddrüsenpathologien in Belarus. Von E. Lengfelder, H. Rabes, H. Scherb, Chr. Frenzel.
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Stx414-415.2004.2-5.4 (4 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Epidemiologie:
Vermehrt akute Leukämien bei Kindern um Tschernobyl. Von dem radioaktiven Fallout des Tschernobyl-Unfalls 1986
waren allein in der Ukraine mehr als 4 Millionen Menschen betroffen. Um die
Wirkung der Bestrahlung im Mutterleib und das Entstehen von Leukämie zu
untersuchen haben Wissenschaftler der Akademie der Wissenschaften der
Ukraine und des Roswell Park Cancer Institute in
den USA das Vorkommen der verschiedenen Leukämietypen bei Kindern
untersucht, die im Jahr des Unglücks 1986 geboren worden waren. Die
Entwicklung der Kinder wurde 10 Jahre lang bis 1996 weiter verfolgt. Die
Risikoraten für die akute lymphatische Leukämie (ALL) war für Jungen
dramatisch erhöht und in nicht ganz so starker Ausprägung auch für Mädchen.
Für beide Geschlechter kombiniert war das relative Risiko für die akute
lymphatische Leukämie in belasteten Bezirken mehr als dreifach höher als in
unbelasteten (RR = 3,4). Die Ergebnisse dieser Untersuchung legen den
Schluß nahe, daß das erhöhte Risiko, an Leukämie zu erkranken, für die im
Jahre 1986 geborenen und danach weiter in radioaktiv belasteten Gebieten
lebenden Kinder aus dem Tschernobyl-Fallout folgt.
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Stx408-409.2004.2,3.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Der
Strontium-Fallout korreliert mit der frühen Säuglingssterblichkeit um
Tschernobyl. Der Strontium-Effekt überragt den Cäsium-Effekt um das
Zehnfache. Die frühe
Säuglingssterblichkeit (perinatale Mortalität) in den ukrainischen und
weißrussischen Gebieten um Tschernobyl nahm 1987, dem Jahr nach dem
Reaktorunglück, zu. Für das selbe Jahr wurde auch
die Zunahme der frühen Säuglingssterblichkeit in Deutschland und Polen
untersucht, wobei sich der Effekt der Cäsiumbelastung schwangerer Frauen
zuordnen ließ. Nach 1989 gab es in Weißrußland und in der Ukraine einen zweiter unvermuteten Anstieg der frühen
Säuglingssterblichkeit. Für diesen erneuten Anstieg läßt sich eine
zufriedenstellende Beziehung zur Strontiumbelastung
schwangerer Frauen herstellen. Das zeigte Alfred Körblein
vom Umweltinstitut München jetzt in einer Untersuchung. (A. Körblein:
Strontium fallout from Chernobyl and
perinatal mortality in Ukraine
and Belarus.
Radiats Biol Radioecol.
2003 Mar-Apr;43(2):197-202.)
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Stx398-399.2003.5.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Schilddrüsenkrebs:
Sorgen um Tschernobyl-Kinder als Versuchskaninchen der USA. Im Jahre 1994 wandte sich das amerikanische
Energieministerium an das Gesundheitsministerium von Weißrußland (Belarus),
um ein auf mindestens 30 Jahre geplantes gemeinsames Forschungsprojekt
durchzuführen, das BelAm-Projekt. Zweck ist die
langfristige Untersuchung, wie viele Krebsfälle und andere Pathologien der
Schilddrüse in belarussischen Bevölkerungsgruppen auftreten werden, die
einer unterschiedlich hohen Dosisbelastung durch radioaktives Jod aus
Tschernobyl ausgesetzt waren. Ausgewählt wurden etwa 13000 Personen, die
über drei Jahrzehnte regelmäßig untersucht werden sollen. Natürlich gefällt
Weißrußland eine internationale Kooperation zu den Tschernobyl-Folgen und
die Förderung der medizinischen Wissenschaft im Lande. Das
Energieministerium der USA finanziert das gemeinsame Projekt mit 10
Millionen US-Dollar.
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Stx390-391.2003.2-4.3 (3 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Auch in
Deutschland und anderen Ländern Europas starben nach Tschernobyl deutlich
mehr Säuglinge, gab es mehr Fehlbildungen und Totgeburten. Die Studien von
Alfred Körblein, Hagen Scherb
und Eveline Weigelt erschienen in den Otto-Hug-Berichten der Gesellschaft
für Strahlenschutz. In Vorbereitung auf den
17. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe erschien im März 2003 der
Otto-Hug-Bericht Nr. 24 der Gesellschaft für Strahlenschutz mit zwei
bemerkenswerten Arbeiten. Die Autoren befassen sich seit vielen Jahren mit
statistischen Untersuchungen epidemiologischer Fragestellungen und haben
viel dazu publiziert. Ihre fachliche Kompetenz kann man vernünftigerweise
nicht in Frage stellen. Nun haben sie sich aber Themen zugewandt, von denen
das Establishment der deutschen Epidemiologen und
Strahlenmediziner/-biologen/-physiker bisher die Meinung vertreten hat, daß
es nicht sinnvoll ist, diese Themen zu bearbeiten, weil es gar nicht
möglich sei, dabei etwas Vernünftiges herauszubekommen. Es geht um die
Untersuchung von Veränderungen in den Daten der Säuglingssterblichkeit, der
Totgeburten und Fehlbildungen in Bayern, Deutschland und verschiedenen
europäischen Regionen nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl im April 1986.
Zu Vorwort,
Abstracts, Zusammenfassung und Bestellformular
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Stx388-389.2003.6,7.2 (2 Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
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Gesundheitsfolgen
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17 Jahre
nach Tschernobyl: Gesundheitsfolgen bei Kindern in Weißrußland und der
Ukraine. In Zusammenarbeit mit der
Medizinischen Fakultät der Universität Basel veranstaltete die Schweizer
Sektion von PSR/IPPNW (Physicians for Social Responsibility/Internationale Ärzte für die Verhütung
des Atomkrieges) am 15. Februar 2003 ein Fortbildungs-Symposium zum Thema
"Gesundheitsfolgen von Tschernobyl bei Kindern". Berichtet wurde
im Kantonsspital Basel über die Auswirkungen radioaktiver Strahlung bei
Kindern, die in den belasteten Gebieten von Weißrußland und der Ukraine
leben. Die Professoren Andreas Nidecker und
Michel Fernex schrieben darüber in der
Schweizerischen Ärztezeitung.
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Stx388-389.2003.7,8.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Fehlbildungen
in Europa und der Türkei. Das sich
entwickelnde Lebewesen gilt in der Strahlenbiologie als empfindlichstes
System. In der Strahlenschutzgesetzgebung findet das jedoch kaum Beachtung,
weil internationale Komitees überwiegend Schwellenwerte - also unschädliche
Dosisbereiche - für strahleninduzierte teratogene Effekte annehmen. Die
deutsche Strahlenschutzkommission setzt diesen unschädlichen Bereich bei 50
Millisievert (mSv) an. Daher dürfen schwangere Frauen nach der Novellierung
der Strahlenschutzverordnung im Jahre 2001 neuerdings im Kontrollbereich
arbeiten. Nach Tschernobyl hat die Strahlenschutzkommission deshalb
behauptet, daß dadurch in Deutschland eine "Schädigung des ungeborenen
Lebens nicht zu befürchten ist". Entgegen dieser Prognose wurden
jedoch in Deutschland und anderen Ländern in der näheren und weiteren Umgebung
von Tschernobyl Anstiege strahlentypischer Fehlbildungen beobachtet. Über
diese Befunde hat der Epidemiologe und
Strahlenforscher Wolfgang Hoffmann vom Bremer Institut für
Präventionsforschung, Sozialmedizin und Epidemiologie eine Übersichtsarbeit
vorgelegt.
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Stx374-375.2002.9,10.2 (2 Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
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Gesundheitsfolgen
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Verminderte
Hirnfunktionen bei Katastrophenhelfern. Zehntausende
von Menschen, die nach der Tschernobylkatastrophe
vom 26. April 1986 mit Sanierungsarbeiten an der strahlenden
Atomreaktorruine beschäftigt waren, sind mittlerweile nicht nur von
Krebserkrankungen befallen. So klagen sie über vermindertes Sprechvermögen,
Depressionen, Gedächtnisstörungen und Konzentrationsprobleme. Das
berichteten jetzt russische Ärztinnen und Ärzte auf dem 18. UICC
International Cancer Congress Oslo 2002. Julia V.
Malova, Psychiaterin beim Moskauer Zentrum für
Strahlenerkrankungen und dort speziell für Tschernobyl-ArbeiterInnen
zuständig, erklärte demnach: "Unsere Theorie ist, daß auf irgendeine
Weise die Blutzufuhr zum Gehirn vermindert worden war und möglicherweise
noch wird."
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Stx374-375.2002.9.1 (1 Seite)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
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Gesundheitsfolgen
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Fehlbildungen
bei Neugeborenen in Bayern. In
Gesamt-Bayern war die Fehlbildungsrate bei Neugeborenen im Jahr nach
Tschernobyl gegenüber dem Trend der Jahre 1984 bis 1991 nicht erhöht.
Allerdings ist im südlichen Teil des Freistaates, der durch den
radioaktiven Fallout stärker belastet war, die Fehlbildungsrate Ende 1987
nahezu doppelt so hoch wie in Nordbayern. Im November und Dezember 1987
zeigt die Fehlbildungsrate in den bayerischen Landkreisen eine
hochsignifikante Abhängigkeit von der Cäsium-Bodenkontamination. Das
Verhältnis der Fehlbildungsraten in Süd- und Nordbayern korreliert zeitlich
mit der um sieben Monate verschobenen Cäsiumbelastung der Schwangeren. Das
ermittelte der Münchner Diplom-Physiker Dr. Alfred Körblein
vom Umweltinstitut München.
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Stx360-361.2002.5,6.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Hohes Schilddrüsenkrebsrisiko
für Kinder bis zu einem Alter von 10 Jahren bei Strahlenbelastung.
Kurzlebige Anteile des Tschernobyl-Fallouts als Ursache nachgewiesen. Der Ursache für die auffallende Zunahme der Häufigkeit von
Schilddrüsenkrebs bei Kindern, die in einem Radius von 150 Kilometern um
den Unglücksreaktor von Tschernobyl leben, gingen japanische und russische
Wissenschaftler von der Nagasaki University School of
Medicine, der Radiation Effects
Research Foundation in Hiro-shima
und dem belorussischen Gomel Specialized Medical Dispensary nach. Wie Yoshisada
Shibata und Kollegen jetzt in der Zeitschrift The Lancet berichten,
untersuchten sie dazu 21.601 Kinder, die vor und nach dem Reaktorunglück
vom 26. April 1986 geboren worden waren und fanden dabei insgesamt 32
Schilddrüsenkrebserkrankungen (The Lancet, Vol. 358, Dec.
8, 2001, p. 1965-1966). Allein 31 der Schilddrüsenkrebserkrankungen
entfielen dabei auf die 9.720 Kinder, die zwischen dem 1. Januar 1983 und
dem 26. April 1986 geboren worden waren. Dieses Ergebnis zeigt einen
signifikanten Effekt des kurzlebigen radioaktiven Tschernobyl-Fallouts,
speziell von Jod-131 und Jod-133, erklärten Shibata und Kollegen.
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Stx360-361.2002.5.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Erbgutschäden
bei Kindern. Im Erbgut der Kinder von
Katastrophenhelfern von Tschernobyl sind ungewöhnlich viele Mutationen
gefunden worden. In Abschnitten des Genoms haben Wissenschaftler der
Universität von Haifa eine bis auf das Siebenfache erhöhte Zahl von
Veränderungen festgestellt. Wie die Forscher in den Proceedings
der Royal Society of London (Bd. 268, p. 1001)
berichten, gehen diese Mutationen zwar noch nicht mit schweren Krankheiten
einher, die Häufung von Erbveränderungen zeige jedoch, daß sie an die
Nachkommen weitergegeben werden.
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Stx346-347.2001.8.1 (1 Seite)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
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Gesundheitsfolgen
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Desinformation
über Schilddrüsenerkrankungen nach Tschernobyl. Staatliche Sponsoren wollen
"wissenschaftliche Konkurrenz und widersprüchliche Publikationen
vermeiden". Unter den Gesundheitsfolgen
der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl im Jahre 1986 steht in den betroffenen
drei GUS-Republiken die dramatische Zunahme von Schilddrüsenerkrankungen,
insbesondere von Schilddrüsenkrebs an vorderster Stelle. Darauf wies auf
dem internationalen Kongress "Strahlenschutz nach der
Jahrtausendwende" der Gesellschaft für Strahlenschutz Professor
Dr.med. Dr.h.c. Edmund Lengfelder
vom Institut für Strahlenbiologie der Universität München am 10. Juni 2000
in Bremen hin. Die meisten Fälle seien in Belarus (Weißrußland)
aufgetreten. Im Verwaltungsgebiet Gomel, das größer ist als Baden-Württemberg,
sei im Beobachtungszeitraum von 13 Jahren nach der Reaktorkatastrophe
(1986-1998) in der Altersstufe von 0 bis 18 Jahren die Summe der jährlichen
Neuerkrankungen an Schilddrüsenkrebs 58-fach höher als im gleichen Zeitraum
vor dem Unfall. Die Realität dieser Entwicklung stehe in krassem
Widerspruch zu den jahrelangen verharmlosenden Behauptungen von
Regierungen, internationalen Organisationen (zum Beispiel der
Internationalen Atomenergieagentur IAEA in Wien) und Industriezweigen, die
an der fortgesetzten Nutzung der Atomenergie starkes Interesse haben. Die
Fakten zu Tschernobyl hätten auch gezeigt, daß die bisherigen Konzepte des
Katastrophenschutzes für die Bevölkerung im Falle eines Super-GAUs in
Deutschland bezüglich Evakuierungszonen und Schilddrüsenkrebsprophylaxe
absolut untauglich sind.
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Stx326-327.2000.6,7.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Chromosomenstudie
belegt: Belorussische Kinder sind durch die Tschernobyl-Katastrophe mit bis
zu 500 Milligray strahlenbelastet. In einer Vielzahl von Veröffentlichungen werden
Chromosomenanalysen an Personen beschrieben, die durch den Tschernobylunfall am 26. April 1986 verstrahlt wurden.
Die Untersuchungen an Einzelpersonen oder Personengruppen aus Belorussland, der Ukraine und Russland werden dabei
nicht nur vorgenommen, um nach der Reaktorkatastrophe eine Dosisermittlung
durchzuführen, sie dienen auch einer Risikoabschätzung der zu erwartenden
strahlenbedingten Erkrankungen. In der Ausgabe der Zeitschrift Radiation Protection Dosimetry No.2
2000, veröffentlichte L. S. Mikhalevich von der
belorussischen Akademie der Wissenschaften in Minsk und Kollegen das
Ergebnis einer Chromosomenuntersuchung an 86 belorussischen Kindern, denen
kurz nach der Reaktorkatastrophe Blutproben entnommen worden waren. Die
dabei von den Autoren ermittelten Dosiswerte liegen um ein Vielfaches über
denen, die offiziell angegeben werden. Ähnlich hohe Dosen, ermittelt durch
biologische Dosimetrie, mit Werten von 300 bis 500 Milligray,
sind nicht ungewöhnlich für Evakuierte aus der Stadt Pripjat
und benachbarten Gebieten wie Kharkov, stellen
die Autoren fest. Die Untersuchung zeige nochmals deutlich, dass die
erhaltene Dosis nicht mit den Bodenwerten der Cäsiumbelastung korreliert
werden dürfe und dass die physikalischen Dosisabschätzungen das reale
Ausmaß der Verstrahlung weit unterschätzen.
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Stx320-321.2000.5,6.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Berufskrankheit:
Kernenergieopfer gestorben. Das erste von einem deutschen Gericht anerkannte
Opfer der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ist gestorben.
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Stx.302-303.1999.5,6.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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13 Jahre
nach Tschernobyl: "Weißrußland stirbt". Demographische Probleme in Belorußland.
Ein Bericht von Dr. Sebastian Pflugbeil vom Ersten Internationalen
Wissenschaftlich-Praktischen Kongreß zu Demographischen Problemen Belorußlands, der vom 17. - 20. März 1999 in Minsk
stattfand.
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Stx294-295.1999.2,3.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Weißrußland:
Schon mehr als 50.000 Patienten wurden im Schilddrüsenzentrum Gomel
behandelt. Bericht des Otto Hug Strahleninstituts München.
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Stx286-287.1998.12.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Berufskrankheit:
Speditionsarbeiter in Thüringen als Tschernobyl-Opfer anerkannt.
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Stx276-277.1998.121 (Kurzmeldung, 1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Down-Syndrom
nach Tschernobyl: Die Trisomie-21-Studie des Berliner Humangenetikers
Sperling wurde in einer Re-Analyse bestätigt. Exakt 9 Monate nach der Reaktorkatastrophe
von Tschernobyl wurden in Berlin überdurchschnittlich viele Kinder mit der chromosomalen Veränderung Trisomie 21, auch
Down-Syndrom genannt, geboren. Eine von Professor Karl Sperling vom
Institut für Humangenetik der Humboldt Universität Berlin veröffentlichte
Studie über die unerwartet hohe Anzahl mit Down-Syndrom geborener Kinder
erregte international großes Aufsehen. Pierre Verger
vom Institut für nukleare Sicherheit und Strahlenschutz in Fontenay-aux Roses Cedex
(Frankreich) sichtete die vorhandenen Arbeiten über einen möglichen
Zusammenhang von ionisierender Strahlung und dem Entstehen der
Chromosomenanomalie Down-Syndrom. Ein Bericht von Bettina Dannheim.
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Stx268-269.1998.1-4.4 (4 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Im Gebiet Rovno in der Ukraine nahm die Zahl der
Blutkrebserkrankungen in den letzten Jahren drastisch zu. Bereits 1994 berichteten Ja. I. Vygovskaja
und Kollegen in der russisch-sprachigen Fachzeitschrift "Hämatologie
und Transfusiologie", daß die Zahl der
bösartigen Blutkrankheiten in der kindlichen und der erwachsenen
Bevölkerung im Gebiet Rovno (Ukraine) in den
Jahren nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl deutlich angestiegen
sei. Die Bedeutung dieser Studie fand bisher kaum Eingang in die westliche
Debatte über mögliche gesundheitliche Folgen der Reaktorkatastrophe. Das
Strahlentelex veröffentlicht einige der Ergebnisse dieser genannten Studie.
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Stx266-267.1998.1,2.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Kinderleukämien:
Nach dem Tschernobyl-Unfall erkrankten mehr Säuglinge in Deutschland an
Blutkrebs. Nach der Katastrophe 1986 in dem ukrainischen Atomkraftwerk
Tschernobyl sind in Westdeutschland anderthalb mal
soviele Kinder im ersten Lebensjahr an Leukämie
erkrankt wie im Durchschnitt der 80er Jahre. Das berichteten Jörg Michaelis
und Uwe Kaletsch vom Deutschen
Kinderkrebsregister am Institut für Medizinische Statistik und
Dokumentation der Universität Mainz gemeinsam mit W. Burkart und B. Grosche
vom Institut für Strahlenhygiene des Bundesamtes für Strahlenschutz im Mai
1997.
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Stx252-253.1997.1,2.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Leukämie in
Griechenland. In Griechenland erkranken Jinder, die zum Zeitpunkt der Reaktorkatstrophe von
Tschernobyl im Leib ihrer Mutter heranwuchsen, doppelt so häufig an Leukämie
wie andere Kinder. Das ist das Ergebnis einer im Juli 1996 veröffentlichten
Studie des Harvard-Zentrums für Krebsprävention.
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Stx230-231.1996.12.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Ukraine,
Weißrußland: Erbgutveränderungen bei Kindern verdoppelt.
Erbgut-Mutationen haben sich bei Kindern, die in der Umgebung von
Tschernobyl leben, verdoppelt. Weil Kinder untersucht wurden, die 1996 zwei
Jahre alt waren, schließen Genetiker aus Moskau und Leicester auf
genetische Veränderungen der elterlichen Keimzellen.
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Stx228-229.1996.9.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Schilddrüsenkrebs
nimmt schneller zu als erwartet. Wissenschaft sieht sich vor ein
"unlösbares Rätsel" gestellt. Vom
20. bis 23. November 1995 fand in Genf in der Schweiz eine von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) organisierte internationale Konferenz zu
den Gesundheitsfolgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und anderer
nuklearer Unfälle statt. Ziel der Konferenz war die Präsentation der
Ergebnisse der ersten Phase des "International Programme on the Health Effects of the Chernobyl Accident", welches im Jahr 1991 begonnen wurde.
Die Konferenz sollte außerdem ein Forum für die Diskussion und den
Vergleich wissenschaftlicher Untersuchungen zu den gesundheitlichen Folgen
der Belastung durch ionisierende Strahlung bilden. Heiko Ziggel, Physiker an der Universität Portsmouth,
England, berichtet über die auf der Konferenz vorgetragenen Arbeiten zu
Schilddrüsenkrebserkrankungen bei Kindern.
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Stx214-215.1995.1-4,9.5 (5 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Ukraine:
Beleg für Krebs durch Tschernobyl. Der Super-GAU von Tschernobyl ist
für die Zunahme von Schilddrüsenkrebs in der Ukraine verantwortlich. Das
ergibt eine 1995 veröffentlichte Studie britischer und ukrainischer
Forscher.
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Stx206-207.1995.11.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Die
Strahlenbelastung der Tschernobyl-Liquidatoren ist auch heute noch meßbar. Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl waren mehr als
600.000 Liquidatoren an der Dekontamination der verstrahlten Gebiete
beteiligt. Das Institut für Strahlenbiologie im Forschungszentrum für
Umwelt und Gesundheit (GSF) in Neuherberg ermittelte retrospektiv die
Strahlenbelastung von 15 Personen, die zu der am höchsten belasteten Gruppe
der Strahlenopfer gehören die Studie wurde im Frühjahr 1994 veröffentlicht.
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Stx198-199.1995.9.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Wissenschaftliche
Nachlese: Behinderte Kinder in Berlin durch Tschernobyl. Professor
Dr. Karl Sperling bleibt dabei: Überzufällig viele Kinder mit Down-Syndrom
(Trisomie 21, "Mongolismus") sind neun Monate nach Tschernobyl in
Berlin zur Welt gekommen, für die als Ursache nur der Unfall von
Tschernobyl angegeben werden kann. Das ist das Ergebnis einer ausführlichen
Datenanalyse, die der Leiter des Instituts für Humangenetik an der Freien
Universität Berlin im British Medical Journal vom 16. Juli 1994
veröffentlicht hat. Sperling findet seine Vermutungen von 1987 bestätigt,
die damals noch von der Strahlenschutzkommission und von Politikern
angegriffen worden waren.
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Stx184-185.1994.1,2.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Kind und
Umwelt: Neugeborenensterblichkeit nach
Tschernobyl. 10 Studien im Überblick: Deutschland, Griechenland,
Schweden, Ungarn, Finnland, Norwegen.
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Stx178-179.1994.7.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Niedrigdosisstrahlung:
Tschernobylfolgen auch in Deutschland
meßbar. Entgegen den Beteuerungen von Strahlenschutzkommission und
Bundesregierung sind mit hoher Wahrscheinlichkeit schwerwiegende
gesundheitliche Folgen aus der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl in höher
belasteten Regionen Deutschlands statistisch erfaßbar. Darauf machte der
Lüneburger Arzt für öffentliches Gesundheitswesen Dr. Hayo
Dieckmann 1993 aufmerksam. Er stützt sich dabei auf das Neuroblastomrisiko
für den Geburtsjahrgang 1988 nach Zahlen des Kinderkrebsregisters Mainz von
1992.
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Stx166-167.1993.4.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Moskau: Nervenkrank
durch Tschernobyl. Die bei den Aufräumarbeiten nach der
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl eingesetzten Katastrophenhelfer
(Liquidatoren) - mehr als 600.000 Arbeiter, Soldaten und Ingenieure -
leiden nach Angaben russischer Ärzte überdurchschnittlich häufig an
Nervenkrankheiten und Schädigungen des Immunsystems. Die Moskauer Zeitung Moscow Times zitierte in ihrer Ausgabe vom 13. Januar
1993 eine Studie, nach der 80 Prozent von 1600 in einer Klinik in St.
Petersburg untersuchten Katastrophenhelfern unter ernsten psychischen
Problemen leiden.
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Stx146-147.1993.4,5.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Weißrußland:
Die Kinder erkranken jetzt öfter an Krebs. Schilddrüsenkrebs bei Kindern
tritt 1992 in Weißrußland bis zu 80mal so häufig auf wie im weltweiten
Durchschnitt. Das berichtet Vassili Kazakov vom
Gesundheitsministerium in Minsk in dem englischen Wissenschaftsmagazin
Nature vom 3. September 1992. Der Bericht steht im Widerspruch zu den
früheren Aussagen der sowjetischen Zentralregierung in Moskau und
korrigiert die Aussagen des Tschernobyl-Projektes der Internationalen
Atomenergieagentur (IAEA) vom Mai 1991. Die ehemalige sowjetische Regierung
hatte verboten, Verbindungen zwischen Strahlenbelastungen und Erkrankungen
herzustellen.
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Stx138-139.1992.1-3.3 (3 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Im Test: Unzuverlässige
Ganzkörpermessungen. Ganzkörpermessungen in Rußland und Deutschland
sind in hohem Maße unzuverlässig und ungenau. Das ist Ergebnis eines
vergleichenden Tests, den Prof. Dr. Edmund Lengfelder
vom Strahlenbiologischen Institut der Universität München und Mitarbeiter
durchführten. Der 1991 durchgeführte Test von Ganzkörpermeßstellen in
Rußland sowie in Berlin und München ist im Bericht Nr. 5 des Otto Hug
Strahleninstituts dokumentiert.
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Stx138-139.1992.3,4.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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GUS: Bereits
13.000 tote Liquidatoren. 70.000 der Katastrophenhelfer (Liquidatoren) von
Tschernobyl sind bereits Invaliden, 13.000 sind gestorben. Dabei beträgt
das Durchschnittsalter der Männer 35 Jahre. Das erklärte Dr. Georgiy F. Lepin aus Kiew (Ukraine), Vizepräsident der Vereinigung
der Liquidatoren von Tschernobyl, im September 1992 in Berlin.
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Stx138-139.1992.8.1 (Kurzmitteilung, 1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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"Aktion
Sammelt Zähne" angelaufen. Zum Zwecke
des Strontium-Nachweises nach dem Vorbild vor 30 Jahren in den USA riefen
1992 die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW)
zum Sammeln von ausgefallenen Zähnen von Kindern und Erwachsenen auf. Die
hier ermittelten radioaktiven Belastungen sollen denen der
Tschernobyl-Region gegenübergestellt werden.
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Stx136-137.1992.8.1 (Kurzmitteilung, 1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Nervenschäden
nach radioaktiver Strahlung. Die
psychischen Störungen, unter denen viele ehemalige Bewohner des Gebietes um
Tschernobyl leiden, könnten auf Schädigungen von Nervenzellen durch
radioaktive Strahlung zurückzuführen sein. Diese Ansicht vertrat 1992
Nadejda Gulaya vom Pallaguin
Institut für Biochemie in Kiew.
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Stx136-137.1992.8.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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GUS-Staaten:
Bisher 6000 bis 8000 Tote durch Tschernobyl. In der Ukraine sind 6000 bis
8000 Menschen an den Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vom 26.
April 1986 gestorben. Rund 15.000 Menschen leiden an strahlenbedingten
Krankheiten. Dies geht aus Statistiken hervor, die ukrainische
Regierungsvertreter auf einer Pressekonferenz zum Thema "Sechs Jahre
nach Tschernobyl" vorlegten. Wie die Nachrichtenagentur Itar-Tass
berichtete, ist die Sterblichkeit unter den Mitgliedern der
Rettungsmannschaften, die an den Dekontaminierungsarbeiten teilgenommen
hatten, drei- bis fünfmal so hoch wie bei anderen Menschen gleichen Alters.
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Stx128-129.1992.1.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Krebsfälle
nehmen um Tschernobyl deutlich zu. Sechs
Jahre nach dem Reaktorunfall im ukrainischen Tschernobyl nimmt die Zahl der
Krebserkrankungen in den radioaktiv verseuchten Gebieten offenbar deutlich
zu. Vor allem die Fälle von Schilddrüsenkrebs bei Kindern seien drastisch
gestiegen, erklärte der weißrussische Gesundheitsminister Wasili Kasakow im März 1992 in Gomel.
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Stx124-125.1992.1.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Vermehrt
Neuroblastome bei Säuglingen in Süddeutschland. Für Deutschland zeige sich in der Krebsstatistik im Jahre
1988 ein gehäuftes Auftreten von Neuroblastomen, einer bösartigen
Erkrankung des Nervensystems, überwiegend bei Säuglingen und Kleinkindern.
Darauf wies Prof. Dr. Günter Henze von der Kinderklinik der Freien
Universität Berlin 1991 hin.
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Stx122-123.1992.8.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Internationale
Atomenergieagentur (IAEA). Die Diskussion der internationalen
Tschernobyl-Studie läuft verkürzt. Auf Wunsch der Sowjetischen
Regierung ist in der zweiten Hälfte des Jahres 1990 ein Projekt zur
Erfassung der gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen des
Reaktorunfalls von Tschernobyl (International Chernobyl
Project) durchgeführt worden. 200 Experten aus 25 Ländern und sieben
internationalen Organisationen waren unter der Schirmherrschaft der
Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) daran beteiligt, darunter
die Weltgesundheitsorganisation, das Wissenschaftliche Komitee der
Vereinten Nationen für die Wirkung von Atomstrahlung (UNSCEAR) und die
EG-Kommission. Dr. I. Shigematsu, Chairman der
Radiation Effects Research Foundation
in Hiroshima/Japan, stand der die Studie durchführenden "beratenden
Kommission", dem International Advisory Committee,
vor. Bei einem Treffen der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) in
Wien vom 18. bis 22. Mai 1991, wurden die Ergebnisse der Studie vorgelegt.
Die öffentliche Darstellung und Diskussion erfolgten ausgesprochen
kontrovers. Der Grund liegt im krassen Gegensatz zwischen dem hohen Grad
der Unzulänglichkeit der vorgelegten Studie und der Höhe der in sie
gesetzten Erwartungen.
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Stx110-111.1991.1,2.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Die
Säuglingssterblichkeit war in Süddeutschland erhöht. Nach dem Vorbild der Bremer Wissenschaftler Lüning,
Schmidt, Scheer und Ziggel veröffentlichte das
Umweltinstitut München 1991 eine Untersuchung über die Auswirkungen des
Reaktorunfalls von Tschernobyl im April 1986 auf die Säuglingssterblichkeit
in schwach und hoch radioaktiv belasteten Gebieten der Bundesrepublik
Deutschland. Danach zeigt der Verlauf der Säuglingssterblichkeit bis eine
Woche nach der Geburt im höher belasteten Süddeutschland zwei deutliche
Anstiege im Frühsommer 1986 und Winter 1986/87.
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Stx108-109.1991.4.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Tschernobyl-AIDS:
In Milchzähnen nach Strontium suchen! Die ausfallenden Milchzähne der
Kinder in den durch den Tschernobyl-Unfall radioaktiv verseuchten Gebieten
der Sowjetunion sind zu sammeln und die Aktivität des in ihnen eingebauten
Knochensuchers Strontium ist zu bestimmen. Das empfahl der Arzt und
Biochemiker Dr. Roland Scholz, Professor am Institut für Physiologische
Chemie, Physikalische Biochemie und Zellbiologie der Universität München im
Jahre 1991. Denn: Vom Strontium gibt es keine flächendeckende Kartierung
der Verseuchung, im Gegensatz zum Cäsium, weder in Westeuropa noch in der
Sowjetunion. Strontium kann nicht durch Ganzkörpermessungen erfaßt werden;
denn als Beta-Strahler hat es nur eine kurze Reichweite. Strontium ist die
große Unbekannte. Am Strontium aber könnte es liegen, wenn wir in
Westeuropa noch einmal glimpflich davongekommen sind, während es die
Menschen in der Sowjetunion besonders hart trifft.
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Stx106-107.1991.1,2,3.3 (3 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Chromosomenschäden
in Salzburg. Unter der Federführung von
Dr. J. Pohl-Rüling von der Abteilung für
Biophysik der Universität Salzburg (Österreich), veröffentlichte 1991 eine
international zusammengesetzte Wissenschaftlergruppe die Ergebnisse ihrer
Untersuchungen über Chromosomenschäden in Lymphozyten von in Salzburg
lebenden Menschen in der Folge des Reaktorunglücks in Tschernobyl. Die
aufgenommenen Strahlendosen waren infolge des Tschernobyl-Fallouts bei den
getesteten Personen im Jahre 1987 zwischen 15 und 68 Prozent gegenüber der
vorherigen Strahlenbelastung erhöht. Vor Tschernobyl lag die
Strahlenbelastung in Salzburg im Mittel bei 0,9 Milligray
oder 90 Millirad pro Jahr, nach Tschernobyl bei 2
Milligray oder 200 Millirad
pro Jahr. Dabei erhöhte sich die Zahl der Chromosomenschäden in den
Lymphozyten des peripheren Blutes der Testpersonen im Vergleich zu vor Tschernobyl
zunächst auf etwa das Sechsfache. Mit höheren zusätzlichen Dosen
verringerte sich die Zahl der Chromosomenschäden wieder. Bei zwei Personen,
die auch vorher und bis zu 4 Jahre nach dem Unfall von Tschernobyl
untersucht wurden, nahmen die Chromosomenschäden von 1984/85 bis 1987
zunächst deutlich zu und dann in 1988 und weiter in 1990 wieder ab. Die
gefundenen Dosis/Wirkungs-Kurven, so Pohl-Rüling
et al., zeigten dieselbe Tendenz wie die Ergebnisse früherer Untersuchungen
und stützten die Annahme, daß Reparaturenzyme durch ein gewisses Ausmaß an
DNA-Schäden stimuliert würden.
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Stx106-107.1991.1,3,4.3 (3 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Bonn: Die
Bundesregierung steckt den Kopf in den Sand. Die Bundesregierung will gesundheitliche
Strahlenfolgen des Unfalls von Tschernobyl in den betroffenen Gebieten der
Sowjetunion nicht anerkennen. Das ergibt sich aus der Antwort der
Bundesregierung vom 5. November 1990 auf eine Anfrage der SPD-Fraktion im
Bundestag (Bundestags-Drucksache 11/8421).
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Stx96-97.1991.8.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Bonn: Sowjetbürger
als Studienobjekte deutscher Strahlenforscher. 1990 hat die
bundesdeutsche Strahlenschutzkommission der Bundesregierung empfohlen,
Wissenschaftler aus der Bundesrepublik und der DDR sowie ein halbes Dutzend
Spezialbusse mit Meßgeräten in die Sowjetunion zu senden. In den Bussen
sollen sogenannte Ganzkörpermessungen durchgeführt werden.
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Stx86-87.1990.4.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Säuglingssterblichkeit
nach Tschernobyl: "Die Wahrheit siegt nicht - ihre Gegner sterben
aus" (Planck). Für die Jahre von 1975 bis 1987 hatten die
Wissenschaftler M. Schmidt, H. Ziggel und G.
Lüning um den Bremer Physiker Prof. Dr. Jens Scheer die Todesfälle bei Säuglingen
in den ersten sieben Tagen nach der Geburt untersucht. Während bis zum
Frühjahr 1986 die frühe Säuglingssterblichkeit im gesamten Bundesgebiet
abnahm, begann sich das in den folgenden Monaten nach Tschernobyl zu
ändern: Im Süden der Bundesrepublik, vor allem in Bayern und
Baden-Württemberg, wo die höchsten Strahlenbelastungen nach Tschernobyl
festgestellt worden waren, wurden deutlich mehr Todesfälle bei Neugeborenen
registriert als in (nördlichen) Gebieten, in denen der radioaktive
Niederschlag geringer war. Nach der Veröffentlichung der Untersuchung
1989/1990 geriet die wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche
Öffentlichkeit in große Aufregung, war doch von Seiten offizieller
Strahlenschützer bisher jegliche Schadensmöglichkeit hierzulande durch den
Unfall von Tschernobyl strikt ausgeschlossen worden. Professor Scheer
meldete sich im Mai 1990 erneut zu Wort.
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Stx78-79.1990.8.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Weißrußland:
"Die Kinder von Tschernobyl". Nach Angaben von Jelena Pankratowa und Wladimir Skworzow,
Sprecher der 1989 gegründeten Minsker Bürgerinitiative "Die Kinder von
Tschernobyl" und Redakteure des deutschsprachigen Programms von Radio
Minsk, beträgt die Ganzkörperbelastung eines Drittels der Menschen dort um
74.000 Becquerel Cäsium. Das berichteten sie im Dezember 1989 in Berlin.
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Stx72-73.199012.1 (Kurzmitteilung, 1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Knochenmarks-Transplantationen
waren vergebens. Nur zwei von 13
Strahlenopfern des Reaktorunglücks von Tschernobyl haben nach Knochenmarks-Transplantationen
durch ein sowjetisch/US-amerikanisches Medizinerteam bis 1989 überlebt.
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Stx62-63.1989.10.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Vermehrt
Frühgeburten behinderter Kinder in Finnland. Keine deutlichen Unterschiede in der Häufigkeit von
Mißbildungen und Totgeburten, jedoch eine signifikante Zunahme von
Frühgeburten bei Kindern, deren Mütter während der ersten drei Monate ihrer
Schwangerschaft in den durch den Tschernobyl-Fallout höher belasteten
Gebieten Finnlands lebten, sind für den Geburtszeitraum von August bis
Dezember 1986 festgestellt worden. Dies ist das Ergebnis einer 1989 im
British Medical Journal (1989; 298: 995-7) veröffentlichten Studie der
Professoren L. Saxén und T. Rytömaa
und Mitarbeiter von der Abteilung für Pathologie der Universität Helsinki
und dem dortigen Finnischen Zentrum für Strahlenschutz und nukleare
Sicherheit. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung zeigen, so die
Wissenschaftler, daß die Höhe des radioaktiven Fallouts, dem die finnische
Bevölkerung ausgesetzt war, nicht ausreichte, um fetale Schäden bei den zum
regulären Zeitpunkt geborenen Kindern hervorzurufen. Mit dieser Studie sei
jedoch nicht die Möglichkeit von Erbschäden bei Kindern mit radioaktiver
Belastung während ihrer fetalen Entwicklung ausgeschlossen, wird betont.
Die größere Häufigkeit von Frühgeburten behinderter Kinder in den höher
belasteten Gebieten Finnlands sei ihnen überdies unerklärlich.
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Stx60-61.1989.8.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Mehr
Chromosomenschäden bei Reisenden aus der Sowjetunion. Etwa eine Woche nach der Reaktorkatastrophe von
Tschernobyl kehrte eine Reihe deutscher Staatsangehöriger von ihren
unterschiedlichen Aufenthaltsorten in der Ukrainischen Sowjetrepublik
zurück in die Bundesrepublik Deutschland. Chromosomenanalysen dieser
Personen ergaben eine überraschend deutliche Vermehrung von
Chromosomenschäden: Azentrische
Chromosomenanomalien waren etwa doppelt so häufig wie dizentrische.
Zentrische Chromosomenringe wurden ebenfalls gefunden, während die Zahlen
der Chromatidbrüche sich bei den Reisenden aus
der Ukraine nicht signifikant von denen der Kontrollgruppe unterschieden.
Dieses Ergebnis ihrer Untersuchungen veröffentlichten G. Stephan und U. Oestreicher vom Institut für Strahlenhygiene des
Bundesgesundheitsamtes in Neuherberg im Mai 1989.
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Stx58-59.1989.2.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Strahlenbelastungen:
"Selbstversorger" können stärker gefährdet sein. Der Tschernobyl-Unfall
habe die radioaktiven Belastungen für die Einwohner Europas im Jahr danach
im Mittel um etwa 30 Prozent der natürlichen Strahlenbelastung erhöht. Das
erklärte das Wissenschaftliche Komitee der Vereinten Nationen für die
Wirkung der Atomstrahlen, UNSCEAR, 1988 in einem Bericht an die Vereinten
Nationen (UN). Abhängig vom Wohnort und von den Ernährungsgewohnheiten sind
dagegen deutlich höhere Belastungen möglich. Für landwirtschaftliche
Arbeiter in Südostbayern errechnete das Institut für Strahlenhygiene des
Bundesgesundheitsamtes in einer Ende 1988 veröffentlichten Studie eine
effektive Äquivalentdosis von mehr als 200 Millirem (2 Millisievert) pro
Jahr.
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Stx47.1988.1,2.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Hamburg: Im
Tschernobyl-Jahr 1986 vermehrt untergewichtige
Säuglinge geboren. Im Jahr 1986 gab es in Hamburg den seit 30 Jahren
zweithöchsten Anstieg in der Zahl der mangel- und frühgeborenen Säuglinge
unter 2.500 Gramm Geburtsgewicht. Das erklärte der Senat der Hansestadt im
Oktober 1988.
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Stx47.1988.6.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Strahlenbelastungen:
Die statistische Erfassung von Umweltschäden ist in der Bundesrepublik
unterentwickelt. Durch die freigesetzte radioaktive Strahlung beim Reaktorunfall
in Tschernobyl sei es in der Bundesrepublik Deutschland nicht zu
Fehlbildungen bei Neugeborenen gekommen. Das erklärte Prof. Albrecht
Keller, Direktor des Instituts für Strahlenheilkunde der Universität
Würzburg, 1988 in München auf einer Tagung "Medizinische Genetik und
Kinderheilkunde". Genauer: Etwaige Schäden für die betroffenen
Menschen in der Bundesrepublik werden sich seinen Angaben zufolge mit
statistischen Mitteln nicht nachweisen lassen. Mit 4 Karten des
Bundesgesundheitsamtes zu Schilddrüsendosen und effektiven Äquivalentdosen
für Kinder und Erwachsene im ersten Jahr nach Tschernobyl in europäischen
Ländern.
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Stx45.1988.5,6.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Großbritannien:
Mehr Leukämien in Schottland. Ein starker Anstieg von Leukämie-Erkrankungen
bei Kleinkindern in Schottland läßt Ärzte rätseln. Da die Zunahme um 37
Prozent im Jahr 1987 nur Kinder unter vier Jahren betrifft, werden
Auswirkungen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im Frühjahr 1986 nicht
ausgeschlossen.
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Stx42.1988.6.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Ganzkörperbelastung:
Personen in Südostbayern zwei- bis dreifach höher belastet als die
Münchner Bevölkerung. Das ergibt sich aus den Angaben des Instituts für
Strahlenhygiene des Bundesgesundheitsamtes im Bericht zur
Strahlenexposition im April 1988.
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Stx34.1988.5.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Vermehrt
Zwitter, Totgeburten und Mißbildungen in süddeutschen Ziegenherden. Einen überdurchschnittlichen Anstieg von Zwittern,
Totgeburten und Mißbildungen stellt eine Betriebserhebung des Instituts für
Tierzucht und Haustiergenetik der Universität Gießen unter der Leitung von
Prof. Dr. J. Steinbach für 1987 bei den Ziegenbeständen der südlichen
Bundesländer fest. Die Ziege ist das strahlenempfindlichste Nutztier.
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Stx31.1988.5.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Schweiz:
Bewohner des Tessins mit fünfmal mehr Cäsium belastet. Fünfmal mehr
Cäsium-137 als ein deutschschweizer Landwirt
nimmt ein Tessiner Bauer nach Tschernobyl auf. Das wurde Anfang 1988
bekannt. Ein Bericht von Urs Jaeggi.
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Stx29.1988.4.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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USA: Anstieg
der Todesrate in 1986. Vom 10. Mai bis Anfang Juni 1986 war an der Ostküste
der USA radioaktives Jod-131 in der Milch gefunden worden, das vermutlich
aus dem Reaktor in Tschernobyl stammte. Höchstwerte von 1,5 Becquerel pro
Liter waren zwischen dem 10. und 20. Mai gemessen worden und nach dem 28.
Mai 1986 weniger als 0,5 Becquerel pro Liter. In der Bundesrepublik war
radioaktives Jod bis zum Tausendfachen dieser Menge vorhanden. In einem
Vortrag am 18. November 1987 in Hamburg stellte der mit dem
US-amerikanischen Forscher Professor Sternglass
zusammenarbeitende Statistiker Dr. Jay M. Gould die Hypothese auf, dieses
Jod sei Ursache für eine erhöhte Sterberate in den USA in den Monaten Mai
bis August 1986. Dies bezweifelt der Kieler Physiker Dr. Henning Wendhausen
und gibt eine andere Deutung.
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Stx27.1988.2,5.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Ganzkörpermessungen:
In Südost-Bayern achtmal höhere Ganzkörperbelastungen als in Berlin.
Die monatliche radioaktive Belastung durch aufgenommenes Cäsium-134 und
Cäsium-137 war 1986 und 1987 für Einwohner von München etwa doppelt so hoch,
im Voralpengebiet etwa dreimal so hoch und in Südost-Bayern, dem Gebiet mit
der höchsten niedergeschlagenen Radioaktivität in Deutschland, im Mittel
etwa achtmal so hoch wie in Homburg/Saar, Frankfurt am Main, Karlsruhe und
Berlin. Dies ist ein Ergebnis der Auswertung von Ganzkörpermessungen in den
genannten Städten und Gebieten durch das Institut für Strahlenhygiene des
Bundesgesundheitsamtes. Die Inkorporations-Meßstelle Berlin am Klinikum
Steglitz der Freien Universität Berlin hatte unter der Leitung von
Professor Dr.-Ing. P. Koeppe seit dem Unglück von
Tschernobyl bis Ende Oktober 1987 mehr als 1.200 Ganzkörpermessungen
durchgeführt. Davon sind 1.063 Messungen von Berliner Kindern,
Jugendlichen, Frauen und Männern. Ein erster Bericht mit Dokumentation von
Thomas Dersee.
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Stx21.1987.2,5.2 + Stx23.1987.2.1 (3 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Hessen: Nach
Tschernobyl vermehrt Kinder mit Schilddrüsenunterfunktion geboren. Auch
in Hessen wurde 1986 nach Tschernobyl bei Neugeborenen vermehrt eine Schilddrüsenunterfunktion
(Hypothyreose) im Rahmen der üblichen Früherkennungsuntersuchungen
festgestellte. Das teilte das Staatliche Medizinal-,
Lebensmittel- und Veterinäruntersuchungsamt Mittelhessen in Dillenburg mit.
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Stx20.1987.6.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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"Strahlenbelastung
durch Jodmangel verstärkt". F.
Kollmann von der Universitätskinderklinik in Frankfurt am Main berichtete
1987 beim 6. Wiesbadener Schilddrüsengespräch, daß es nach dem
Reaktorunglück in Tschernobyl zu einer erstaunlich schnellen Aufnahme von
radioaktivem Jod-131 zunächst durch die Atemluft und später über die
Nahrung bei 52 zufällig ausgewählten Kindern im Alter von 9 Monaten bis 16
Jahren im Rhein-Main-Gebiet gekommen ist. Die höchsten Radioaktivitätswerte
in der Schilddrüse betrugen seinen Angaben zufolge bis zu 300 Becquerel.
Die Gesamt-Strahlenbelastung habe zwischen 100 und 200 Millirem mit
Spitzenwerten von über 300 Millirem gelegen.
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Stx17.1987.6.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Berlin: Vermehrt
Schilddrüsenerkrankungen bei Neugeborenen. Vierzehn Kinder wurden 1986
in Berlin mit einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) geboren.
In den Jahren davor waren es im Mittel nur jeweils drei bis vier, maximal
sieben. Das wurde dem Strahlentelex Ende Juni 1987 aus der Kinderklinik der
Freien Universität Berlin im Kaiserin-Auguste-Viktoria-Haus (KAVH)
bestätigt.
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Stx12.1987.2.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Wiesbaden: Höheres
Strahlenrisiko für Türken. In der Bundesrepublik Deutschland lebende Türken,
die sich vorwiegend mit Nahrungsmittelprodukten aus ihrer Heimat ernähren,
sind möglicherweise vielfach stärker radioaktiv belastet, als ihre
deutschen Mitbürger. Bei der Vorstellung des hessischen
Strahlenmeßberichtes vom 25. Juni 1987 teilte Landessozialminister Karl
Heinz Trageser (CDU) mit, daß an der Universität Gießen bei zwei Türken
durchgeführte Ganzkörpermessungen eine zehnmal höhere radioaktive Belastung
ergeben hätten, als bei nicht-türkischen Vergleichspersonen.
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Stx12.1987.6.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Die Ziege
als Strahlenindikator. Züchter beklagen Verluste an Ziegenlämmern. Mißbildungen bei Tieren gab es schon immer. Das
veterinärgenetische Institut der Universität Gießen besitzt allein 8.000 Präparate.
Ein Jahr nach Tschernobyl aber kommt es anscheinend zu einem nie
dagewesenen Anstieg: Fehl- und Frühgeburten bei Kühen in Bayern und auf
Korsika, Ferkel ohne Augen, Küken mit drei Beinen, Kaninchen ohne Beine,
Schafe ohne Fell oder mit nur einem Auge, Fohlen mit fehlenden Hautpartien,
Ziegenlämmer mit Korkenzieherbeinen oder offenem Bauch. Einige Züchter
melden bis zu 40 Prozent Verluste an Jungtieren. Ein Bericht von Irene Noll.
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Stx9.1987.1,2.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Berlin: Ungewöhnlicher
Anstieg der Säuglingssterblichkeit in 1986. Im Vergleich zu 1985 hat
1986 die Säuglingssterblichkeit in Berlin von 10,6 auf 12,5 im ersten
Lebensjahr gestorbene Säuglinge pro 1.000 lebend geborene zugenommen. Die
Sterblichkeit der nicht-deutschen Säuglinge stieg dabei überproportional
von 9,6 auf 14,3 pro Tausend. Die Sterblichkeit nach der ersten Lebenswoche
bis zum Abschluß des ersten Lebensjahres hat sogar um 26 Prozent
zugenommen. Zuvor war die Säuglingssterblichkeit zurückgegangen.
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Stx7.1987.2.1 + Stx8.1987.3.1 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Trisomie 21:
"Wirklich mehr Mißbildungen?" Verdienstvollerweise hat der
Berliner Humangenetiker Professor Dr. Karl Sperling im März 1987 eine
Rundfrage bei allen cytogenetischen Labors in der
Bundesrepublik durchgeführt. Überraschenderweise konnte die Auswertung von
insgesamt 28.737 Chromosomenproben den Verdacht, der zuerst anhand einer
kleinen Fallzahl geäußert wurde, nicht entkräften. Eine Bewertung von
Priv.-Doz. Dr.med. Horst Spielmann.
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Stx8.1987.8.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Studien und
Umfragen: Tschernobylfolgen bei
Neugeborenen. In einer ersten, im April 1987 veröffentlichten Fassung
seiner Studie, vertritt der Berliner Humangenetiker Professor Dr. Karl
Sperling die Ansicht, ein Zusammenhang zwischen niedrigen Strahlendosen und
dem gehäuften Auftreten der Chromosomenanomalie Trisomie 21 (Down-Syndrom)
sei nicht auszuschließen. Die bundesdeutsche Strahlenschutzkommission
bestellte Sperling daraufhin nach Bonn ein, wobei offenkundig geworden sei,
so Sperling anschließend, "daß die Strahlenschutzkommission alles sehr
viel niedriger wertet als ich". Entsprechend schwächte Sperling einen
Tag später vor einer erneut einberufenen Pressekonferenz bei unverändertem
Datenmaterial in einer neu gefaßten Erklärung ab, daß sich "kein
Beweis" für einen Zusammenhang mit der Reaktorkatastrophe habe finden
lassen. Trotz offenbar massiver politischer Beeinflussungsversuche will
Sperling die Fragestellung der Tschernobyl-Folgen nicht einfach auf sich
beruhen lassen, beteuerte er vor der Presse.
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Stx7.1987.1,6.2 (2 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Hamburg: Krebserkrankungen
durch Tschernobyl. Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat im April 1987 eine
Abschätzung der gesundheitlichen Risiken des Reaktorunfalls in Tschernobyl
für die Menschen in Hamburg vorgelegt, nach der in den nächsten 50 Jahren
die Strahlenbelastung allein in den ersten sechs Monaten nach der
Reaktorkatastrophe zu einer Zunahme der Krebserkrankungen in Hamburg führen
wird.
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Stx7.1987.2.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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Hessisches
Sozialministerium: Strahlenbelastung durch Nahrung seit Tschernobyl 100
mal höher. "Die durch Nahrung aufgenommene strahlenbiologische
Belastung im vierten Quartal 1986 war bei Cäsium rund 100 mal höher als im
Vergleichszeitraum 1983", erklärte der Hessische Sozialminister Armin Clauss (SPD) am 19. März 1987 gegenüber der Presse.
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Stx6.1987.6.1 (Kurzmitteilung, 1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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"Mongolismus"
9 Monate nach Tschernobyl. Zehn Fälle
von Trisomie 21, einer auch unter den Bezeichnungen Down-Syndrom und
"Mongolismus" bekannten angeborenen Mißbildung, sind im Institut
für Humangenetik der Freien Universität (FU) Berlin unter der Leitung von
Professor Dr. Karl Sperling bei im Januar 1987 in der Stadt geborenen
Kindern festgestellt worden. Diese Zahl wird als "statistisch hoch
signifikant" bezeichnet, und damit eine zufällige Schwankung
ausgeschlossen. Normalerweise treten in Berlin im Mittel zwei Fälle pro
Monat auf. Bericht von Thomas Dersee und Kommentar von Jannes Emmert: Probleme für die Wissenschaft.
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Stx5.1987.1-3.3 (3 Seiten)
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Gesundheitsfolgen
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Akutfolgen
nach Tschernobyl. Einen Anhaltspunkt für mögliche
Akutfolgen durch Niedrigdosisstrahlung liefern Ergebnisse über die Folgen
der oberirdischen Atombombentests in den sechziger Jahren, wie sie 1984 von
D. Pisello und R. Piccioni
veröffentlicht wurden. Pisello und Piccioni zeigen einen Zusammenhang zwischen der Zahl
der Fehlgeburten und dem Strontium-90-Gehalt der Milch.
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Stx5.1987.2.1 (1 Seite)
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Gesundheitsfolgen
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München: Mongolismus
nach Tschernobyl zwei- bis dreimal häufiger. Zwei- bis dreimal häufiger
als üblich hat der Kinderarzt Dr. Klaus Waldenmeyer
im Januar 1987 in seinem Labor für genetische Diagnostik in München bei
Neugeborenen eine Trisomie 21 feststellen müssen. Das erklärte der
Mediziner im Februar 1987 gegenüber dem Strahlentelex.
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Stx3.1987.1,2.2 (2 Seiten)
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Risikobewertung und
Risikokommunikation
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Risiko-Bewertung
und Kommunikation
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Frankreich: 30 Jahre CRIIRAD. Die französische
„Kommission zur unabhängigen Forschung und Information über Radioaktivität“
(CRIIRAD) feierte im Mai 2016 den 30. Jahrestag ihrer Gründung. Mit 5.800
Mitgliedern und Unterstützern zählt CRIIRAD zu einer der stärksten
Organisationen in Europa, die in vielfacher Weise sowohl eigenständige
Messungen der Radioaktivität bei Atomkraftwerken und der Umwelt durchführt,
als auch politisch für Strahlenschutz aktiv ist und eine breite
Öffentlichkeitsarbeit durchführt. Von Werner Neumann.
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Stx708-709.2016.15-16.2 (2 Seiten)
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Risiko-Bewertung
und Kommunikation
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27 Jahre
nach Tschernobyl, 2 Jahre nach Fukushima: Die Lage in Tschernobyl und Fukushima ist weiter kritisch. Nach
den Atomunfällen von Tschernobyl im Jahr 1986 und Fukushima Dai-ichi im
Jahr 2011 werden die Lage vor Ort und die Folgen für Menschen, Flora und
Fauna von Experten als kritisch eingeschätzt. Eine Anhörung vor dem
Umweltausschuß des Deutschen Bundestages.
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Stx632-633.2013,3-4.2 (2 Seiten)
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Risiko-Bewertung
und Kommunikation
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Beschränkungen bei Schafen in Großbritannien nach 26 Jahren
aufgehoben. 26 Jahre nach dem 26. April
1986, als in Tschernobyl der Reaktor 4 explodierte, waren noch 334 Farmen
in Nordwales und auf 8 Farmen in Cumbria in Großbritannien Beschränkungen
der Vermarktung in Kraft. Mit dem 1. Juni 2012 hat nun die Food Standards
Agency (FSA) die Beschränkungen auf diesen Bauernhöfen aufgehoben.
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Stx614-615.2012.5.1 (1 Seite)
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Risiko-Bewertung
und Kommunikation
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Streit um Tschernobyl-Opferzahlen. „Den Behörden nicht
vertrauen“. Nach Auffassung der
atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW kann der Streit um die Opfer der
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl beigelegt werden, wenn die zuständigen
staatlichen oder staatsnahen Behörden und wissenschaftlichen Fachgremien
dazu übergehen, seriöse und öffentlich nachvollziehbare wissenschaftliche
Fakten zu veröffentlichen. „Wir brauchen den makaberen
Streit um die Tschernobyl-Opfer nicht“, erklärte der IPPNW-Atomexperte
Henrik Paulitz am 26. April 2006 anläßlich des
20. Jahrestages der Atomkatastrophe. „Es würde uns vollständig genügen,
wenn die zuständigen Behörden und die offiziellen Organisationen damit
aufhören würden, ihre eigenen Zahlen zu manipulieren und die Öffentlichkeit
zu täuschen.“ Die Internationale Atomenergie Organisation IAEO und die
Weltgesundheitsorganisation WHO haben sich nach Auffassung der IPPNW mit
ihrer Vorgehensweise selbst ins Abseits gestellt.
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Stx464-465.2006.6.1 (1 Seite)
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Risiko-Bewertung
und Kommunikation
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Wir gehen nicht vorsichtiger um mit Radioaktivität, sondern nachlässiger.
20 Jahre Beobachtungen im Strahlenschutz.
Internationale Atomenergie Agentur (IAEA) und Weltgesundheitsorganisation
(WHO) versuchten mit ihrem „Tschernobylprojekt“
zu vertuschen und abzuwiegeln. Tagungen in Bern und in Berlin haben dagegen
gezeigt: ● Seit 20 Jahren befindet sich offenbar mehr Radioaktivität aus
dem Katastrophenreaktor von Tschernobyl in unserer Umwelt, als bisher
zugegeben und die Strahlendosen sind vielfach höher als nach physikalischen
Abschätzungen zu erwarten wäre. Es reicht nicht, lediglich das relativ
leicht meßbare und deshalb als Leitnuklid gewählte Radiocäsium zu
betrachten. ● Die gesundheitlichen Folgen beschränken sich nicht auf
Erkrankungen und Krebs der Schilddrüse. Wegen der größeren Einwohnerzahl
ist in Westeuropa mit mehr Gesundheitsschäden durch die Reaktorkatastrophe
zu rechnen, als in den Ländern nahe Tschernobyl, obwohl die
durchschnittlich erhaltene Strahlendosis des Einzelnen bei uns viel
niedriger ist als dort. Wen es trifft, den trifft es voll. Um so aufmerksamer
sollten wir die Berichte über das Ausmaß und die Vielfalt der
gesundheitlichen Schäden in der Ukraine, in Weißrußland und in Rußland
verfolgen. ● In der Folge der Reaktorkatastrophe vor 20 Jahren hat sich in
der Wahrnehmung und Behandlung von Radioaktivität ein Wandel vollzogen. In
den Interessenkonflikten um den Atomausstieg hat das dazu geführt, daß der
Strahlenschutz in Deutschland abgeschwächt wurde, sogar über das von der EU
geforderte Maß hinaus. Eine ökonomische Deckelung wurde eingeführt und der
Grundsatz des Minimierungsgebots aufgegeben. Wir gehen tatsächlich heute
nicht vorsichtiger, sondern nachlässiger mit der Radioaktivität um. Dem
Fatalismus aber sollte nicht nachgegeben werden, denn die gesundheitlichen
Folgeschäden sind größer als gerne behauptet. Ein Bericht von Thomas Dersee.
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Stx464-465.2006.1-6.6 (6 Seiten)
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Risiko-Bewertung
und Kommunikation
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Internationaler
Kongreß „20 Jahre nach Tschernobyl“ vom 3. bis 5. April 2006 in der
Berliner Charité: „Der deutlich
größte Teil des Reaktorinventars wurde infolge einer Kernexplosion
ausgestoßen. Einen größeren Unfall kann es nicht geben.“ 20 Jahre
Mythenbildungen vernebeln die Sicht auf die Wirklichkeit und müssen beendet
werden. Führende Wissenschaftler und Ärzte aus den betroffenen Ländern
Ukraine, Weißrußland und Rußland sind zu ganz anderen Ergebnissen über die
Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahre 1986 gekommen, als
die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) und die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) im September 2005 auf ihrer Tagung in
Wien und in dem Report des sogenannten Tschernobylforums.
Auf dem Kongreß der deutschen Gesellschaft für Strahlenschutz, den diese
gemeinsam mit dem European Committee on Radiation
Risk (ECRR) vom 3. bis 5. April 2006 in der
Charité in Berlin veranstaltete, wurde das besonders deutlich.
Den vollständigen Abstractband
des Internationalen Kongresses „20
Jahre nach Tschernobyl - Erfahrungen und Lehren für die Zukunft“ der
Gesellschaft für Strahlenschutz e.V. und des European Committee
on Radiation Risk (ECRR), den diese vom 3. bis 5.
April 2006 in der Charité in Berlin veranstalteten, finden Sie hier als pdf-Datei. Die Datei ist 1,4 MB groß.
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Stx462-463.2006.1-2.2 (2 Seiten)
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Risiko-Bewertung
und Kommunikation
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Bürgerinitiativen gründen Stiftungsfonds. Zum 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl
gründen Badisch-Elsässische Bürgerinitiativen jetzt einen Stiftungsfonds.
Das uneingelöste Versprechen zum schnellen
Atomausstieg vor 20 Jahren und die unglaubliche „Renaissance“ von
Atomenergie-Optionen verlangen ein nachhaltiges Handeln, erklärte Erhard
Schulz für die Bürgerinitiativen. Die Erträge des gemeinnützigen
Stiftungsfonds sollen dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, der
Förderung des Bürgerengagements und der Völkerverständigung dienen. Gezielt
gefördert werden sollen Umweltaufklärung und -erziehung sowie
wissenschaftliche Untersuchungen und Projekte zu Risiken und Gefährdungen
von Natur und Umwelt durch die Atomenergienutzung, Radioaktivität und
Strahlenanwendung. Am dem Stiftungsfonds kann sich jeder beteiligen.
Weitere Informationen unter www.Badisch-Elsaessische.net
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Stx460-461.2006.8.1 (1 Seite)
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Risiko-Bewertung
und Kommunikation
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Katastrophale Sprachregelung. Im Jahre 2003 wurde das Tschernobylforum
der Vereinten Nationen gegründet – von der Öffentlichkeit kaum
wahrgenommen. Es vereint Organisationen mit klangvollen Namen: IAEA, WHO,
FAO, UNDP, UNEP, UN-OCHA, UNSCEAR, Weltbank, die Regierungen Belorußlands, Rußlands und
der Ukraine. Am 6. und 7. September 2005 wurden nun die Arbeitsergebnisse
während einer von der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) in Wien
organisierten Konferenz vorgelegt. Sinn der aufwendigen mehrjährigen
Zusammenarbeit war die Formulierung von Sprachregelungen im Hinblick auf
den 20. Jahrestag der Katastrophe im nächsten Jahr (2006), und zwar auf der
höchstmöglichen Ebene, nämlich der von UN-Organisationen und Regierungen,
außerdem der Abschluß sämtlicher Forschungsarbeiten zum Thema Tschernobyl
und die Vermittlung der These, daß das Hauptproblem der Region die Armut
sei und nicht Tschernobyl. Dr. M. Repacholi, der
Manager des WHO-Strahlenprogramms bringt es auf seine Weise auf den Punkt:
"Die Hauptbotschaft des Tschernobylforums
ist: 'kein Grund zur Beunruhigung'." Ein Bericht und Kommentar von
Sebastian Pflugbeil.
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Stx450-451.2005.1-5.5 (5 Seiten)
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Risiko-Bewertung
und Kommunikation
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Buchmarkt: "Eine
Rückkehr gibt es nicht. Lebt wohl! Pripjat, 28.
April 1986". "Sperrzonen - Pripjat
und Tschernobyl" heißt der großformatige farbige Bildband von Robert Polidori, der im April 2004 im Göttinger Steidl-Verlag
erschienen ist. Polidori ist professioneller
Photograph, er lebt heute in New York und arbeitet regelmäßig für The New
Yorker, für Geo und den Architectural
Digest. In Deutschland hat er sich vor allem mit seinem Buch "Havana" einen Namen gemacht, das 2001 ebenfalls im
Steidl-Verlag erschien. Eine Buchbesprechung von Dr. Sebastian Pflugbeil.
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Stx422-423.2004.7,8.2 (2 Seiten)
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Risiko-Bewertung
und Kommunikation
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Tagungsbericht:
Tschernobyl und die DDR. Dokumentation einer Tagung an der Hochschule
Magdeburg-Stendal. "In den Wochen nach
der Katastrophe stapelte sich in den Läden der DDR ein bisher nie gekanntes
Angebot von Obst und Gemüse. Zeitzeugen berichten über ein reichliches
Angebot auch in den Kindertagesstätten. Kinder vorsichtiger Eltern lehnten
den Salat ab, andere genehmigten sich doppelte Portionen. Die Bevölkerung
des ehemaligen Bezirks Magdeburg war durch das Zusammentreffen der
radioaktiven Spaltstoffe mit zufälligen Niederschlägen Anfang Mai 1986
besonders betroffen. Vergleichbare Kontaminationen dieser Intensität waren
auf dem Gebiet Gesamtdeutschlands nur im Voralpenraum erfolgt. Schon zwei
Tage nach der Katastrophe von Tschernobyl wurde in der DDR stark
ansteigende Radioaktivität festgestellt. So maß Anfang Mai 1986 das
Magdeburger Bezirkshygieneinstitut in Wiesenkräutern bis zu 76.000 Bq/kg
und in Bodenproben bis zu 40.000 Bq/kg. Aber nur ein einziges Mal standen
ein paar Zahlen über die Radioaktivität nach Tschernobyl in der Zeitung:
"Stabilisierung auf einem niedrigeren Niveau". Das "Neue
Deutschland" verschwieg, dass Radioaktivitätswerte rund 1000-mal höher
als üblich waren, ja sogar Anfang Mai nochmals um etwa den Faktor 100
anstiegen. Was die Bürger der DDR nicht erfuhren, wusste die Regierung ganz
genau. Ihrem Ziel, die Entwicklung des Sozialismus mit allen Mitteln,
ordnete die Sozialistische Einheitspartei in der DDR alles unter: den
Umgang mit der Natur genauso wie die Lebensqualität der Menschen. (...) die
Umweltdaten (wurden) als Geheime Verschlusssache eingestuft und das
Ministerium für Staatssicherheit beauftragt, Kritiker der Umweltpolitik und
anderer Bereiche zu verfolgen und auszuschalten. Hier wurden sogar bewusst
DDR-Gesetze gebrochen." Das berichten Joachim Schlütter,
Leiter des Landesbüros Sachsen-Anhalt der Friedrich-Ebert-Stiftung und Edda
Ahrberg, Landesbeauftragte für die Unterlagen des
Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Sachsen-Anhalt, einleitend
in der jetzt erschienenen 80-seitigen Broschüre zur Dokumentation der
Ergebnisse eines gemeinsamen Forums von Friedrich-Ebert-Stiftung, Greenkids Magdeburg und der Hochschule
Magdeburg-Stendal am 19. April 2002. (Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro
Sachsen-Anhalt (Hrsg.), F. Beyer, Th. Hartmann
(Red.): Tschernobyl und die DDR: Fakten und Verschleierungen – Auswirkungen
bis heute? Magdeburg 2003, ISBN 3-89892-185-9, 80 Seiten. Die Broschüre
wird kostenlos abgegeben. Bestellungen an: Friedrich-Ebert-Stiftung,
Geißlerstr.1, D-39104 Magdeburg, Fax: 0391/ 56876-15)
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Stx398-399.2003.6,7.2 (2 Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
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Risiko-Bewertung
und Kommunikation
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Krisenkommunikation
und Krisenmanagement nach Tschernobyl: Zwischen staatlicher Unfähigkeit,
Engagement und "Hysterie". Zwischen
staatlicher Unfähigkeit, Engagement der Bürger und "Hysterie"
bewegte sich das Spektrum der Reaktionen in Deutschland nach dem
Reaktorunglück von Tschernobyl. Ein Bericht über die Reaktionen der
Regierung, von Behörden und Menschen nach der Reaktorkatastrophe von
Tschernobyl und ihre Nachwirkungen. Erlebt und beschrieben von Thomas
Dersee.
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Stx396-397.2003.3-8.6 (6 Seiten)
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Tschernobyl - Jahre danach
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2018
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Verzögerung bei der neuen Schutzhülle. Die Bundesregierung sieht in der Inbetriebnahme der neuen
Schutzhülle am havarierten ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl eine der
wesentlichen kurzfristigen Herausforderungen an dem Standort. Laut
Darstellung der Bundesregierung verzögert sich die für Mai 2018 geplante
Fertigstellung des sogenannten New Safe Confinement
(NSC) aufgrund radiologischer Probleme bei Bohrarbeiten der Abdichtmembran
an der Ostseite des Gebäudebereiches.
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Stx754-755.2018.11.1 (1 Seite)
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2016
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5 Jahre nach
Fukushima, 30 Jahre nach Tschernobyl: Materialien.
Wie in der Dezemberausgabe 2015 angekündigt, fand vom 26. bis 28. Februar
2016 in der Berliner Urania der Kongress „5 Jahre Leben mit Fukushima, 30
Jahre Leben mit Tschernobyl“ der deutschen Sektion der internationalen
Ärztevereinigung IPPNW statt. Er hat die Folgen der Katstrophen von
Fukushima und Tschernobyl für Mensch und Umwelt eindrücklich in Erinnerung
gebracht. Auf der Website www.tschernobylkongress.de haben die Veranstalter
Materialien zu den Plenarsitzungen und Foren zur Verfügung gestellt,
darunter viele Power-Point-Präsentationen, Manuskripte und
Audio-Mitschnitte.
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Stx702-703.2016.8.1 (1 Seite)
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2016
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30 Jahre
nach Tschernobyl und 5 Jahre nach Fukushima:
Die Katastrophen gehen weiter. - IPPNW-Report
„Gesundheitliche Folgen der Atom-katastrophen von Tschernobyl und
Fukushima“ - „Kein Schlussstrich unter die Akten
Tschernobyl und Fukushima“ schrieb die deutsche Sektion der internationalen
Ärzteorganisation für die Verhütung des Atomkrieges – Ärzte in sozialer
Verantwortung e.V. (IPPNW) anlässlich der Veröffentlichung ihres Reports
„30 Jahre Leben mit Tschernobyl – 5 Jahre Leben mit Fukushima:
Gesundheitliche Folgen der Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima“.
Diesen Bericht veröffentlichte die IPPNW zu ihrem Kongress, den sie mit
Wissenschaftlern aus Japan, der ehemaligen Sowjetunion, aus Deutschland,
den USA und aller Welt vom 26. bis 28. Februar 2016 in Berlin
veranstaltete.
Der Report
zeigt, daß die gesundheitlichen Folgen der Atomkatastrophen weiterhin
andauern, und die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima sich noch
jahrzehntelang fortsetzen werden. Die Autoren Dr. med. Angelika Claußen, Europa-Vorsitzende der IPPNW, und Dr. med.
Alex Rosen, stellvertretender Vorsitzender der deutschen IPPNW-Sektion,
geben einen Überblick über wissenschaftliche Forschungsergebnisse und
erläutern den derzeitigen Stand des Wissens zu den Folgen der beiden
Atomkatastrophen. Jenseits der Kontroversen um die Folgen langfristiger
Strahlenexposition mehren sich anerkannte wissenschaftliche Publikationen,
die nachweisen, daß sogenannte Niedrigdosisstrahlung wesentlich
gefährlicher ist als bislang angenommen. Schon sehr kleine Strahlendosen
führen zu signifikant er-höhten Risiken für Krebs,
Herzkreislauferkrankungen, perinatale Sterblichkeit sowie Fehlbildungen bei
Neugeborenen, schreiben die Autoren. Außerdem sei in großen Teilen Zentral-
und Osteuropas und in Teilen Asiens das Geschlechterverhältnis neugeborener
Jungen zu Mädchen nach Tschernobyl sprunghaft und hochsignifikant zu Lasten
der Mädchen angestiegen. Dieser Effekt weise deutlich auf eine
Beeinträchtigung der menschlichen Erbanlagen durch Niedrigdosisstrahlung
hin.
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Stx700-701.2016.1-3.3 (3 Seiten)
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2015
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29 Jahre
nach Tschernobyl: Wildschweine in Bayern
weiterhin mit höchsten radioaktiven Belastungen. Geheimniskrämerei um Radioaktivitätsmeßwerte. Knapp drei Jahrzehnte nach
der Atomkatastrophe von Tschernobyl ist die Strahlenbelastung der
bayerischen Wildschweine höher als bislang bekannt. Darauf macht das
Informationszentrum für die Landwirtschaft proplanta
in einer Mitteilung vom 18. April 2015 aufmerksam. Doch die Messdaten sind
großenteils unter Verschluss. Der Jagdverband fürchte Schaden für die
Jäger.
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Stx680-681.2015.11-12.2 (2 Seiten)
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2015
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29 Jahre
nach Tschernobyl: Die Fertigstellung
des neuen Tschernobyl-Sarkophags ist nicht sichergestellt. Deutschland dringt
im Rahmen seiner G7-Präsidentschaft auf eine zügige Fertigstellung des
neuen Sarkophags für das zerstörte Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine
und setzt sich für eine sichere Finanzierung der Baukosten im Rahmen des Chernobyl Shelter Fund (CSF) ein.
Das erklärt das deutsche Bundesumweltministerium in einer Pressemitteilung
vom 20. März 2015. Die Bundesregierung sei weiterhin bereit, ihren Anteil
im Rahmen der vereinbarten Lastenteilung in den Fonds einzuzahlen. „Wir
erwarten jedoch, dass auch die übrigen Geberländer ihren Anteil
beisteuern.“
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Stx678-679.2015.4.1 (1 Seite)
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2013
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Tessin /
Schweiz: Radioaktiv verseuchte
Wildschweine. In Fleisch von im Schweizer Kanton Tessin erlegten
Wildschweinen hat das schweizerische Bundesamt für Gesundheit (BAG) jetzt
hohe Cäsiumwerte festgestellt. In drei von zehn Proben wurden mehr als
2.000 Becquerel pro Kilogramm (Bq/ kg) gemessen, davon in einer Probe sogar
mehr als 3.000 Bq/kg. Der Grenzwert in der Schweiz beträgt 1.250 Bq/kg.
Sieben der zehn Proben hätten darunter gelegen.
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Stx638-639.2013.4.1 (1 Seite)
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2013
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27 Jahre
nach Tschernobyl, 2 Jahre nach Fukushima: Die Lage in Tschernobyl und Fukushima ist weiter kritisch. Nach
den Atomunfällen von Tschernobyl im Jahr 1986 und Fukushima Dai-ichi im
Jahr 2011 werden die Lage vor Ort und die Folgen für Menschen, Flora und
Fauna von Experten als kritisch eingeschätzt. Eine Anhörung vor dem
Umweltausschuß des Deutschen Bundestages.
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Stx632-633.2013,3-4.2 (2 Seiten)
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2013
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Test: Keine Heidelbeer-Konfitüre ohne
Radionuklide aus Tschernobyl. Das radioaktive Erbe der
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ist auch 27 Jahre danach bei uns immer
noch präsent. Alle Heidelbeer-Konfitüren enthielten radioaktives Cäsium-137
aus dem Fallout von Tschernobyl. Das ergab jetzt ein Test der Zeitschrift
Gesundheitstipp der schweizerischen Konsumenteninfo AG. Sie ließ 14 Heidel- und 6 Waldbeerkonfitüren
untersuchen und veröffentlichte die Ergebnisse in ihrer April-Ausgabe 2013.
Bei den Heidelbeerkonfitüren lagen die Belastungen demnach zwischen 0,36
und 133 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm. 9 Sorten enthielten weniger als
10 Becquerel pro Kilogramm und 5 Sorten lagen darüber. Am meisten strahlte
die Konfitüre einer Bio-Marke. Die dafür verwendeten Heidelbeeren enthielten
damit mehr als 200 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm (berechnet nach dem
Fruchtanteil). Grund ist die Verwendung von belasteten Beeren aus Ost- und
Nordeuropa. Die Herkunft der Beeren muß auf den Verpackungen nicht
angegeben werden. Der vollständige Test ist aus dem Internet abrufbar unter
www.gesundheitstipp.ch
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Stx632-633.2013.1.1 (1 Seite)
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2013
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27 Jahre nach
Tschernobyl: Weiterhin
Tschernobyl-Radiocäsium in Heidelbeermarmelade. Die Bürgermeßstelle
Yokohama in Japan hat in Heidelbeermarmelade der deutschen Marke Schwartau
eine radioaktive Kontamination von 22,2±4,6 Becquerel Cäsium-137 pro
Kilogramm gemessen. Cäsium-134 war nicht enthalten. Es handelt sich um
„Schwartau Extra Blueberry Jam“,
Mindesthaltbarkeitsdatum 26.6.2014, im 340
Gramm-Glas mit der Herkunftsbezeichnung „Deutschland“. Das
Herstelleretikett des Produkts war in englischer und griechischer Sprache
beschriftet. Die Abwesenheit von Cäsium-134 läßt darauf schließen, daß die
darin verarbeiteten Heidelbeeren aus Gebieten stammen, die durch den
Tschernobyl-Fallout kontaminiert sind. Cäsium-137 aus der Katastrophe von
Tschernobyl hat 27 Jahre danach noch nicht einmal seine erste Halbwertzeit
erreicht.
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Stx630-631.2013.1,2-2 (2 Seiten)
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2012
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Beschränkungen bei Schafen in Großbritannien nach 26 Jahren
aufgehoben. 26 Jahre nach dem 26. April
1986, als in Tschernobyl der Reaktor 4 explodierte, waren noch 334 Farmen
in Nordwales und auf 8 Farmen in Cumbria in Großbritannien Beschränkungen
der Vermarktung in Kraft. Mit dem 1. Juni 2012 hat nun die Food Standards
Agency (FSA) die Beschränkungen auf diesen Bauernhöfen aufgehoben.
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Stx614-615.2012.5.1 (1 Seite)
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2011
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Weiterhin Tschernobyl-Folgekosten auch in Deutschland. Die Auswirkungen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind
auch 26 Jahre danach noch immer zu spüren. So ist das Fleisch vieler
Wildschweine noch immer mit mehr als 600 Becquerel Radiocäsium pro
Kilogramm belastet und darf deshalb bis heute nicht in den Handel gebracht
werden. Im Jahr 2011 zahlte der Bund dafür an die Jäger 620.000 Euro
Entschädigung.
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Stx610-611.2012.12.1 (1 Seite)
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2011
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Proteste von Tschernobyl-Veteranen. In der Ukraine eskalierten am 1. November 2011
Demonstrationen von Tschernobyl-Veteranen gegen die Sparpolitik des Landes.
Bis zu 1000 Teilnehmer einer Kundgebung sogenannter Liquidatoren
durchbrachen Berichten zufolge die Absperrungen am Parlamentsgebäude in Kiew,
bevor sie von Spezialeinheiten der Polizei gestoppt wurden. Die
Liquidatoren hatten 1986 unter Einsatz ihrer Gesundheit die Folgen der
Reaktorkatastrophe im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl einzudämmen
versucht. Nun will die Regierung ihre Sonderrenten kürzen.
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Stx600-601.2012.7.1 (1 Seite)
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2011
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Auch Tschernobyl ist noch nicht gegessen. Der diesjährige Spitzenwert der Pilzmessungen des Umweltinstituts
München liegt bei 2.500 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm. Diese Belastung
wiesen Maronenröhrlinge aus dem Gebiet um Mark Oberdorf im Allgäu auf,
gefunden im Oktober 2011. Werte im 4-stelligen Bereich sind leider noch
keine Seltenheit, vor allem bei Maronenröhrlingen und Semmelstoppelpilzen.
Diese Sorten können Cäsium besonders gut aufnehmen.
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Stx596-597.2011.11.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
– 25 Jahre danach
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Kranke Kinder und beschleunigte Alterung. Majak (Rußland/UdSSR) 1957, Harrisburg (USA) 1979, Tschernobyl (Ukraine/UdSSR)
1986, Fukushima (Japan) 2011 – auch ein Vierteljahrhundert nach der
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl werden die Folgen verdrängt, vertuscht,
verharmlost und bagatellisiert. Atomlobby und Politiker reden die
Gefährdung durch sogenannte Niedrigdosisstrahlung mit gezielter Propaganda
und beharrlichem Verschweigen der Risiken klein. Die Gesellschaft für
Strahlenschutz hatte für den 6. bis 8. April 2011 Ärzte und Wissenschaftler
aus den betroffenen Ländern Ukraine, Weißrußland und Rußland, eingeladen.
Diese sind zu ganz anderen Ergebnissen über die Folgen von Tschernobyl
gekommen als beispielsweise die Internationale Atomenergieagentur (IAEA)
und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder das Wissenschaftliche
Komitee der Vereinten Nationen für die Wirkungen der Atomstrahlung
(UNSCEAR). Doppelt so schnell gealterte Katastrophenhelfer, Hirnschäden und
Beeinträchtigung kognitiver Funktionen, weniger und kranke, genetisch
geschädigte Kinder, angeborene Entwicklungsschäden, Schilddrüsenkrebs und
Brustkrebs, Leukämien und Lymphome – das sind Folgen der Reaktorkatastrophe
von Tschernobyl, wie sie jetzt berichtet wurden. Der Strahlenunfall von
Tschernobyl zog schwere ökologische Veränderungen nach sich, die zur
Umsiedlung und Evakuierung der Bevölkerung aus Verbotszonen und
Umsiedlungszonen und zum notgedrungenen Weiterleben der Bürger in
radioaktiv verschmutzten Gebieten führte. Darauf wies unter anderem die
Moskauer Medizinprofessorin Larissa C. Baleva vom
Zentrum für Forschung und Praxis des Strahlenschutzes von Kindern am
wissenschaftlichen Forschungsinstitut für Pädiatrie und Kinderchirurgie des
russischen Gesundheitsministeriums hin. Ihr Institut betreut sowohl Kinder,
die noch in Gebieten leben, in denen die Bodenbelastung mit Cäsium-137 bis
zu 1.665 kBq/m² beträgt, Kinder, die aus der Verbotszone und der
Umsiedlungszone evakuiert wurden, Kinder, die in der Phase der
intrauterinen Entwicklung radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren, Kinder
von Liquidatoren und Kinder, die der Bestrahlung durch Jod-131 ausgesetzt
waren (Geburtsjahrgänge 1968 – 1986). Die bisher 25jährige Beobachtungszeit
erlaubt, die Besonderheiten des Gesundheitszustandes der Kinder aus jeder Gruppe
herauszuarbeiten und das Vorhandensein bestimmter Strahleneffekte, die sich
bei den Kindern aus Hochrisikogruppen entwickelten, festzustellen.
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Stx582-583.2011.14-15.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
– 25 Jahre danach
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Erhöhte Sterblichkeit von Neugeborenen nach Tschernobyl. Trendanalysen der Monatsdaten der Perinatalsterblichkeit
aus Westdeutschland und der Säuglingssterblichkeit aus Polen zeigen im Jahr
1987, dem Jahr nach Tschernobyl, jeweils statistisch signifikante
Zusammenhänge mit der Cäsiumbelastung der Mütter über Milchverzehr. In
beiden Datensätzen treten Maxima der Sterblichkeit sieben Monate nach den
Maxima der Cäsiumbelastung auf. Die Dosis-Wirkungsbeziehung (DWB) ist stark
nach oben gekrümmt, der Schätzwert für den Dosisexponenten beträgt 3,7. Die
Abweichung der Dosis-Wirkungsbeziehung von einem linearen Verlauf ist
deutlich signifikant. Statistische Überlegungen lassen für die analytische
Form der Dosis-Wirkungsbeziehung eine kumulative Lognormalverteilung
erwarten. In den
höchstbelasteten Regionen der Ukraine (Oblast Zhitomir)
und Weißrusslands (Oblast Gomel) zeigt sich nach Tschernobyl außer einer
Erhöhung im Jahr 1987 ein deutlich größerer Anstieg in den 1990er Jahren,
welcher mit der verzögerten Wirkung von Strontium erklärt werden kann. Mit
etwa 1.000 zusätzlich gestorbenen Neugeborenen in den Jahren 1990 bis 1997
ist der Strontiumeffekt mehr als 10-mal so groß
wie der Cäsiumeffekt im Jahr 1987. Immer
noch geht die internationale Strahlenschutzkommission von der Existenz
einer Schwellendosis für teratogene Schäden in Höhe von 100 Millisievert
(mSv) aus. Nach offiziellen Angaben betrug die mittlere Dosis im ersten
Folgejahr nach Tschernobyl in Deutschland aber nur 0,2 mSv. Die obigen
Ergebnisse widersprechen damit dem Konzept einer unschädlichen Dosis für
teratogene Schäden. Eine Analyse von Dr. Alfred Körblein.
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Stx580-581.2011.1-8.8 (8 Seiten)
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Tschernobyl
– 25 Jahre danach
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Berlin, 5.
bis 10. April 2011: Einladung zu
zwei internationalen Kongressen der Gesellschaft für Strahlenschutz und der
IPPNW. Die Gesellschaft für Strahlenschutz (GSS) und die Internationalen
Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) veranstalten im April 2011
zwei aufeinanderfolgende Kongresse. Informationen und Anmeldungen unter www.strahlentelex.de/tschernobylkongress-gss2011.htm
und www.tschernobylkongress.de
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Stx576-577.2011.1.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
– 24 Jahre danach
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Buchmarkt: 24 Jahre nach Tschernobyl. Die New
Yorker Akademie der Wissenschaften hat in englischer Sprache eine
umfangreiche Übersicht aus dem russischen und ukrainischen Sprachraum über
die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl veröffentlicht. Wer
Gelegenheit hatte, mit Geschädigten der Katastrophe von Tschernobyl zu
sprechen, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier Menschen
infolge der äußeren Bestrahlung oder der im Körper aufgenommenen
radioaktiven Isotope in ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit
zutiefst geschädigt wurden. Es ist ihm ein Anliegen, Genaueres über diese
Schäden zu erfahren und greift deshalb mit großem Interesse nach diesem
Heft der New Yorker Akademie der Wissenschaften: „Chernobyl.
Consequences of the Catastrophe for People and the Environment“. Es ist von Alexej V. Yablokov, Vassiliy B. Nesterenko und Alexej V. Nesterenko
zusammengestellt worden. Alexej V. Yablokov ist
Biologe, Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, Vassily B. Nesterenko hat in
Minsk das wissenschaftliche Institut „BELRAD“ aufgebaut, das die Folgen des
Ereignisses vom 26. April 1986 verfolgt und registriert. Als einer der
ersten flog er im Helikopter über den Unglücksreaktor. Er starb im Herbst
2008. Alexey V. Nesterenko ist sein Sohn, der
jetzt das Minsker Institut leitet und dessen Tradition weiter pflegt. Eine
Rezension von Jürg Ulrich. Alexej V. Yablokov, Vassiliy B. Nesterenko,
Alexej V. Nesterenko: Chernobyl.
Consequences
of the Catastrophe for People and the Environment. The New York Academy of
Sciences, Annals Vol 1181, Dec 2009, 335 p., www.nyas.org/Publications/Annals/Detail.aspx?cid=f3f3bd16-51ba-4d7b-a086-753f44b3bfc1
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Stx560-561.2010.13-15.3 (3 Seiten)
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Tschernobyl
– 23 Jahre danach
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Weniger und mißgebildete Insekten und Vögel. Die ökologischen Auswirkungen der Reaktorkatastrophe von
Tschernobyl, die sich Ende dieses Monats zum 23. Mal jährt, sind größer als
früher angenommen und erhofft. Die freigesetzten Radionuklide dezimieren
auch weiterhin Insekten und Spinnen. Und mißgebildete Insekten sind auch
schon im Normalbetrieb von Atomkraftwerken deutlich vermehrt in deren
Umgebung zu finden. (A. P. Møller, T. A. Mousseau 2009; C. Hesse-Honegger, P. Wallimann 2008)
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Stx534-535.2009.1-2.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
– 21 Jahre danach
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Artenvielfalt und Populationsdichte von Vögeln nehmen mit
höherer Strahlung ab. Im Sommer 2007 haben A.
P. Møller (Curie-Universität Paris) und T. A. Mousseau (University of South
Carolina) eine Arbeit über Waldvögel in der Umgebung des Atomkraftwerks
Tschernobyl vorgelegt, die die weitverbreitete Meinung angreift, daß die
Sperrzone um Tschernobyl ein blühendes Naturschutzreservat sei, in dem man
seit Jahren zunehmend den herrlichsten Wildarten begegnen könne.
Tatsächlich kann einem dort ein großer Elch oder ein Bär über den Weg
laufen. Untersucht man aber die Situation genauer, ergibt sich ein ganz
anderes Bild. Es gibt bisher kein standardisiertes Vorgehen, wie man die
Auswirkungen von Radioaktivität auf gewöhnliche Tiere untersuchen sollte,
deshalb blieb bisher die Frage nach den ökologischen Folgen der
Radioaktivität unbeantwortet. Die Autoren haben sich nun der Artenvielfalt
und Populationsdichte von Waldvögeln gewidmet.
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Stx498-499.2007.5.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
– 20 Jahre danach
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Buchmarkt: Atomkraft als Risiko. Zum 20.
Jahrestag der Tschernobylkatastrophe
veranstaltete Lutz Mez im Wintersemester 2005/06
an der Freien Universität in Berlin eine Ringvorlesung, in der Tschernobyl
von sehr verschiedenen Seiten diskutiert wurde. Zum 25.
Tschernobyl-Jahrestag liegen die Vorlesungen nun in überarbeiteter Form als
Buch vor.
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Stx576-577.2011.8.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
– 20 Jahre danach
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In Norwegens Schafen steckt besonders viel Radioaktivität. In norwegischen Schafen befindet sich auch 20 Jahre nach dem
Reaktorunglück von Tschernobyl noch besonders viel künstliche
Radioaktivität. Das berichtet der britische „New Scientist“ (Nr. 2575, S.
7) unter Berufung auf die norwegische Strahlenschutzbehörde. In diesem Jahr
(2006) habe sich die radioaktive Belastung mit Cäsium-137 auf bis zu 7.000
Becquerel pro Kilogramm Schaffleisch im Vergleich zu den Vorjahren
verdoppelt.
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Stx476-477.2006.6.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
– 20 Jahre danach
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Buchmarkt: Chernobyl: 20 Years On.
Der vorliegende englischsprachige Dokumentationsband des European Committee on Radiation Risk
(ECRR) bietet 14 sehr fakten- und materialreiche Überblicke: zu den
gesundheitlichen Konsequenzen im allgemeinen, sowie speziell bei den
Liquidatoren (Yablokov, mit ca. 200
Literaturangaben), zu den genetischen und zellbiologischen Auswirkungen
beim Menschen (Burlakova und Nazarov),
zu Schädigungen des Zentralnervensystems und der geistig-seelischen
Gesundheit auch bei der nachfolgenden Generation (Loganovsky,
in kritischer Auseinandersetzung mit den Angaben des Tschernobyl-Forums),
zu den Folgen für wildlebende Wirbeltiere (Krysanov)
und Wild- und Nutzpflanzen (Grodzinsky, mit Fotos
der Fehlbildungen), zu Chromosomenaberrationen in menschlichen Lymphozyten
(Snigiryova und Shevchenko), zu teratogenen
Schäden in mehreren europäischen Ländern (Schmitz-Feuerhake), zur
Säuglingsleukämie in Großbritannien, Griechenland und Deutschland (Busby), zur perinatalen Sterblichkeit und angeborenen Mißbildungen (Körblein et
al.). Imanaka erweckt fundierte Zweifel an der
Behauptung, es habe nach der Katastrophe praktisch keine akuten
Strahlenkrankheiten in der Umgebung von Tschernobyl gegeben. Mit den –
überwiegend unterlassenen – praktischen Maßnahmen zur Reduzierung der
Strahlenbelastung der Bevölkerung beschäftigen sich Nestrenko
und Nestrenko; sie empfehlen die Reduzierung der
Cäsium-137-Belastung mittels industriell hergestelltem Apfelpektin. - Busby, C. C.; Yablokov, A.V.
(Hrsg.): Chernobyl: 20 Years
On. Health
Effects of the Chernobyl
Accident. Documents of the ECRR 2006, No. 1. Green
Audit Press, Aberystwyth 2006. ISBN
1-897761-25-2. 250 S., zahlr. Tabellen, Fotos und Karten. ₤ 55 (€ 90).
Reduzierter Preis für Studenten ₤ 20 (€ 32) über: admin@euradcom.org.
- Eine begrenzte Anzahl Exemplare ist für den verbilligten Preis von EUR
47,- erhältlich bei der Geschäftsstelle der Gesellschaft für
Strahlenschutz, Peter-Michels-Str. 54, D-50827 Köln.
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Stx466-467.2006.7-8.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
– 20 Jahre danach
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Streit um Tschernobyl-Opferzahlen. „Den Behörden nicht
vertrauen“. Nach Auffassung der atomkritischen
Ärzteorganisation IPPNW kann der Streit um die Opfer der Reaktorkatastrophe
von Tschernobyl beigelegt werden, wenn die zuständigen staatlichen oder
staatsnahen Behörden und wissenschaftlichen Fachgremien dazu übergehen,
seriöse und öffentlich nachvollziehbare wissenschaftliche Fakten zu
veröffentlichen. „Wir brauchen den makaberen
Streit um die Tschernobyl-Opfer nicht“, erklärte der IPPNW-Atomexperte
Henrik Paulitz am 26. April 2006 anläßlich des
20. Jahrestages der Atomkatastrophe. „Es würde uns vollständig genügen,
wenn die zuständigen Behörden und die offiziellen Organisationen damit
aufhören würden, ihre eigenen Zahlen zu manipulieren und die Öffentlichkeit
zu täuschen.“ Die Internationale Atomenergie Organisation IAEO und die
Weltgesundheitsorganisation WHO haben sich nach Auffassung der IPPNW mit
ihrer Vorgehensweise selbst ins Abseits gestellt.
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Stx464-465.2006.6.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
– 20 Jahre danach
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Wir gehen nicht vorsichtiger um mit Radioaktivität, sondern
nachlässiger. 20 Jahre Beobachtungen im Strahlenschutz. Internationale Atomenergie Agentur (IAEA) und
Weltgesundheitsorganisation (WHO) versuchten mit ihrem „Tschernobylprojekt“
zu vertuschen und abzuwiegeln. Tagungen in Bern und in Berlin haben dagegen
gezeigt: ● Seit 20 Jahren befindet sich offenbar mehr Radioaktivität aus
dem Katastrophenreaktor von Tschernobyl in unserer Umwelt, als bisher
zugegeben und die Strahlendosen sind vielfach höher als nach physikalischen
Abschätzungen zu erwarten wäre. Es reicht nicht, lediglich das relativ
leicht meßbare und deshalb als Leitnuklid gewählte Radiocäsium zu
betrachten. ● Die gesundheitlichen Folgen beschränken sich nicht auf
Erkrankungen und Krebs der Schilddrüse. Wegen der größeren Einwohnerzahl
ist in Westeuropa mit mehr Gesundheitsschäden durch die Reaktorkatastrophe
zu rechnen, als in den Ländern nahe Tschernobyl, obwohl die
durchschnittlich erhaltene Strahlendosis des Einzelnen bei uns viel
niedriger ist als dort. Wen es trifft, den trifft es voll. Um so
aufmerksamer sollten wir die Berichte über das Ausmaß und die Vielfalt der
gesundheitlichen Schäden in der Ukraine, in Weißrußland und in Rußland
verfolgen. ● In der Folge der Reaktorkatastrophe vor 20 Jahren hat sich in
der Wahrnehmung und Behandlung von Radioaktivität ein Wandel vollzogen. In
den Interessenkonflikten um den Atomausstieg hat das dazu geführt, daß der
Strahlenschutz in Deutschland abgeschwächt wurde, sogar über das von der EU
geforderte Maß hinaus. Eine ökonomische Deckelung wurde eingeführt und der
Grundsatz des Minimierungsgebots aufgegeben. Wir gehen tatsächlich heute
nicht vorsichtiger, sondern nachlässiger mit der Radioaktivität um. Dem
Fatalismus aber sollte nicht nachgegeben werden, denn die gesundheitlichen
Folgeschäden sind größer als gerne behauptet. Ein Bericht von Thomas Dersee.
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Stx464-465.2006.1-6.6 (6 Seiten)
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Tschernobyl
– 20 Jahre danach
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Internationaler
Kongreß „20 Jahre nach Tschernobyl“ vom 3. bis 5. April 2006 in der
Berliner Charité: „Der deutlich
größte Teil des Reaktorinventars wurde infolge einer Kernexplosion
ausgestoßen. Einen größeren Unfall kann es nicht geben.“ 20 Jahre
Mythenbildungen vernebeln die Sicht auf die Wirklichkeit und müssen beendet
werden. Führende Wissenschaftler und Ärzte aus den betroffenen Ländern
Ukraine, Weißrußland und Rußland sind zu ganz anderen Ergebnissen über die
Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahre 1986 gekommen, als
die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) und die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) im September 2005 auf ihrer Tagung in
Wien und in dem Report des sogenannten Tschernobylforums.
Auf dem Kongreß der deutschen Gesellschaft für Strahlenschutz, den diese
gemeinsam mit dem European Committee on Radiation
Risk (ECRR) vom 3. bis 5. April 2006 in der
Charité in Berlin veranstaltete, wurde das besonders deutlich.
Den
vollständigen Abstractband des Internationalen
Kongresses „20 Jahre nach
Tschernobyl - Erfahrungen und Lehren für die Zukunft“ der Gesellschaft
für Strahlenschutz e.V. und des European Committee
on Radiation Risk (ECRR), den diese vom 3. bis 5.
April 2006 in der Charité in Berlin veranstalteten, finden Sie hier als pdf-Datei. Die Datei ist 1,33 MB groß.
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Stx462-463.2006.1-2.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
– 20 Jahre danach
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Bürgerinitiativen gründen Stiftungsfonds. Zum 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl
gründen Badisch-Elsässische Bürgerinitiativen jetzt einen Stiftungsfonds.
Das uneingelöste Versprechen zum schnellen
Atomausstieg vor 20 Jahren und die unglaubliche „Renaissance“ von
Atomenergie-Optionen verlangen ein nachhaltiges Handeln, erklärte Erhard
Schulz für die Bürgerinitiativen. Die Erträge des gemeinnützigen
Stiftungsfonds sollen dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, der
Förderung des Bürgerengagements und der Völkerverständigung dienen. Gezielt
gefördert werden sollen Umweltaufklärung und -erziehung sowie
wissenschaftliche Untersuchungen und Projekte zu Risiken und Gefährdungen
von Natur und Umwelt durch die Atomenergienutzung, Radioaktivität und
Strahlenanwendung. Am dem Stiftungsfonds kann sich jeder beteiligen.
Weitere Informationen unter www.Badisch-Elsaessische.net
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Stx460-461.2006.8.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
– 20 Jahre danach
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Katastrophale Sprachregelung. Im Jahre 2003 wurde das Tschernobylforum
der Vereinten Nationen gegründet – von der Öffentlichkeit kaum
wahrgenommen. Es vereint Organisationen mit klangvollen Namen: IAEA, WHO, FAO,
UNDP, UNEP, UN-OCHA, UNSCEAR, Weltbank, die Regierungen Belorußlands,
Rußlands und der Ukraine. Am 6. und 7. September
2005 wurden nun die Arbeitsergebnisse während einer von der Internationalen
Atomenergieagentur (IAEA) in Wien organisierten Konferenz vorgelegt. Sinn
der aufwendigen mehrjährigen Zusammenarbeit war die Formulierung von
Sprachregelungen im Hinblick auf den 20. Jahrestag der Katastrophe im
nächsten Jahr (2006), und zwar auf der höchstmöglichen Ebene, nämlich der
von UN-Organisationen und Regierungen, außerdem der Abschluß sämtlicher
Forschungsarbeiten zum Thema Tschernobyl und die Vermittlung der These, daß
das Hauptproblem der Region die Armut sei und nicht Tschernobyl. Dr. M. Repacholi, der Manager des WHO-Strahlenprogramms bringt
es auf seine Weise auf den Punkt: "Die Hauptbotschaft des Tschernobylforums ist: 'kein Grund zur
Beunruhigung'." Ein Bericht und Kommentar von Sebastian Pflugbeil.
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Stx450-451.2005.1-5.5 (5 Seiten)
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Tschernobyl
- 19 Jahre danach
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Radioaktive
Belastungen im Bayerischen Wald.
Untersuchung des Bundesamt für Strahlenschutz –
Keine Entwarnung für den Verzehr von Wildbret. 19 Jahre nach Tschernobyl
ist Wildbret noch immer radioaktiv belastet. Das belegt eine vom Bundesamt
für Strahlenschutz (BfS) in Auftrag gegebene
Studie, bei der die radioaktive Belastung von Wildbret, Pflanzen und Böden
des Bayerischen Waldes gemessen wurden. Bei Wildschweinen steigt die
radioaktive Belastung seit 1996 sogar wieder an.
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Stx448-449.2005.3,4.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
- 20 Jahre danach
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Aufruf zu
Tschernobyl-Kongreß war voreilig. Voreilig war
eine Kongressankündigung in der Mai-Ausgabe von Strahlentelex. Unter dem
Motto "20 Jahre Leben mit Tschernobyl" wollte die Gesellschaft
für Strahlenschutz gemeinsam mit weiteren Organisationen für März 2006
kritische Wissenschaftler, Politiker, Ärzte, engagierte Bürger und
Vertreter von Tschernobyl-Initiativen zu einem Fachkongreß nach Feldkirch
in Österreich einladen. Bisher unterdrückten Nachrichten über die Folgen
der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl solle zu mehr Licht verholfen
werden, hieß es. Das scheint nun nicht mehr garantiert. "Die Form der
Ankündigung im Strahlentelex" stieß beim Mitveranstalter Otto Hug
Strahleninstitut - MHM e.V. in München und – Institutsleiter Prof. Dr.
Edmund Lengfelder zufolge – bei der Luxemburger
Stiftung "Ein Herz für krebskranke Kinder" auf scharfe Kritik.
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Stx444-445.2005.8.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
- 20 Jahre danach
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9.-12. März
2006 in Feldkirch in Vorarlberg/Österreich: "20 Jahre Leben mit
Tschernobyl: Erfahrungen und Lehren für die Zukunft". Erste
Ankündigung und Einladung zum internationalen Kongreß der Gesellschaft für
Strahlenschutz und des Otto Hug Strahleninstituts - MHM. Unmittelbar nach der Tschernobyl-Katastrophe hat der sowjetische
Geheimdienst (KGB) eine lange Liste von Themen als "streng
geheim" klassifiziert. Das hat der betroffenen Bevölkerung wenig
geholfen: Es gab keine wahrheitsgemäße Berichterstattung über die Ursachen
der Katastrophe, keine wahrheitsgemäße Dokumentation der Strahlenschäden
bei der Bevölkerung und bei den Katastrophenhelfern, keine wahrheitsgemäße
Dokumentation der radioaktiven Kontamination der betroffenen Gebiete.
Wichtige Maßnahmen, die zum Schutz der Bevölkerung hätten getroffen werden
können, unterblieben. Bis heute wird nicht offen über Tschernobyl geredet.
International angesehene Gremien sprechen heute noch von nur 31
Strahlentoten nach Tschernobyl. Es wird nahezu jede Gesundheitsschädigung
infolge von Tschernobyl abgestritten – bis auf Schilddrüsenkrebs bei
Kindern. Es gibt jedoch immer mehr Wissenschaftler in Ost und West, die
sich dafür einsetzen, die Wahrheit hinter den Nebelbänken aufzuspüren und
den betroffenen Menschen in der Region um Tschernobyl wirksam zu helfen.
Diese Wissenschaftler haben es schwer, ihre Analysen in den international
akzeptierten Journalen zu publizieren. Das Ziel der Tagung besteht deshalb
darin, ihnen Gehör zu verschaffen, 20 Jahre Leid zu dokumentieren, Lügen
und Lügner zu benennen und Konsequenzen zu ziehen. Die Gesellschaft für
Strahlenschutz, das Otto Hug Strahleninstitut - MHM, die Stiftung Een Häerz fir
kriibskrank Kanner asbl Luxembourg, der Deutsche Verband für
Tschernobyl-Hilfe, die Europäische Arbeitsgemeinschaft "Mut zur
Ethik" und die Vorarlberger Landesregierung laden zum 9. bis 12. März
2006 nach Feldkirch in Vorarlberg/Österreich ein, behinderte und schwer
oder gar nicht publizierbare Forschungsergebnisse aus dem
Tschernobyl-Kontext vorzustellen und zu diskutieren. Interessierte Bürger
und Vertreter von Tschernobylinitiativen,
Energiewissenschaftler, Politiker und Ärzte sind eingeladen zu studieren,
zu fragen und gemeinsam nach vernünftigen Maßnahmen zu suchen, in denen das
Wohl der Tschernobylopfer Vorrang hat vor der
Unterstützung sinnarmer technischer Projekte im Bereich der Kerntechnik.
Der Kongreß beschäftigt sich mit den medizinischen und sozialökonomischen
Problemen und Aspekten in der Ukraine, in Weißrußland, Rußland und in
Europa, mit technischen Fragen, strukturellen Hintergründen, internationaler
Informationspolitik und Programmen zur Beseitigung der Folgen der
Katastrophe von Tschernobyl. Um die Anmeldung von Vorträgen und Postern und
die Abgabe der Abstracts (maxi-mal 300 Wörter in Deutsch und Englisch oder
in Russisch und Deutsch oder Englisch) wird bis zum 15. August 2005 gebeten.
Information
und Kontakt: Tagungsbüro Tschernobyl 2006,
Postfach 756, CH-8044 Zürich, mailto:tschernobyl2006@gmx.net.
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Stx440-441.2005.8.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
- 19 Jahre danach
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Britische
Schafe sind immer noch radioaktiv verseucht. In Großbritannien gelten der Food Standards Agency zufolge, der
für Lebensmittelsicherheit zuständigen Behörde, auch 19 Jahre nach der
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wegen der anhaltenden radioaktiven
Verseuchung immer noch restriktive Maßnahmen für 379 landwirtschaftliche
Betriebe, die insgesamt eine Fläche von 74.000 Hektar und 200.000 Schafe
umfassen. Mit einem Kommentar von Thomas Dersee.
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Stx440-441.2005.6-7.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
- 17 Jahre danach
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Bisher
geheimgehaltenes Archivmaterial über das AKW Tschernobyl veröffentlicht. Der Sicherheitsdienst der Ukraine hat unmittelbar vor dem
17. Jahrestag der Havarie im Atomkraftwerk Tschernobyl auf seiner
Internetseite 121 Dokumente aus dem Archiv des KGB in der Ukrainischen
Sowjetischen Sozialistischen Republik aus der Zeit zwischen 1971 und 1988
veröffentlicht, die die Arbeiten am Atomkraftwerk Tschernobyl und die
dortige Havarie vom 26. April 1986 dokumentieren: http://www.sbu.gov.ua
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Stx392-393.2003.7.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
- 17 Jahre danach
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Gesundheitsfolgen
bei Kindern in Weißrußland und der Ukraine. In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät der Universität
Basel veranstaltete die Schweizer Sektion von PSR/IPPNW (Physicians for Social Responsibility/Internationale
Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges) am 15. Februar 2003 ein
Fortbildungs-Symposium zum Thema "Gesundheitsfolgen von Tschernobyl bei
Kindern". Berichtet wurde im Kantonsspital Basel über die Auswirkungen
radioaktiver Strahlung bei Kindern, die in den belasteten Gebieten von
Weißrußland und der Ukraine leben. Die Professoren Andreas Nidecker und Michel Fernex
schrieben darüber in der Schweizerischen Ärztezeitung.
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Stx388-389.2003.7,8.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
- 16 Jahre danach
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Das
Bundesamt für Strahlenschutz rät zur Minimierung der Strahlenbelastung zum
Verzicht auf Wildbret, Waldpilze und Waldbeeren. Auch 16 Jahre nach Tschernobyl sind Auswirkungen der
Reaktorkatastrophe in Deutschland zu beobachten. Zwar seien die
Nahrungsmittel insgesamt nur noch sehr gering radioaktiv kontaminiert,
einzelne Produkte wie Wild und bestimmte Pilzarten seien aber immer noch
hoch belastet. Das teilte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit. Wenn Wildbret, wildwachsende Speisepilze und
Waldbeeren in üblichen Mengen verzehrt würden, sei die zusätzliche
Strahlenexposition zwar vergleichsweise gering, aber vermeidbar. Wer seine
persönliche Exposition minimieren möchte, solle deshalb auf den Genuß
dieser Lebensmittel verzichten, meint das BfS.
Einen aufschlußreichen Überblick über die Folgen des Tschernobyl-Unfalls in
Weißrußland, der Ukraine und in Rußland, merkt
das BfS ergänzend an, gebe ein neuer Bericht der
beiden UN-Organisationen UNICEF und UNDP "The Human Consequences of the Chernobyl Nuclear Accident" http://www.undp.org/dpa/publications/chernobyl.pdf.
Danach werde unter anderem die Zahl der Fälle von Schilddrüsenkrebs bei
Jugendlichen von rund 2.000 in den nächsten Jahren auf 8.000 bis 10.000
Erkrankungen ansteigen.
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Stx376-377.2002.5,6.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
- 15 Jahre danach
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Notfallvorsorge.
Pünktlich zum 26. April 2001, dem 15. Jahrestag des
Atomunglücks von Tschernobyl, hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zwei neue Informationsblätter zu den Themen
"Notfallvorsorge des BfS" und "Die
Kontamination von Lebensmitteln durch den Reaktorunfall von
Tschernobyl" herausgegeben. Demzufolge führt die durch den
Reaktorunfall auf den Boden in Deutschland abgelagerte Radioaktivität noch
immer zu einer Kontamination von Nahrungsmitteln, vorwiegend mit dem
künstlichen Radionuklid Cäsium-137. Vor allem in Pilzen und Waldfrüchten
sowie in Wildfleisch seien immer wieder höhere Aktivitätskonzentrationen
anzutreffen. Wer seine persönliche Strahlenbelastung so gering wie möglich
halten wolle, solle deshalb auf den Verzehr übermäßig belasteter Produkte
wie bestimmte Pilze und Wild verzichten.
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Stx344-345.2001.7,8.2 (Kurzmitteilung, 2 Seiten)
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Tschernobyl
- 15 Jahre danach
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Verzögerter
Atomausstieg. 768 Millionen Dollar für einen neuen Sarkophag des
Atomreaktors in Tschernobyl. Der Ausstieg
aus der Nutzung der Atomenergie soll nach den Vorstellungen von
Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) noch in diesem Jahr gesetzlich
verankert werden. Das verkündete er am 25. April 2001 in Berlin auf einer
Pressekonferenz zum 15. Jahrestag der Reaktorexplosion im ukrainischen
Atomkraftwerk Tschernobyl. "Wir sind noch nicht ganz fertig. Aber ich
denke, wir sind kurz vorm Abschluß", erklärte er. Neben der
Festschreibung des Atomkonsenses im Gesetz steht auch die formelle
Unterschrift der Stromkonzerne noch aus. Fragen nach den Gründen der
Verzögerung beantwortete Trittin nicht.
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Stx344-345.2001.7.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
- 15 Jahre danach
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Schon
geringe Strahlung erhöhte das Krebsrisiko. Jodtabletten müssen im Katastrophenfall
früher ausgegeben werden als bisher in Deutschland geplant. 15 Jahre nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl beginnen
auch bislang weniger kritische Beobachter die Folgen der radioaktiven
Belastungen neu zu bewerten. Untersuchungen der betroffenen Bevölkerung in
Weißrußland, der Ukraine und Rußland zeigen, daß schon niedrigere
Strahlendosen als bislang angenommen das Risiko erhöhen, an
Schilddrüsenkrebs zu erkranken. Die Ergebnisse könnten dazu führen, daß die
in Deutschland geltenden sogenannten Eingreifrichtwerte des
Katastrophenschutzes herabgesetzt werden müssen.
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Stx344-345.2001.6,7.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
- 15 Jahre danach
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Mindestens 300
Neugeborene sind in Deutschland in Folge von Tschernobyl gestorben.
Ergebnisse stehen im Widerspruch zu alten Vorstellungen von der Existenz
einer Schwellendosis. Anläßlich des 15.
Jahrestages der Atomkatastrophe von Tschernobyl präsentierte Dr. Alfred Körblein vom Umweltinstitut München im April 2001 eine
Studie über die Auswirkungen von Tschernobyl auf die Säuglingssterblichkeit
in Deutschland. Danach starben hierzulande im Jahre 1987 vermutlich mehr
als 300 Neugeborene in Folge von Tschernobyl. Laut Körblein
sind 1987 fünf Prozent mehr Neugeborene gestorben als üblich. Die
Auswertung der Monatsdaten ergebe einen hochsignifikanten Zusammenhang
zwischen der Strahlenexposition des Embryos durch radioaktives Cäsium und
der Perinatalsterblichkeit 7 Monate nach dem
Super-GAU. Diese früheren Ergebnisse seiner Studie (vergl.
Stx296-297.1999.2,3.2) präsentierte jetzt Körblein zusammen mit einer neuen Auswertung von
polnischen Daten der Säuglingssterblichkeit, die seine Befunde für
Deutschland bestätigen.
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Stx344-345.2001.6.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
- 14 Jahre danach
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Bei
Tschernobyl mutiert Weizen. Vierzehn
Jahre nach der Reaktorkatstrophe von Tschernobyl verändert sich das Erbgut neu
gesetzter Pflanzen in der Umgebung des Unglücksreaktors stärker als
woanders. Einem Bericht aus dem Baseler Friedrich Miescher-Institut
von Forschern um Olga Kovalchuk in der
Fachzeitschrift "Nature" (Nature, Bd. 407, S. 583) zufolge
ist die Mutationsrate von Weizen sechsfach erhöht.
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Stx332-333.2000.11,12.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
- 14 Jahre danach
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Chromosomenstudie
belegt: Belorussische Kinder sind durch die Tschernobyl-Katastrophe mit bis
zu 500 Milligray strahlenbelastet. In einer Vielzahl von Veröffentlichungen werden
Chromosomenanalysen an Personen beschrieben, die durch den Tschernobylunfall am 26. April 1986 verstrahlt wurden.
Die Untersuchungen an Einzelpersonen oder Personengruppen aus Belorussland, der Ukraine und Russland werden dabei nicht
nur vorgenommen, um nach der Reaktorkatastrophe eine Dosisermittlung
durchzuführen, sie dienen auch einer Risikoabschätzung der zu erwartenden
strahlenbedingten Erkrankungen. In der Ausgabe der Zeitschrift Radiation Protection Dosimetry No.2
2000, veröffentlichte L. S. Mikhalevich von der
belorussischen Akademie der Wissenschaften in Minsk und Kollegen das
Ergebnis einer Chromosomenuntersuchung an 86 belorussischen Kindern, denen
kurz nach der Reaktorkatastrophe Blutproben entnommen worden waren. Die dabei
von den Autoren ermittelten Dosiswerte liegen um ein Vielfaches über denen,
die offiziell angegeben werden. Ähnlich hohe Dosen, ermittelt durch
biologische Dosimetrie, mit Werten von 300 bis 500 Milligray,
sind nicht ungewöhnlich für Evakuierte aus der Stadt Pripjat
und benachbarten Gebieten wie Kharkov, stellen
die Autoren fest. Die Untersuchung zeige nochmals deutlich, dass die
erhaltene Dosis nicht mit den Bodenwerten der Cäsiumbelastung korreliert
werden dürfe und dass die physikalischen Dosisabschätzungen das reale
Ausmaß der Verstrahlung weit unterschätzen.
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Stx320-321.2000.5,6.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
- 13 Jahre danach
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"Weißrußland
stirbt". Demographische Probleme in Belorußland. Ein Bericht von Dr. Sebastian Pflugbeil vom
Ersten Internationalen Wissenschaftlich-Praktischen Kongreß zu
Demographischen Problemen Belorußlands, der vom
17. - 20. März 1999 in Minsk stattfand.
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Stx294-295.1999.2,3.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
- 11 Jahre danach
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Unterschiedliche
Einschätzungen. Über die Zahl der
Krankheitsfälle, sinnvolle Grenzwerte, die Verseuchung der Böden und die
Einschätzung der Langzeitfolgen gibt es auch elf Jahre nach der
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl unterschiedliche Angaben. Eine
Dokumentation des Ökologie-Instituts Wien hat Berichte zur Situation in den
Republiken Ukraine, Weißrußland und Rußland nach dem Unfall miteinander
verglichen. Die Zusammenschau zeigt, wie schwierig eine Bewertung
grundsätzlich ist und wie stark die jeweiligen Interessen und Rahmenbedingungen
die Einschätzung der Folgen beeinflussen. Grundlage der Dokumentation sind
Berichte, die internationale Organisationen, nationale Stellen und örtliche
wissenschaftliche Institute sowie Hilfsorganisationen anläßlich des 10.
Jahrestages 1996 der Öffentlichkeit präsentierten.
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Stx248-249.1997.10.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
- 10 Jahre danach
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Beherrschtes
Entsetzen. 7 Buchbesprechungen zum
Thema Tschernobyl. Susan Boos: Beherrschtes Entsetzen. Yu. I. Bandazhevsky
et al.: Clinical and Experimental Aspects of the Effect of Incorporated
Radionuclides upon the Organism. W.B. Nesterenko: Ausmaß und Folgen der
Tschernobyl-Katastrophe in Belarus, Rußland und der Ukraine. Ja. J. Serkis
et al.: Tschernobyl und seine Folgen, Band 1, Radiobiologische Aspekte der Tschernobyler Katastrophe. L. I. Franzewitsch
et al.: Tschernobyl und seine Folgen, Band 2, Tiere im Strahlenfeld. GRS
mbH: Tschernobyl - Zehn Jahre danach. Ulrich Albrecht u.a.: Der Griff nach
dem atomaren Feuer.
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Stx226-227.1996.10-12.3 (3 Seiten)
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Tschernobyl
- 10 Jahre danach
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31 Sofort-
und 25.000 Folgetote. Die von der
Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) in Wien organisierte Konferenz
"Zehn Jahre nach Tschernobyl" war am 12. April 1996 ohne
greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. In der Abschlußerklärung der von der
deutschen Bundesumweltministerin Angela Merkel geleiteten Konferenz ist in
dreister Manier entsprechend der früheren sowjetischen Sprachregelung von
lediglich 31 Kraftwerksmitarbeitern und Feuerwehrleuten die Rede, die in
den ersten Wochen nach der Atomexplosion in dem ukrainischen Reaktor an der
Strahlung gestorben seien. Insgesamt 237 Menschen seien verletzt worden und
bis zum 1. März 1993 seien noch weitere 14 Liquidatoren verstorben, jedoch
nicht unbedingt an Strahlenfolgen, sondern zum Beispiel an Herzinfarkt.
Dagegen wurde auf dem internationalen Kongreß des Otto Hug
Strahleninstituts - Medizinische Hilfsmaßnahmen (MHM) e.V. und der
Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) vom 19. bis
21. April 1996 in der Humboldt-Universität in Berlin von bisher 25.000
Folgetoten nach dem Unglück von Tschernobyl berichtet. Ein Kongreßbericht.
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Stx224-225.1996.1-5.5 (5 Seiten)
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Tschernobyl
- 10 Jahre danach
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Richtspruch des
Tschernobyl-Tribunals der Völker: IAEA und ICRP verurteilt. Das
Permanent Peoples' Tribunal der International
Medical Commission on Chernobyl
verurteilte im Anschluß an seine Verhandlung vom 12. bis 15. April 1996 in
Wien in einem Richtspruch die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA),
die nationalen Atomenergie-Kommissionen und die Regierungen, die diese im
Interesse der Atomindustrie finanzieren und unterstützen. Außerdem
verurteilte das Tribunal die Internationale Strahlenschutzkommission (ICRP),
deren Priorität der Schutz und die Stärkung der Atomindustrie anstelle des
Schutzes potentieller Opfer sei.
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Stx224-225.1996.5.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
- 10 Jahre danach
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Schwierige
Wege zur Realität. Gesundheit und Krankheit 10
Jahre nach Tschernobyl - das Thema scheint einfach. Auch unter Fachleuten,
die sich sonst wenig mögen, gibt es kaum noch Streit darüber, daß sich der
Gesundheitszustand der Bevölkerung in den von Tschernobyl betroffenen
Gebieten der ehemaligen Sowjetunion verschlechtert. Geht man jedoch ins
Detail, hat man mit erheblichen Hindernissen zu kämpfen. Der
Medizinphysiker Dr. Sebastian Pflugbeil, Vorsitzender des Berliner Vereins
Kinder von Tschernobyl, für das Neue Forum ehemal
Minister ohne Geschäftsbereich in der Modrow-Regierung der DDR und danach
Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, stellt "offizielle"
Krankheitsdaten aus der Ukraine und Belorusland (Weißrußland) vor. Er empfiehlt, sich an das Bettchen
eines leukämiekranken Kindes zu setzen, um den Spaß an Spitzfindigkeiten zu
verlieren.
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Stx222-223.1996.1-5.5 (5 Seiten)
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Tschernobyl
- 10 Jahre danach
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"Dem
Versuch, Strahlenwirkungen zu belegen, wissenschaftlich begründet
begegnen". In der Nacht vom 25. zum 26.
April 1986 begann die wohl größte zivile Katastrophe, die Europa bisher
heimgesucht hat. Im Atomreaktor von Tschernobyl in der Ukraine fand eine
Explosion statt, sein radioaktives Inventar gelangte in die Umwelt. 10
Jahre danach finden sich alle Befürchtungen bestätigt. Die
Strahlenwirkungen reichen noch immer weit in die Zukunft. Eine sichere
Verwahrung des Unglücksreaktors ist nicht gegeben. Die Kraftwerksblöcke von
Tschernobyl sind weiterhin in Betrieb. Ein Rückblick auf 10 Jahre
öffentliche Reaktionen, von Thomas Dersee.
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Stx222-223.1996.6,11-14.5 (5 Seiten)
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Tschernobyl
- 9 Jahre danach
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Zwischen Semipalatinsk und Tschernobyl. Das Spektrum der
Strahlenschäden ist breiter als vermutet. Die
Kernspalter spalten nicht nur, sie haben eine internationale
Lobby, die "wissenschaftlich" erklärt, was zu diesem Thema
Tatsache, was Gerücht, was Hysterie oder Radiophobie und was überhaupt
nicht ist. Anhand von zwei Katastrophen - Semipalatinsk
und Tschernobyl - vermittelt der Medizinphysiker Dr. Sebastian Pflugbeil,
daß es möglich ist, das Multimonopol der Spalter
zu überwinden, zu umgehen, zu überlisten, daß Aufklärung auf diesem Gebiet
tatsächlich etwas zu tun hat mit dem Ausgang aus unserer
selbstverschuldeten Unmündigkeit. Pflugbeil war für das Neue Forum Minister
ohne Geschäftsbereich in der Modrow-Regierung der DDR und ist Vorsitzender
des Berliner Vereins Kinder von Tschernobyl.
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Stx200-201.1995.4,9-11.4 (4 Seiten)
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Tschernobyl
- 9 Jahre danach
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Radioaktivität
in Wildtieren: Auch nach 9 Jahren ist kein rasches Verschwinden von
Radiocäsium in Sicht. Seit 1993 nehmen die radioaktiven Belastungen von
Wildtieren und ihrer Futterpflanzen wieder zu. Im Gegensatz zu den
bewirtschafteten Flächen der Landwirtschaft nimmt die biologische
Verfügbarkeit von Cäsium-137 in Wäldern nur sehr langsam ab, so daß bereits
relativ kurze Zeit nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl der Verzehr von
Früchten, Pilzen und Wild aus Wäldern zum dosisbestimmenden Aufnahmepfad
wurde. Wegen der deutlich höheren Belastungen müsse dabei Süddeutschland
und vor allem dem Bayerische Wald besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Das erklärt Dr. H. Hecht von der Bundesanstalt für Fleischforschung in
Kulmbach in seinem Projektbericht "Radiocäsium in Wildtieren" in
dem Anfang 1995 erschienenen Programmreport 1994 des Bundesamtes für
Strahlenschutz.
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Stx196-197.1995.1-3.3 (3 Seiten)
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Tschernobyl
- 7 Jahre danach
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Hilfe zur
Selbsthilfe: Schwierigkeiten bei der Tschernobyl-Hilfe. Das langjährige
Schweigen der russischen Behörden trotz angeblicher Glasnost und die
offensichtlich werdenden Auswirkungen der Tschernobyl-Katastrophe führten
in der Ukraine und in Belorußland (Weißrußland) seit 1988 zu einer zunehmenden
Politisierung der Bevölkerung. Der Protest gegen ökologische Mißstände und
unzureichenden Ausgleich der Tschernobyl-Schäden entwickelte sich zu einer
Auseinandersetzung mit dem politischen System, das heißt mit der
kommunistischen Partei. In der Ukraine spielte hierbei die Organisation
"Zelenyj Svit"
(Grüne Welt), 1988 von Jurij Šcerbak gegründet
und Mitglied der ukrainischen Nationalbewegung "Ruch" (Bewegung),
eine besondere Rolle. In Belorußland gründeten
Gennadij und Irina Gruševoj das Komitee
"Kinder von Tschernobyl", das bis Juni 1991 unter dem Dach der
Belorussischen Volksfront "Adradzenne"
(Wiedergeburt) agierte. Šcerbak und Gruševoj gehören seit den Wahlen im März 1990 dem
Obersten Sowjet ihrer jeweiligen Republik an. Angesichts der Folgen von
Tschernobyl übernahm die deutsche Bürgerbewegung Patenschaften für die
humanitäre Hilfeleistung. Die praktische Konfrontation mit den dortigen
Problemen aber überforderte zunächst und ernüchterte viele der Helfenden
mehr als zunächst vermutet.
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Stx156-157.1993.1-3.3 (3 Seiten)
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Tschernobyl
- 7 Jahre danach
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Eine
Orientierungshilfe. Untersuchungen aus der
FKKS 5/1993, Universität Frankfurt a. M.. Besonders demjenigen, der mit den
Menschen in den durch Tschernobyl verseuchten Gebieten in einen
solidarischen Kontakt treten möchte, bietet Astrid Sahm mit Ihrer Arbeit
die Möglichkeit, eine Vorstellung von den sozialen und politischen Folgen
der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl jenseits parteipoltischer
Auseinandersetzungen und Glaubensrichtungen zu Gewinnen. Besprechung.
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Stx156-157.1993.3,4.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
- 7 Jahre danach
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Doch keine
Schäden durch "Radiophobie"? "Zu
ermitteln, ob im Zusammenhang mit den durch den Reaktorunfall aufgetretenen
regionalen Strahlenexpositionen bzw. damit verbundenen Ängsten in der Bevölkerung
der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) vermehrt Frühgeburten
festzustellen waren", war Zielsetzung einer Erhebung von Infratest
Gesundheitsforschung, München, für das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Der Abschlußbericht wurde im September 1992
fertiggestellt und 1993 vom Institut für Strahlenhygiene des BfS veröffentlicht.
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Stx152-153.1993.1,2.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
- 6 Jahre danach
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Tschernobyl:
Die Wahrheit. Hunderte Bücher und Artikel
sind über Tschernobyl erschienen. Ein Teil dieser Veröffentlichungen stammt
von Autoren, die über keine Fachkenntnisse verfügen und in erster Linie
ihren Gefühlen Ausdruck geben, den einen oder anderen Aspekt der
Katastrophe zu beleuchten versuchen und sich gewöhnlich auf die ersten Tage
oder Wochen konzentrieren. Ein zweiter Teil besteht aus Veröffentlichungen,
die zwar von Fachleuten geschrieben worden sind, jedoch von solchen, die
keine Gelegenheit hatten, die Situation i n Tschernobyl persönlich zu untersuchen,
oder die sich nur kurz am Ort des Geschehens aufgehalten haben - erst nach
1987 und häufig nur zu dem Zweck, sich mit dem Sarkophag im Hintergrund
fotografieren zu lassen. Diese Bilder präsentieren sie dann in ihren
Büchern als Dokumentation ihrer persönlichen Beteiligung. Die meisten
Informationen über das Geschehen und die meisten ihrer Daten haben sie der
offiziellen sowjetischen Presse entnommen. Leider aber war die sowjetische
Presse selbst in den Zeiten von Perestrojka und
Glasnost alles andere als objektiv, die Wahrheit über die Tragödie von
einer strengen Zensur unterdrückt. Deshalb muß ich "zur Entlarvung
einiger gefährlicher Mythen beitragen", erklärt Wladimir M. Tschernousenko zu Beginn seines 1992 bei Rowohlt in
deutscher Sprache erschienenen Buches "Tschernobyl: Die Wahrheit".
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Stx142-143.1992.8.1 (Kurzbesprechung, 1 Seite)
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Tschernobyl
- 5 Jahre danach
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Bulgarien:
Haftstrafe wegen Tschernobyl. In Bulgarien sind am 12. Dezember 1991 zwei
frühere Regierungsmitglieder zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Sie
hatten dem Urteil des Obersten Gerichtshofes zufolge die Bevölkerung nach
dem Unglück von Tschernobyl im Jahre 1986 nicht ausreichend gegen
radioaktive Strahlung geschützt.
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Stx124-125.1992.8.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
- 5 Jahre danach
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Einsichten
aus Tschernobyl. Mythos 1: Der
Tschernobyl-Reaktor RBMK-1000 hatte keine Konstruktionsfehler. Es war
einzig das Bedienungspersonal, daß die Explosion
verursachte. Mythos 2: Die vom zerstörten Reaktor an die Umwelt abgegebenen
Radionuklide machten nur drei Prozent des radioaktiven Gesamtinventars von
192 Tonnen aus. Mythos 3: Die an den 15 noch in Betrieb befindlichen
Reaktoren vom Tschernobyl-Typ nach der Katastrophe vorgenommenen Änderungen
haben die Gefahr einer zweiten Katastrophe gebannt. - Das sind drei von 21
erdichteten Legenden um die Katastrophe von Tschernobyl, mit denen der
Atomphysiker Wladimir Michailowitsch Tschernosenko in seinem 1991 vom Springer-Verlag
herausgegebenen Buch "Chernobyl - Insight from the Inside"
aufräumt.
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Stx122-123.1992.7.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
- 5 Jahre danach
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Der Preis
ist zu hoch. Infolge der durch
radioaktive Strahlung nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ausgelösten
Immunschwäche stiegen im Bezirk Vetka in Weißrußland die Zahl der Tuberkulosefälle von 176 im
Jahr 1985 und 170 in 1986 über 243 in 1987 und 239 in 1988 auf 1108 in 1989
und 1718 im Jahr 1990. Dies und weiteres berichteten russische Referenten im
April 1991 während einer Tagung in der Berliner Charité.
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Stx104-105.1991.1-3.3 (3 Seiten)
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Tschernobyl
- 5 Jahre danach
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Körperliche
Erkrankungen und seelische Störungen in der Umgebung von Tschernobyl. Am 27. Oktober 1990 berichteten auf einer Tagung des
Vereins "Kinder von Tschernobyl" in Berlin Dr. Maria Ankudowitsch vom Institut für Klinische Strahlenmedizin
in Minsk und Professor Valentin Timofeewitsch Kondrashenko, ebenfalls aus Minsk, über den
Gesundheitszustand der Kinder in der Umgebung von Tschernobyl und
Besonderheiten neuro-psychischer Störungen im Grenzbereich zwischen gesund
und krank bei Personen, die in den Gebieten mit erhöhter radioaktiver
Verseuchung leben.
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Stx102-103.1991.1-5.5 (5 Seiten)
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Tschernobyl
- 4 Jahre danach
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"Fürsorge"
bis zum Jahr 2000. Fast 4 Jahre nach der
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wurde 1990 für die Ukrainische
Sozialistische Sowjetrepublik (USSR) im Entwurf ein "Integriertes
Programm zur Beseitigung der Folgen des Unfalls von Tschernobyl"
vorgelegt. Unter dem Titel "Das Gebiet unserer Fürsorge"
veröffentlichte die ukrainische Regierungszeitung Pravda
Ukrainy in ihrer Ausgabe vom 13. Februar 1990
einen Bericht über diesen 15 Punkte umfassenden Plan. Er wurde unter
Mitwirkung von Behörden, Ministerien und wissenschaftlichen Institutionen
erstellt, darunter der Akademie der Wissenschaften der USSR, das Zentrum
für Strahlenmedizin der UdSSR (Kiew) und die ukrainische Zweigstelle des
Forschungsinstitutes für Landwirtschaftliche Radiologie der UdSSR. Die vorgeschlagenen
Maßnahmen sollen in den 10 Jahren von 1990 bis 2000 mit einem Kostenaufwand
allein für die Ukraine von 12,5 Milliarden Rubel durchgeführt werden, wobei
auf die Ukraine etwa 15 Prozent der hoch belasteten Bodenflächen entfallen.
Der Bericht der Pravda Ukrainy
vermittelt einen Eindruck davon, wie unabwendbar notwendig eine
grundlegende Umgestaltung des Lebens in den verseuchten Gebieten ist.
Übersetzung und Bearbeitung von Annette Hack.
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Stx76-77.1990.7-9.3 (3 Seiten)
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Tschernobyl -
3 Jahre danach
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Die Natur
rächt sich. Drei Jahre nach dem Unfall
von Tschernobyl werden die Folgen hoher Strahlendosen in der Unglückszone
dramatisch offenbart. Der sowjetische Physiker Leonid Bolshow,
Erster Vizedirektor des Instituts für nukleare Sicherheit der sowjetischen
Akademie der Wissenschaften, hat 1989 anläßlich eines wissenschaftliches
Seminars über die friedliche Wiederumwandlung nuklearer Waffen in Erice auf
Sizilien 80 zum Teil ungläubig reagierenden Wissenschaftlern einige der
eklatantesten Beispiele vorgetragen.
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Stx66-67.1989.10.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
- 3 Jahre danach
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Unverändert
hohe Cäsium-Werte in Schweden. "Das
Problem mit hohem Cäsiumgehalt in Rentierfleisch und Binnenseefisch wird
noch jahrelang bestehen", heißt es im Bericht des schwedischen
Strahlenschutzinstituts SSI von 1989. Die Strahlung, die Schwedens
Gesamtbevölkerung nach dem Unglück von Tschernobyl traf, liege drei- bis
viermal höher als jene, die durch oberirdische Atombombenversuche entstand.
In Vaesternorrland liege der Durchschnittswert
für Binnenseefisch bei 8.000 Becquerel pro Kilogramm.
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Stx56.1989.3.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
- 3 Jahre danach
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Radioaktive
Lebensmittel werden immer noch gegessen. Wild
wachsende Pflanzen aus Wald und Heide, Wildfleisch, schwarzer Tee aus der
Türkei und der Sowjetunion, Haselnüsse aus der Türkei, Hartweizenprodukte
aus Südeuropa und Süßwasserraubfische gehören auch drei Jahre nach dem
Unglück von Tschernobyl weiterhin und auf absehbare Zeit zu den nicht
empfehlenswerten Nahrungsmitteln. Die strahlende Wolke aus Tschernobyl
verteilte sich 1986 in unterschiedlichem Maße über ganz Europa und darüber
hinaus. 30 Jahre dauert es, bis sich die Menge des in die Umwelt gelangten
Cäsium-137 durch radioaktiven Zerfall auch nur halbiert.
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Stx55.1989.1,3.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
- 3 Jahre danach
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Erstmals
Belastungskarten aus der Sowjetunion. Erstmals
sind im Frühjahr 1989 von der sowjetischen Presse Karten über die Strahlenbelastung
in den durch das Unglück von Tschernobyl am höchsten verseuchten Gebieten
der Sowjetunion veröffentlicht worden. Unter dem Titel "Tschernobyl:
Vergangenheit und Prognose für die Zukunft" brachte die sowjetische
Zeitung Prawda dazu am 20. März 1989 einen ganzseitigen Artikel des
Vorsitzenden des Staatlichen Komitees der UdSSR für Hydrometeorologie, Juri
Israel. Israel geht in seinem Bericht auf die Tätigkeiten verschiedener
sowjetischer Instanzen wortreich ein, macht jedoch wenig Angaben, die konkrete
Schlußfolgerungen erlauben. Strahlentelex gibt daraus eine Übersicht der
genannten Daten, ergänzt durch Schilderungen aus einer Reportage von
Wladimir Kolinko in der Ausgabe der sowjetischen
Zeitung "Moskau News" vom April 1989. Bericht mit 3 Karten nach
einer Übersetzung aus dem Russischen von Annette Hack.
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Stx55.1989.1,2,5.3 (3 Seiten)
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Tschernobyl
- 2 Jahre danach
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Vermutungen
über vermehrte Leukämien und Krebs bei Säuglingen und Kleinkindern in
Berlin. "Wir haben in der letzten Zeit verhältnismäßig
viele neue Patienten", erklärte Prof. Dr.med. Henze, Leiter der
Abteilung für Haematologie der Kinderklinik im
Kaiserin Auguste Victoria Haus (KAVH) der Freien Universität Berlin im
April 1988 gegenüber dem Strahlentelex.
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Stx31.1988.1,6.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl
- 1 Jahr danach
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Wendland: Höchstwerte
April 1987. Im April 1987 gemessene Höchstwerte aus dem Raum Gartow stellte Dieter Schaarschmidt aus Kapern
zusammen, gemessen vom Kernkraftwerk Krümmel, dem
Meeresbiologischen Institut Kiel, dem Veterinäramt und dem Landesamt für
Immissionsschutz Hannover. Für die Arbeitsbelastung beim Umgang mit Heu,
gemessen auf einem Heuboden, werden 200 Mikroröntgen pro Stunde
beziehungsweise 0,2 Millirem oder 2 Mikro-Sievert pro Stunde angegeben. Dieser
Wert liegt über dem in Labors Zulässigen und solches Material dürfte auch
nicht direkt, also nicht ohne Schutzverpackung, im atomaren Zwischenlager
in Gorleben eingelagert werden.
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Stx9.1987.8.1 (1 Seite)
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Tschernobyl
- 1 Jahr danach
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Fehlerhafter
Bericht des Landes Berlin. Nahezu
zeitgleich veröffentlichten im April 1987 die Länder Hessen,
Nordrhein-Westfalen und Berlin Berichte über die Auswirkungen des
Reaktorunglücks von Tschernobyl in 1986. Einheitlich bleiben in allen
Bundesländern bei den offiziellen Verlautbarungen über die Bewertung der
gesundheitlichen Gefahren die Rechenvorschriften der geltenden
Strahlenschutzverordnung unberücksichtigt. Anstelle der geltenden
Verordnung wird wie selbstverständlich eine Art Diskussionsvorlage des
Instituts für Strahlenhygiene des Bundesgesundheitsamtes zur Novellierung
dieser Verordnung zugrunde gelegt, die eine geringere biologische
Wirksamkeit behauptet. Wie darüber hinaus in sich widersprüchlich und
fehlerhaft zuständige Behörden Risikoabschätzungen vornehmen, wird am
Beispiel des vom Berliner Senators für
Stadtentwicklung und Umweltschutz Prof. Dr. Jürgen Starnick
in Zusammenarbeit mit dem Senator für Gesundheit und Soziales Ulf Fink
herausgegebenen Berichts besonders deutlich.
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Stx7.1987.1,2.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl-Hilfe
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Tschernobyl-Hilfe
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Spendenaufruf zur Solarsolidarität. Kinderzentrum Nadeshda
auf dem Weg zur 100%igen Energieselbstversorgung.
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Stx688-691.2015.22.1 (1 Seite)
Zur
Originalseite im pdf-Format
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Tschernobyl-Hilfe
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Belarus/Weißrußland:
Keine Ausreise mehr für Tschernobyl-Kinder. Der weißrussische
Präsident Lukaschenka will die Reisefreiheit für Minderjährige
abschaffen. Nur in Ausnahmefällen solle Kindern künftig eine Auslandsreise
erlaubt sein. So zitierte die Zeitung "Moscow
Times" Lukaschenka am 19. November 2004
einer Meldung des Evangelischen Pressedienstes zufolge. Bei Aufenthalten im
Westen würden weißrussische Kinder mit den schädlichen Werten der
westlichen Konsumgesellschaft konfrontiert. Bislang hatten viele von der
Reaktorkatastrophe in Tschernobyl betroffene Kinder Erholungsferien in
Westeuropa verbracht.
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Stx430-431.2004.6,7.2 (2 Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
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Tschernobyl-Hilfe
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Schilddrüsenkrebs:
Sorgen um Tschernobyl-Kinder als Versuchskaninchen der USA. Im Jahre 1994 wandte sich das amerikanische Energieministerium
an das Gesundheitsministerium von Weißrußland (Belarus), um ein auf
mindestens 30 Jahre geplantes gemeinsames Forschungsprojekt durchzuführen,
das BelAm-Projekt. Zweck ist die langfristige
Untersuchung, wie viele Krebsfälle und andere Pathologien der Schilddrüse
in belarussischen Bevölkerungsgruppen auftreten werden, die einer
unterschiedlich hohen Dosisbelastung durch radioaktives Jod aus Tschernobyl
ausgesetzt waren. Ausgewählt wurden etwa 13000 Personen, die über drei
Jahrzehnte regelmäßig untersucht werden sollen. Natürlich gefällt
Weißrußland eine internationale Kooperation zu den Tschernobyl-Folgen und
die Förderung der medizinischen Wissenschaft im Lande. Das
Energieministerium der USA finanziert das gemeinsame Projekt mit 10 Millionen
US-Dollar.
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Stx390-391.2003.2-4.3 (3 Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
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Tschernobyl-Hilfe
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Betrügerisches
Vorgehen des Minsker Vereins "Den Kindern von Tschernobyl"
gerichtlich bestätigt.
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Stx286-287.1998.16.1 (1 Seite)
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Tschernobyl-Hilfe
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Urteil gegen
unlauteren Kampf um Spendengelder. Seit
mehreren Jahren gibt es gravierende Vorwürfe und Vorbehalte gegen die
Arbeitsweise des großen Minsker Vereins "Den Kindern von
Tschernobyl" und seinen prominenten Vertretern Irina Grushewaja und Gennadij Grushewoij.
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Stx246-247.1997.11,12.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl-Hilfe
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Bundesamt
für Strahlenschutz: Messungen im Ganzkörperzähler an Kindern aus der
Sowjetunion. An 138 Personen aus der Sowjetunion, überwiegend Kinder,
die über den Verein "Kinder von Tschernobyl" zu einem
Ferienaufenthalt nach Deutschland gekommen waren, hat die Außenstelle
Berlin des Bundesamtes für Strahlenschutz in den Jahren 1990 und 1991 Messungen
im Ganzkörperzähler durchgeführt. Bericht mit Meßergebnissen.
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Stx122-123.1992.8.1 (1 Seite)
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Tschernobyl-Hilfe
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Kinder von
Tschernobyl: Unverstrahlte
Kindernahrung. Hilfe zur Selbsthilfe angesichts der ökologischen
Bedrohung der Erde ist der Grundgedanke für die Errichtung einer
Produktionsstätte für unverstrahlte Kindernahrung
in Belorussland. Seit 1990 arbeitet daran der
Berliner Verein Mütter und Väter gegen atomare Bedrohung e.V..
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Stx120-121.1992.12.1 (Kurzmitteilung, 1 Seite)
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Tschernobyl-Hilfe
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Sowjetunion:
Tschernobyl-Kostenrechnung. Die Unfallauswirkungen durch das Unglück
im Atomkraftwerksblock Tschernobyl-4 im Jahre 1986 haben nach Angaben des
Politbüros der Kommunistischen Partei in der Sowjetunion rund 8 Milliarden
Rubel (rund 22 Milliarden DM) Kosten verursacht.
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Stx31.1988.6.1 (1 Seite)
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Tschernobyl-Sarkophag
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Tschernobyl-Sarkophag
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Verzögerung bei der neuen Schutzhülle. Die Bundesregierung sieht in der Inbetriebnahme der neuen
Schutzhülle am havarierten ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl eine der
wesentlichen kurzfristigen Herausforderungen an dem Standort. Laut
Darstellung der Bundesregierung verzögert sich die für Mai 2018 geplante
Fertigstellung des sogenannten New Safe Confinement
(NSC) aufgrund radiologischer Probleme bei Bohrarbeiten der Abdichtmembran
an der Ostseite des Gebäudebereiches.
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Stx754-755.2018.11.1 (1 Seite)
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Tschernobyl-Sarkophag
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Das Milliardengrab. Thesen zu einem zweiten Sarkophag für den
havarierten Atomreaktor von Tschernobyl. Von
Sebastian Pflugbeil, Gesellschaft für Strahlenschutz e.V.. Auf einer
Geberkonferenz vom 19. bis 22. April 2011 in Kiew haben internationale
Spender, allen voran die Europäische Union und die Vereinigten Staaten von
Amerika, ihre Finanzierungszusagen zur vorläufigen Sicherung des 1986
explodierten Atomreaktors in Tschernobyl um 550 Millionen auf insgesamt
1,56 Milliarden Euro erhöht. Allerdings soll das Gesamtprojekt eines
zweiten Sarkophags nach bisherigen Schätzungen 1,75 Milliarden Euro kosten.
Damit fehlen nun noch 190 Millionen Euro, die bis zum geplanten Abschluß
der Sicherungsarbeiten im Jahre 2015 aufgebracht werden sollen. Sogar
Rußland, der größte Nachfolgestaat der Sowjetunion, die das Unglückskraftwerk
einst gebaut hatte, ist jetzt erstmals mit einer Zusage in Höhe von 45
Millionen Euro dabei. Der ukrainische Präsident Janukowitsch,
der bisher stets den Atomstrom als besonders kostengünstig pries, beklagte, sein Land
sei zu lange mit der Katastrophe von Tschernobyl allein gelassen worden.
Ein Land allein sei mit einem solchen Unglück überfordert.
Die
neue Abdeckung über dem ersten nach der Reaktorkatastrophe errichteten
Sarkophag soll für weitere einhundert Jahre Schutz vor dem strahlenden
Material bieten, das sich noch im Inneren der Anlage befindet. Allerdings
gibt es begründete Zweifel, ob sich überhaupt noch bedeutende Mengen des
radioaktiven Reaktorinventars in der Anlage befinden. Zweifel an der
Sinnhaftigkeit des Projekts eines zweiten Sarkophags werden von der Politik
trotzdem ignoriert.
Die in
diesem Beitrag dokumentierten Informationen wurden bereits am 11. November
2002 im Bundesumweltministerium in Bonn vorgetragen. Es wurde dort als
unmöglich eingeschätzt, die für den zweiten Sarkophag bereits zugesagten
Gelder umzuleiten in medizinische und soziale Projekte. Man könne aber
schon überlegen, ob man dafür einen anderen „Topf“ mit einer vergleichbaren
Summe schaffe. Das ist jedoch bis heute nicht geschehen. Inzwischen wurden
im Innern des Sarkophags Stabilisierungsmaßnahmen durchgeführt, die den
Einsturz des jetzigen Sarkophags nun unwahrscheinlich erscheinen lassen.
Außerdem wurde der Untergrund für den Bau des zweiten Sarkophags
vorbereitet. Trotz einigen Aufwandes ist dieser Untergrund nach wie vor
hochkontaminiert. Die Verseuchung des Grundwassers ist weiterhin ein schwer
kalkulierbares und ungelöstes Problem. Der Bau des zweiten Sarkophags ist
heute acht Jahre hinter dem Zeitplan zurück. Die Kosten und die Forderungen
an die westlichen Sponsoren steigen und steigen.
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Stx584-585.2011.12-16.5 (5 Seiten)
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Tschernobyl-Sarkophag
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Atomwirtschaft:
Fortschritte in Tschernobyl. Strahlentelex hat über den Plan berichtet,
einen zweiten Sarkophag über dem zerstörten Tschernobylreaktor
zu bauen. Langsam kommt Bewegung in dieses gigantische Projekt. Praktische
Bauarbeiten gibt es noch nicht, sie sollen erst in drei bis vier Jahren
beginnen. Berichten der deutschen Gesellschaft für Anlagen- und
Reaktorsicherheit (GRS) mbH zufolge wurde jedoch bereits überlegt, daß das
geplante Bauwerk ein solides Fundament braucht.
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Stx422-423.2004.6,7.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl-Sarkophag
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ÖKOMEDIA
2002: Filmpreise für Tschernobyl. 47 Natur-
und Umweltfilme aus 11 Ländern wetteiferten um die acht Auszeichnungen der
ÖKOMEDIA 2002, dem 19. Internationalen Umwelt Film Festival, das am 26.
Oktober 2002 in Freiburg zu Ende ging. Bemerkenswert ist, daß zwei
Auszeichnungen an Filme zum Thema Tschernobyl gingen. Die
Ökomedia-Auszeichnung der "Goldene Luchs für die beste künstlerische
Leistung" wurde dem japanischen Dokumentarfilm "Alexej to izumi" ("Alexej
und der Brunnen") von Motohashi Seiichi verliehen. Der als Wanderpreis vom
Westdeutschen Rundfunk gestiftete "Europäische Fernsehpreis" geht
an den dänischen Film "Spillet om Tjernobyl"
("Tschernobyl – Der Millionensarg") von Jorgen
Pedersen, Bente Milton und Sabine Kemper.
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Stx380-381.2002.7.1 (1 Seite)
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Tschernobyl-Sarkophag
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Der zweite
Sarkophag — Die Geldmaschine. In zwei
Dokumentationen, die im Januar und Anfang Februar 2002 von den Fernsehkanälen
ARTE und vom ZDF gesendet wurden ("Tschernobyl – Der
Millionensarg"), stellten die Redakteure Sabine Kemper, Bente Milton
und Jörgen Pedersen den Sinn eines zweiten Sarkophags über dem zerstörten Tschernobylreaktor infrage. Da die rot-grüne Bundesregierung
am Zustandekommen dieses Projektes und an der Beschaffung der
erforderlichen Finanzen in Höhe von rund 768 Millionen Dollar maßgeblich
beteiligt war, haben die Filme Irritationen im Umweltministerium, unter
Bundestagsabgeordneten und bei der Gesellschaft für Reaktorsicherheit
ausgelöst. Weil in diesen Kreisen Stellungnahmen zu den Filmen erarbeitet
und verteilt wurden, die weniger darauf abzielen, Argumente zu diskutieren
als die Interviewpartner in den Filmen zu disqualifizieren, erscheint es
sinnvoll, die vier Hauptthesen des Films zu skizzieren. Ein Bericht von Dr.
Sebastian Pflugbeil.
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Stx362-363.2002.2,3.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl-Sarkophag
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Tschernobyl
ist auf Sand gebaut. Meßgeräte im Sarkophag
um die Reaktorruine von Tschernobyl hatten im Jahre 1990 einen erhöhten
Neutronenfluß registriert. Dies wurde auf eine Kettenreaktion
zurückgeführt, die durch eindringendes Regenwasser ausgelöst sein könnte.
Für September 1996 war erneut ein erhöhter Neutronenfluß gemeldet worden
und die Medien berichteten schließlich häufiger über solche Meßergebnisse
und den besorgniserregenden Zustand des Sarkophags. Diese Problematik wurde
auch auf der Tschernobyl-Tagung der Internationalen Atomenergie-Agentur
(IAEA) in Wien im April 1996 erörtert. Die Ausgabe 3/1996 des
IAEA-Bulletins widmete sich den Ergebnissen dieser Tagung, unter anderem
auch der Sarkophag-Problematik. Ein Bericht und Bewertung von Roland Wolff.
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Stx244-245.1997.13-16.4 (4 Seiten)
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Tschernobyl-Sarkophag
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"Atom-Alarm
– Tschernobyl kocht wieder". So titelte
am 18. September 1996 eine bundesweit gelesene Boulevardzeitung und
verursachte große Aufregung: Im 1986 zerstörten Reaktorblock 4 des ukrainischen
Atomkraftwerks hatten am 12. und 16. September 1996 Sensoren eine erhöte Neutronenaktivität gemessen.
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Stx234-235.1996.12.1 (1 Seite)
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Tschernobyl-Sarkophag
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Kettenreaktion
im Sarkophag. Nach der Explosion und dem
Graphitbrand im Block 4 des Atomkraftwerkes Tschernobyl 1986 wurde zum
Einschluß der Reaktorruine mit den verbliebenen radioaktiven Stoffen in
aller Eile von Mai bis Oktober 1986 der "Sarkophag" errichtet.
Eine Beton-Stahl-Konstruktion, für deren gründliche Planung keine Zeit war.
Dieser Sarkophag ist nicht, wie der Name suggeriert, für die Ewigkeit,
sondern für einen Betrieb von 30 Jahren geplant. Aber bereits nach zehn
Jahren mehren sich Zweifel an seiner Standsicherheit. Er ist spröde und
brüchig. Nach dem Unfall wurden vom Hubschrauber Sandsäcke, Lehm, Blei,
Borcarbid und Dolomit abgeworfen. Regewasser dringt ein, außerdem ist im
Inneren Löschwasser vorhanden. Der verbliebene Kernbrennstoff vermischte
sich mit den abgeworfenen Stoffen und den Reaktorfragmenten zu einer Art Lava
und drang in tiefer gelegene Räume ein. Experten beschäftigt die Frage, ob
es durch Wasser als Moderator zu einer atomaren Kettenreaktion im Sarkophag
kommen kann. Auf einer Tagung zur Sicherheit des Sarkophags 1994 in Zeleny Mys in der Ukraine,
wurde von einem Anstieg des Neutronenflusses eines Detektors berichtet, der
auf ein solches kritisches Ereignis im Jahre 1990 zurückgeführt werden
kann. Ein Bericht von Roland Wolff.
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Stx226-227.1996.4,10.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl-Sarkophag
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Ukraine: Katastrophentourismus
nach Tschernobyl. Zur Beschaffung von Devisen bietet die ukrainische
Regierung Touristen eine Reise in die Todeszone von Tschernobyl an.
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Stx176-177.1994.8.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)
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Tschernobyl-Sarkophag
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Symposium
für einen neuen Sarkophag. Nachdem
die ukrainische Regierung 1992 einen internationalen Wettbewerb um die
beste Möglichkeit zur Versiegelung des undichten Katastrophenreaktors von
Tschernobyl ausgeschrieben hatte, sponserte die Internationale
Kernenergie-Agentur (NEA) der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit (OECD) im April 1993 in Kiew ein internationales Symposium,
das sich mit diesem Thema befaßte.
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Stx152-153.1993.7,8.2 (2 Seiten)
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Tschernobyl-Sarkophag
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Preiswettbewerb:
Wer versiegelt den Tschernobyl-Reaktor am besten? Einen
internationalen Wettbewerb um die beste Möglichkeit zur Versiegelung des
weiterhin undichten Katastrophenreaktors von Tschernobyl hat die
Ukrainische Regierung 1992 ausgeschrieben.
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Stx136-137.1992.8.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)
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Tschernobyl-Sarkophag
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Der
Sarkophag ist brüchig. Vom Unglücksreaktor in
Tschernobyl geht weiterhin akute Gefahr aus. An der Betonummantelung sind
bereits 1.000 Quadratmeter Flächen undicht. Die im eingeschlossenen
Reaktorkern weiter entstehende Strahlung und Hitze zerstört das
Baumaterial. Das berichtete 1990 Wladimir Schowkoschytnyi,
bis 1987 leitender Ingenieur in Tschernobyl. Auch ein zweiter Sarkophag
werde dasselbe Schicksal haben, meinte er.
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Stx86-87.1990.4.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Umweltbelastungen
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Virtuelle Schweinejagd. Computersimulation statt Messungen:
Neues Programm zur Abschätzung des Radiocäsiumgehalts von Wildschweinen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
schläft nicht. Im Vorhaben „Bundesweiter Überblick über die
Radiocäsiumkontamination von Wildschweinen“ des BfS
wurden von U. Fielitz und K. Richter die
bundesdeutschen Messungen zur Radiocäsiumkontamination von Wildschweinen
sowie die kontaminationsbestimmenden Einflußfaktoren recherchiert und in
ein Geographisches Informationssystem (GIS) zur ortsbezogenen
Weiterverarbeitung überführt. Das wird in einem am 24. Oktober 2013
veröffentlichten Ressortforschungsbericht des BfS
erklärt. Es wurde ein radioökologisches Modell (Eco Wild) entwickelt, mit
dem die zu erwartende Radiocäsiumkontamination von Wildschweinen für
beliebige Orte und Zeitpunkte berechnet und grafisch dargestellt werden
kann.
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Stx644-645.2013.9.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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2013 /
Tessin / Schweiz: Radioaktiv verseuchte Wildschweine. In Fleisch von im
Schweizer Kanton Tessin erlegten Wildschweinen hat das schweizerische Bundesamt
für Gesundheit (BAG) jetzt hohe Cäsiumwerte festgestellt. In drei von zehn
Proben wurden mehr als 2.000 Becquerel pro Kilogramm (Bq/ kg) gemessen,
davon in einer Probe sogar mehr als 3.000 Bq/kg. Der Grenzwert in der
Schweiz beträgt 1.250 Bq/kg. Sieben der zehn Proben hätten darunter
gelegen.
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Stx638-639.2013.4.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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27 Jahre
nach Tschernobyl: Weiterhin Tschernobyl-Radiocäsium
in Heidelbeermarmelade. Die Bürgermeßstelle Yokohama in Japan hat in
Heidelbeermarmelade der deutschen Marke Schwartau eine radioaktive
Kontamination von 22,2±4,6 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm gemessen.
Cäsium-134 war nicht enthalten. Es handelt sich um „Schwartau Extra Blueberry Jam“, Mindesthaltbarkeitsdatum 26.6.2014, im 340 Gramm-Glas mit der Herkunftsbezeichnung
„Deutschland“. Das Herstelleretikett des Produkts war in englischer und
griechischer Sprache beschriftet. Die Abwesenheit von Cäsium-134 läßt
darauf schließen, daß die darin verarbeiteten Heidelbeeren aus Gebieten
stammen, die durch den Tschernobyl-Fallout kontaminiert sind. Cäsium-137
aus der Katastrophe von Tschernobyl hat 27 Jahre danach noch nicht einmal
seine erste Halbwertzeit erreicht.
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Stx630-631.2013.1,2-2 (2 Seiten)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
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Umweltbelastungen
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Weiterhin Spitzenwerte bei Pilzen. Tschernobyl ist noch
immer nicht „gegessen“. Die Spitzenwerte
der im Jahr 2012 vom Umweltinstitut München gemessenen Pilze liegen wie
bereits im Jahr zuvor über 2000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm
Frischgewicht (Bq/kg). Maronenröhrlinge aus Fischach
im Landkreis Garmisch-Partenkirchen enthielten 2300 Bq/kg und
Maronenröhrlinge aus Buchach im Ostallgäu
immerhin 2000 Bq/kg. Werte im vierstelligen Becquerel-Bereich sind bei uns
leider noch längst keine Seltenheit.
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Stx624-625.2013.8.1 (1 Seite)
Zur
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Umweltbelastungen
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Beschränkungen bei Schafen in Großbritannien nach 26 Jahren
aufgehoben. 26 Jahre nach dem 26. April
1986, als in Tschernobyl der Reaktor 4 explodierte, waren noch 334 Farmen
in Nordwales und auf 8 Farmen in Cumbria in Großbritannien Beschränkungen
der Vermarktung in Kraft. Mit dem 1. Juni 2012 hat nun die Food Standards
Agency (FSA) die Beschränkungen auf diesen Bauernhöfen aufgehoben.
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Stx614-615.2012.5.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Reaktorunfälle schädigen die Ökosysteme über lange Zeit. Reaktorkatastrophen haben gravierendere und weit weniger
absehbare Auswirkungen auf die Ökosysteme, als bisher angenommen. Ein
Forscherteam um Dr. Henrik von Wehrden, Professor
für Naturwissenschaftliche Methoden an der Leuphana
Universität Lüneburg, hat 521 Studien über die Auswirkungen des Super-GAUs
von Tschernobyl ausgewertet und die gewonnenen Erkenntnisse jetzt
veröffentlicht.
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Stx612-613.2012.13-14.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Weiterhin Tschernobyl-Folgekosten auch in Deutschland. Die Auswirkungen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind
auch 26 Jahre danach noch immer zu spüren. So ist das Fleisch vieler
Wildschweine noch immer mit mehr als 600 Becquerel Radiocäsium pro
Kilogramm belastet und darf deshalb bis heute nicht in den Handel gebracht
werden. Im Jahr 2011 zahlte der Bund dafür an die Jäger 620.000 Euro
Entschädigung.
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Stx610-611.2012.12.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Auch Tschernobyl ist noch nicht gegessen. Der diesjährige Spitzenwert der Pilzmessungen des
Umweltinstituts München liegt bei 2.500 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm.
Diese Belastung wiesen Maronenröhrlinge aus dem Gebiet um Mark Oberdorf im
Allgäu auf, gefunden im Oktober 2011. Werte im 4-stelligen Bereich sind
leider noch keine Seltenheit, vor allem bei Maronenröhrlingen und
Semmelstoppelpilzen. Diese Sorten können Cäsium besonders gut aufnehmen.
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Stx596-597.2011.11.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Weißrussland
will den durch Tschernobyl verseuchten Boden landwirtschaftlich nutzen. Weißrussland will die Flächen
landwirtschaftlich nutzen, die durch den radioaktiven Fallout nach der
Havarie des Tschernobyler Atomkraftwerkes im Jahre
1986 verseucht wurden. Das geht aus einem Programm zur Liquidierung der
Folgen der Tschernobyler Havarie bis zum Jahr
2020 hervor, das die weißrussische Regierung am 22. Juli 2010 auf ihrer
Webseite veröffentlichte.
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Stx568-569.2010.6.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Verbraucherinformation:
„Keine radioaktiv belasteten
Holzpellets aus dem Baltikum auf dem deutschen Markt“. Besonders gefährlich
sind Asche und Rauch. Nach einer eilends gestarteten Umfrage des
Deutschen Energie-Pellet-Verbandes (DEPV) in der Branche sind in
Deutschland keine radioaktiv belasteten Pellets aus dem Baltikum auf dem
Markt. Das teilten der DEPV am 15. Juni 2009 und die Stiftung Warentest einen
Tag später mit. „Mir ist nicht bekannt, daß Pellets aus Litauen am
deutschen Markt verkauft werden“, sagte DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele in Berlin. „Das würde auch keinen Sinn machen,
denn anders als Italien kann der heimische Markt komplett mit Pellets aus
Deutschland versorgt werden.“ Importe kämen in geringem Umfang aus direkten
Nachbarstaaten wie Österreich oder Tschechien. In Italien hatten
Staatsanwälte am Wochenende zuvor nach der Entdeckung von erheblich
belasteten Pellets aus Litauen über 10.000 Tonnen des Brennstoffs aus dem
Verkehr ziehen lassen. Das besondere Risiko von Asche und Staub bestätigen
Befunde des Umweltinstituts in München. Während die Wissenschaftler dort in
einer Probe Holzpellets aus Deutschland 2005 eine vergleichsweise geringe
Belastung von 6 Bq/kg fanden, enthielt die Asche dieser Pellets bereits 440
Bq/kg.
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Stx540-541.2009.6-7.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Strahlenfolgen:
Pflanzen reagieren auf
Radioaktivität. Pflanzen reagieren auf vermehrte Radioaktivität in
ihrer Umgebung. Sojapflanzen, die im Umkreis des Atomkraftwerks Tschernobyl
wachsen, produzieren Eiweiße in anderen Mengen und in anderer
Zusammensetzung, sind zudem kleiner und nehmen langsamer Wasser auf als
radioaktiv unbelastete Pflanzen. Obwohl der Boden in der Nähe von
Tschernobyl 167 mal mehr mit Radiocäsium belastet sei, nähmen die Samen der
dort angepflanzten Sojabohnen dadurch weniger Radioaktivität auf als die in
100 Kilometer Entfernung angebauten. (M. Danchenko
et al. 2009)
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Stx540-541.2009.6.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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23 Jahre
nach Tschernobyl: Weniger und mißgebildete
Insekten und Vögel. Die ökologischen Auswirkungen der
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, die sich Ende dieses Monats zum 23. Mal
jährt, sind größer als früher angenommen und erhofft. Die freigesetzten
Radionuklide dezimieren auch weiterhin Insekten und Spinnen. Und
mißgebildete Insekten sind auch schon im Normalbetrieb von Atomkraftwerken
deutlich vermehrt in deren Umgebung zu finden. (A. P. Møller,
T. A. Mousseau 2009; C. Hesse-Honegger, P. Wallimann 2008)
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Stx534-535.2009.1-2.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Artenvielfalt und Populationsdichte von Vögeln nehmen mit
höherer Strahlung ab. Im Sommer 2007 haben A.
P. Møller (Curie-Universität Paris) und T. A. Mousseau (University of South
Carolina) eine Arbeit über Waldvögel in der Umgebung des Atomkraftwerks
Tschernobyl vorgelegt, die die weitverbreitete Meinung angreift, daß die
Sperrzone um Tschernobyl ein blühendes Naturschutzreservat sei, in dem man
seit Jahren zunehmend den herrlichsten Wildarten begegnen könne.
Tatsächlich kann einem dort ein großer Elch oder ein Bär über den Weg
laufen. Untersucht man aber die Situation genauer, ergibt sich ein ganz
anderes Bild. Es gibt bisher kein standardisiertes Vorgehen, wie man die
Auswirkungen von Radioaktivität auf gewöhnliche Tiere untersuchen sollte,
deshalb blieb bisher die Frage nach den ökologischen Folgen der
Radioaktivität unbeantwortet. Die Autoren haben sich nun der Artenvielfalt
und Populationsdichte von Waldvögeln gewidmet.
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Stx498-499.2007.5.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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20 Jahre
nach Tschernobyl: In Norwegens
Schafen steckt besonders viel Radioaktivität. In norwegischen Schafen befindet
sich auch 20 Jahre nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl noch besonders
viel künstliche Radioaktivität. Das berichtet der britische „New Scientist“
(Nr. 2575, S. 7) unter Berufung auf die norwegische Strahlenschutzbehörde.
In diesem Jahr (2006) habe sich die radioaktive Belastung mit Cäsium-137
auf bis zu 7.000 Becquerel pro Kilogramm Schaffleisch im Vergleich zu den
Vorjahren verdoppelt.
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Stx476-477.2006.6.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Internationaler
Kongreß „20 Jahre nach Tschernobyl“ vom 3. bis 5. April 2006 in der
Berliner Charité: „Der deutlich
größte Teil des Reaktorinventars wurde infolge einer Kernexplosion
ausgestoßen. Einen größeren Unfall kann es nicht geben.“ 20 Jahre
Mythenbildungen vernebeln die Sicht auf die Wirklichkeit und müssen beendet
werden. Führende Wissenschaftler und Ärzte aus den betroffenen Ländern
Ukraine, Weißrußland und Rußland sind zu ganz anderen Ergebnissen über die
Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahre 1986 gekommen, als
die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) und die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) im September 2005 auf ihrer Tagung in
Wien und in dem Report des sogenannten Tschernobylforums.
Auf dem Kongreß der deutschen Gesellschaft für Strahlenschutz, den diese
gemeinsam mit dem European Committee on Radiation
Risk (ECRR) vom 3. bis 5. April 2006 in der
Charité in Berlin veranstaltete, wurde das besonders deutlich.
Den vollständigen Abstractband
des Internationalen Kongresses „20
Jahre nach Tschernobyl - Erfahrungen und Lehren für die Zukunft“ der
Gesellschaft für Strahlenschutz e.V. und des European Committee
on Radiation Risk (ECRR), den diese vom 3. bis 5.
April 2006 in der Charité in Berlin veranstalteten, finden Sie hier als pdf-Datei. Die Datei ist 1,4 MB groß.
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Stx462-463.2006.1-2.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Radioaktive
Belastungen im Bayerischen Wald.
Untersuchung des Bundesamt für Strahlenschutz –
Keine Entwarnung für den Verzehr von Wildbret. 19 Jahre nach Tschernobyl ist
Wildbret noch immer radioaktiv belastet. Das belegt eine vom Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS) in Auftrag gegebene Studie,
bei der die radioaktive Belastung von Wildbret, Pflanzen und Böden des
Bayerischen Waldes gemessen wurden. Bei Wildschweinen steigt die
radioaktive Belastung seit 1996 sogar wieder an.
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Stx448-449.2005.3,4.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Tschernobyl-Fallout:
Belastungskarte von Frankreich vorgestellt. Die
französische Umweltorganisation
CRIIRAD (Commission de Recherche et d'Information Indépendante sur la
Radioactivité) stellte am
26. Februar 2002 an der Universität Stendhal in Valence einen Atlas über die radioaktive Belastung französischen
Bodens durch den Tschernobyl-Fallout und Belege über die Falschaussagen der
Behörden von 1986 bis heute vor. Die Böden waren im Auftrage von CRIIRAD
auf Cäsium-137 hin analysiert worden. Der Atlas stellt demnach klar, daß
die radioaktive Belastung durch Tschernobyl von den französischen Behörden
heruntergespielt worden war. Die französische Regierung hatte sogar
behauptet, daß die radioaktiven Tschernobylwolken
die französische Grenze nicht erreicht hätten. Dem Atlas zufolge ist jedoch
ganz Ostfrankreich vom Elsass bis Korsika kontaminiert worden. Höhere
Belastungen finden sich im Jura, in den Hochalpen und den Alpen der
Haute-Provence. http://www.criirad.com
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Stx364-365.2002.8.1 (Kurzmitteilung 1 Seite)
Zu den Originalseiten im pdf-Format
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Umweltbelastungen
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Weißrußland:
Berichte aus Minsk über erhöhte Strahlungswerte im Mai 2000 nicht bestätigt. Vom 17. bis 26. Mai 2000 hielt sich der Strahlenmediziner
Dr.med. Dr.h.c. Edmund Lengfelder,
Professor am Strahlenbiologischen Institut der
Ludwig-Maximilians-Universität München, beruflich in Belarus (Weißrußland)
auf, als ihn am 18. Mai 2000 während seines Aufenthaltes in Minsk die
Deutsche Botschaft über Meldungen von einer angeblich erhöhten
Strahlungsaktivität in Minsk in Kenntnis setzte. Diese Meldung war auch in
Deutschland mit dem Hinweis auf Waldbrände um Tschernobyl verbreitet
worden. Von ihm selbst daraufhin in den folgenden Tagen durchgeführte
Messungen der Ortsdosisleistung hätten jedoch lediglich Werte ergeben, die
dem entsprechen, was auch in Deutschland üblich ist, berichtete Lengfelder nach seiner Rückkehr nach Deutschland.
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Stx324-325.2000.7.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Das radioaktive
Cäsium verharrt länger in der Umwelt und der Nahrung als erhofft. Die Atomkatastrophe von Tschernobyl hat im Jahr 2000 immer
noch unerwartet hohe Dosen von Radioaktivität zur Folge, die weitere
fünfzig Jahre lang anhalten werden, warnen englische und holländische
Wissenschaftler. Sie zeigten, daß das radioaktive Cäsium-137 aus dem
Fallout des Unfalls von 1986 viel länger in der Umwelt verharren kann, als
zuvor in wissenschaftlichen Kreisen angenommen. Dr. Jim Smith und Kollegen
vom Zentrum für Ökologie und Hydrologie in Dorchester
(Südwest-England) haben im Rahmen eines internationalen Forschungsprojektes
die radioaktive Belastung von Pflanzen und von Fischen in den Seen von
Cumbria (Nordengland) und Norwegen untersucht und gefunden, daß die Belastung
mit radioaktivem Cäsium immer noch unerwartet hoch ist. Smith und Kollegen
zufolge müssen Einschränkungen beim Verbrauch von Lebensmitteln in
Großbritannien und in der früheren Sowjetunion möglicherweise bis zum Jahr
2010 oder 2015 aufrecht erhalten werden.
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Stx322-323.2000.6,7.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Skandinavien:
Fische strahlen weiter. Der Fallout von Tschernobyl wirkt in
skandinavischen Seen länger als gedacht. Das berichteten norwegische Wissenschaftler
vom Institut für Naturforschung in Oslo in "Nature".
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Stx304-305.1999.4,5.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Alpengipfel
bleiben radioaktiv verseucht.
Schwerpunkte sind die Hohen Tauern in Österreich, Mercantour
in den französischen Alpen sowie in Italien die Region Cortina d'Ampezzo, teilte eine Forschergruppe Anfang Mai 1998
in Paris mit.
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Stx276-277.1998.12.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Geochemische
Aspekte der Katastrophe in Tschernobyl.
Kurzbesprechung. ISBN 3-9803645-4-2.
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Stx252-253.1997.12.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Pünktlich
zum 11. Jahrestag erhöhte Radioaktivität in den Südalpen gemessen. Die nahe Grenoble gemessene Belastung soll 52.000 Becquerel
radioaktives Cäsium je Kilogramm Erdboden betragen.
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Stx248-249.1997.12.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Weißrußland
ist völlig überfordert. Mit der Bewältigung
der Folgen der radioaktiven Belastung seit dem Reaktorunfall von Tschernobyl
sowie der fortdauernden Umweltgefährdung durch den zerstörten Reaktor und
die weiterhin Strom produzierenden Reaktorblöcke in Tschernobyl ist
Weißrußland offensichtlich völlig überfordert. Zu dieser Einschätzung
gelangt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einem am
25. August 1994 in Berlin veröffentlichten Bericht. Westliche Hilfen seien
insbesondere bei der medizinischen Betreuung der Bevölkerung, der
Entseuchung verstrahlter Flächen, bei der Ausstattung mit zuverlässigen Strahlenmeßgeräten
sowie bei der Kontrolle der Strahlenbelastung von Nahrungsmitteln
erforderlich.
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Stx186-187.1994.7.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Norwegen:
Tschernobyl kostet immer noch. Norwegen muß acht Jahre nach der Atomkatastrophe
von Tschernobyl jährlich immer noch umgerechnet etwa 4,5 Millionen Mark
aufwenden, um die durch die radioaktive Verseuchung entstandenen Schäden
aufzufangen.
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Stx186-187.1994.12.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Tschernobyl:
Vier- bis fünfmal mehr Radioaktivität freigesetzt als bisher zugegeben.
Nach einer Anfang 1994 veröffentlichten Analyse des amerikanischen
Wissenschaftlers Alexander Sich vom Massachusetts Institute of Technologie (MIT) ist bei dem Reaktorunfall von
Tschernobyl vier bis fünfmal mehr Radioaktivität freigesetzt wordfen, als bisher zugegeben wurde (Science, Bd. 263,
p. 750, 11.2.1994).
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Stx176-177.1994.3.1 (Kurzmitteilung, 1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Schweden:
188.000 Rentiere vernichtet. Die durchschnittliche radioaktive
Cäsiumbelastung von schwedischen Rentieren ist bis Ende 1993 um rund 65
Prozent ihres Ausgangswertes von 1986/87 gesunken. Trotzdem mußten bei der
Schlachtung 1993 noch 200 Tonnen Rentierfleisch wegen zu hoher Belastungen
vernichtet werden. Dagegen stieg der Cäsiumgehalt in Elchen eher noch an.
Auch Rehe, Fische, Beeren und Pilze sind in den am schlimmsten betroffenen
Gebieten Mittelschwedens anhaltend hoch belastet. Das berichtet Gösta
Karlsson in der schwedischen Zeitung Dagens Nyheter vom 8. Januar 1994. Bericht nach einer
Übersetzung von Ingeborg Kleinhans.
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Stx170-171.1994.4.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Hamburg: Müll
nach Tschernobyl. Der Hamburger Reeder und Schiffsmakler Arnold H. W.
Ritscher bietet an, sämtlichen Hausmüll, hausmüllartigen Gewerbeabfall und
festen Sondermüll Hamburgs zu entsorgen: "Ich schaffe den Müll in die
Ukraine nach Tschernobyl".
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Stx150-151.1993.8.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Elsaß: Tschernobyl-Belastungen
für Frankreich unterschätzt. Das Elsaß und wahrscheinlich ebenso weite
Teile Ostfrankreichs, haben ähnlich hohe radioaktive Bodenbelastungen wie
sie im Mittel in Süddeutschland vorhanden sind. Damit wurde die radioaktive
Belastung durch die Tschernobyl-Katastrophe im April 1986 von der
französischen Strahlenschutzbehörde SCPRI stark unterschätzt. Das ist
Ergebnis einer für Frankreich bis dahin einzigartigen Studie, die von dem
unabhängigen Forschungs- und Informationszentrum CRII-Rad in Valence im Auftrag des elsässischen Regionalrats
durchgeführt und 1992 veröffentlicht worden ist.
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Stx144-145.1993.3.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Schweden: Rentierfleisch
bleibt ungenießbar. Frisch geschlachtete Rentiere in Schweden hatten
1992 immer noch Cäsiumbelastungen bis 12.500 Becquerel pro Kilogramm
Fleisch.
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Stx138-139.1992.8.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Weißrußland:
Erhöhte Radioaktivität bei Waldbränden. Die 1992 in Weißrußland tobenden
Waldbrände haben dort zu einer drastischen Erhöhung der freigesetzten
Radioaktivität geführt.
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Stx136-137.1992.5.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Berlin: Über
650 verschiedene Radionuklide aus Tschernobyl wurden nach Angaben des Kernphysikers
und wissenschaftlichen Leiters des Katastropheneinsatzes vor Ort, Wladimir Tschernosenko, Ende April 1986 freigesetzt.
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Stx136-137.1992.8.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Sowjetunion-Nachfolge:
Plutonium-Verseuchung durch Tschernobyl-Unfall. Plutonium aus dem
Tschernobyl-Unfall liegt meist in Form heißer Teilchen (hot
particles) vor, die außer Plutonium auch Cäsium,
Ruthenium und Cer enthalten. In großen Mengen kämen diese Partikel speziell
im Umkreis von 45 Kilometern um Tschernobyl vor. Das erklärte 1991 der
Chemiker Dr. Jevgeni Petrajev,
Professor an der Staatlichen Universität Belorusslands.
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Stx120-121.1992.12.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Gewässerbelastungen:
Der Starnberger See ist am radioaktivsten. Mit zwischen 20 und 200
Becquerel pro Kilogramm Trockenmasse ist die Belastung der Schwebstoffe und
Sedimente in den bundesrepublikanischen Gewässern gegenüber den Werten vor
Tschernobyl auch nach viereinhalb Jahren deutlich erhöht. Insbesondere in
bayerischen Gewässern wurden höhere Werte gemessen.
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Stx98-99.1991.12.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Sowjetunion:
Höherer Strontium- als Cäsiumgehalt im Kiewer Trinkwasser. Im Winter
1989 wurde der Cäsiumgehalt im Trinkwasser-Reservoir des Dnepr-Stausees bei Kiew durch den des Knochensuchers
Strontium übertroffen. Auf 100 Becquerel Cäsium aus dem Tschernobyl-Fallout
kam in Deutschland 1 Becquerel Strontium-90. In der Ukraine waren es 1
Becquerel Strontium auf 4 Becquerel Cäsium. Belastete Nahrungsmittel werden
in unbelasteten Gebieten verkauft. Mit solchen und weiteren Erkenntnissen
kehrte eine fünfköpfige deutsche Delegation aus Physikern, einem Arzt und
einem Biologen aus der Sowjetunion zurück, die in Kiew auf Einladung des
örtlichen Jugendverbandes vom 18. bis 22. Juli 1990 an einem Seminar
teilnahmen. Die deutsche Delegation besuchte das Kiewer Institut für
Kernphysik, das Institut für Hygiene von Wasser, Boden, Luft und
Lebensmitteln des Ukrainischen Gesundheitsministeriums, das Radiologische
All-Unionszentrum und ein Gebiet am Rande der 30 Kilometer-Sperrzone um
Tschernobyl. Die Physikerin Dr. Ute Boikat von
der Hamburger Gesundheitsbehörde, Mitglied der Delegation, berichtet.
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Stx86-87.1990.3,4.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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In der
Sowjetunion gelten überhöhte Strahlengrenzwerte. Veraltete Grenzwerte für beruflich Strahlenbelastete, wie
sie in der Bundesrepublik Deutschland für sogenannte Kontrollbereiche in
kerntechnischen Anlagen gelten und inzwischen als verringerungsbedürftig
eingeschätzt werden, gelten in der Sowjetunion für die
Allgemeinbevölkerung. Das ergibt sich aus einem Vortrag von Dr. V. Chumak vom Institut für Strahlenforschung in Kiew über
"ökologische und biologische Konsequenzen des Tschernobyl-Unfalls",
den er am 13. Juni 1990 auf einem Seminar des Österreichischen Verbandes
für Strahlenschutz an der Universität Wien hielt. Ein Bericht der
Physikerin Dr. Ute Boikat vom Amt für
Gesundheits- und Veterinärwesen in Hamburg.
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Stx82-83.1990.1,4,5.3 + Stx84-85.1990.2.1 (4 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Amtsberichte:
Hohe Strahlendosis in Süddeutschland. Die durch den Reaktorunfall in
Tschernobyl ab Ende April 1986 verursachte Strahlung aus dem Fallout von
Cäsium-134 und Cäsium-137 habe im Jahre 1988 in der Bundesrepublik zu einer
effektiven Dosis von durchschnittlich 0,025 Millisievert (2,5 Millirem)
geführt. Im Münchener Raum habe sie jedoch etwa um das Vierfache, im
Berchtesgadener Raum um das Zehnfache über diesem Mittelwert gelegen. Dies
geht aus dem Bericht der Bundesregierung über Umweltradioaktivität und
Strahlenbelastung für das Jahr 1988 hervor.
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Stx80-81.1990.10.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Karten der
radioaktiven Bodenbelastung in der DDR erstellt: DDR ähnlich hoch wie die
Bundesrepublik belastet. In Zusammenarbeit mit dem Neuen Forum in der
DDR hat die Radioaktivitätsmeßstelle des Fachbereichs Physik der
Universität Oldenburg 1990 erstmals flächendeckend auf dem Gebiet der DDR
die radioaktive Belastung des Bodens untersucht. Dabei wurden ähnlich hohe
Belastungen durch radioktives Cäsium festgestellt
wie in der Bundesrepublik, mit Durchschnittswerten zwischen 1.000 und
35.000 Becquerel Cäsium pro Quadratmeter. Für das offenbar am stärksten vom
Tschernobyl-Fallout verseuchte Gebiet der DDR, die Umgebung von Rathenow,
etwa 70 Kilometer westlich von Berlin, führte die Unabhängige Meßstelle
Berlin des Strahlentelex im Zusammenwirken mit der örtlichen Bevölkerung
weitergehende Messungen durch. Dabei wurden dort Belastungen bis 74.000
Becquerel Cäsium-Gesamtaktivität pro Quadratmeter Bodenfläche gefunden.
Bericht mit 3 Belastungskarten.
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Stx78-79.1990.1-4.4 (4 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Urlaub in
Österreich: Ökologie-Institut Wien warnt vor Milch von der Alm. Über
100.000 Becquerel radioaktives Cäsium-137 pro Quadratmeter Bodenfläche
fanden sich speziell in den höheren Lagen der Alpenregion. Mit einer
Belastungskarte des Ökologie-Instituts Wien von 1990.
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Stx78-79.1990.3.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Urlaub in
Schweden: "Tausende schwedische Seen sind cäsiumkrank". In
über 14.000 schwedischen Seen befinden sich Fische, die mehr radioaktives
Cäsium enthalten, als es die Richtlinien der schwedischen
Lebensmittelbehörde zulassen. Bis zum Jahr 2020 könne es dauern, bis die
Hechte in den am stärksten betroffenen Seen gegessen werden könnten. Das
berichtete am 1. Februar 1990 Lasse Johansson von der Redaktion der
schwedischen Tageszeitung Dagens Nyheter in Uppsala. Bericht mit einer Karte der
Cäsiumbelastung schwedischer Süßwasserfische.
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Stx78-79.1990.3,4.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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"Le Cri
du rad": Tschernobyl hat auch Frankreich
nicht verschont. Deutsche Hysterie und französische Gleichgültigkeit
nach Tschernobyl - diese in der Öffentlichkeit vielfach dargestellte
Aufteilung wird immer mehr zum Vorurteil. "Die (radioaktive)
Wolke" hätte Frankreich verschont, es sei nichts zu befürchten, hieß
es. Entsprechend geringe Reaktionen gab es nach Tschernobyl in Frankreich.
Vor dem Hintergrund von 56 Kernreaktoren mit über 56.000 Megawatt
elektrischer Leistung und einem Atomstromanteil von etwa 70 Prozent, gibt
es eine relativ große Zustimmung der Bevölkerung zur französischen
Atomenergiepolitik. Groß war jedoch die Wirkung, als die Gruppe CRII-RAD
aus Montélimar im Rhônetal
eigene Meßergebnisse veröffentlichte und damit offizielle Angaben Lügen
strafte. Mit der Präsidentin von CRII-RAD, Michele Rivasi,
sprach im August 1989 das Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des
Strahlentelex Dr. Werner Neumann, Frankfurt/M..
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Stx68-69.1989.2,9,10.3 (3 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Riesenwachstum. Die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl Ende April 1986 hat
200 Hektar Wald in der Nähe des Atomkraftwerks direkt geschädigt, weitere 150.000
Hektar Wald um Tschernobyl mußten zum "Schutzgebiet" erklärt
werden. Dies erklärte Iwanowitsch Pisarenko,
stellvertretender Vorsitzender des Staatskomitees der UdSSR für
Forstwirtschaft in Moskau, am 19. Juni 1989 vor der Enquete-Kommission
"Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre" des Deutschen Bundestages
in einer öffentlichen Anhörung.
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Stx62-63.1989.10.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Klärschlamm:
Radioaktiver Abfall als Düngemittel verwendet. Rund 50 Millionen
Kubikmeter Klärschlamm fallen jährlich bei der Abwasserbeseitigung in der
Bundesrepublik an. Über die Kompostierung und als nasser Faulschlamm oder
stichfester Klärschlamm von Trockenbeeten wird davon etwa ein Drittel zur
"Bodenverbesserung" landwirtschaftlich genutzt. Durch das Unglück
von Tschernobyl 1986 war dieser Klärschlamm mit radioaktiven Isotopen hoch
belastet. Ohne atomrechtliche Genehmigung ist auch dieser Klärschlamm auf
Felder ausgebracht worden. In einem im Juli 1987 fertiggestellten Gutachten
waren die Rechtsanwälte Dr. Günter Heine und Jörg Martin vom
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in
Freiburg der Frage nachgegangen, ob dies eine strafbare Handlung ist
(Stx18.1987.6.1). Betreiber derartiger Anlagen und das Bayerische
Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen hatten die Ansicht
vertreten, das Atomgesetz und die Strahlenschutzverordnung seien auf die
Folgen von Tschernobyl nicht anwendbar. Dem widerspricht das Gutachten des
Max-Planck-Instituts. In der Zeitschrift "Natur und Recht" haben
die Autoren des Rechtsgutachtens dieses Problem Mitte 1989 erneut
aufgegriffen. Dr. Werner Neumann von der Arbeitsgemeinschaft
Umweltkontrolle (ARGUK) in Oberursel gibt eine kommentierende Bewertung.
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Stx60-61.1989.2,3.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Österreich: Radioaktive
Belastungen im Gebiet des Nationalparks Hohe Tauern.
"Untersuchungen der radioaktiven Belastung durch die
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Gebiet des Nationalparks Hohe
Tauern" heißt eine von Peter Bossew, Antonia
Wenisch und Gabi Mraz vom Österreichischen
Ökologie-Institut in Wien 1989 fertiggestellte Studie.
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Stx60-61.1989.4.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Wien: Hochalmen
strahlen weiter. Auch drei Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl
strahlt es insbesondere auf Hochalmen weiter. Das Ökologieinstitut in Wien
teilte mit, auf Hochalmen in Österreich werde eine Belastung allein mit
Cäsium-137 von mehr als 37.000 bis 148.000 Becqauerel
pro Quadratmeter gemessen.
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Stx58-59.1989.3.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Bundesgesundheitsamt:
Allein durch künstliche äußere Bodenstrahlung Höchstwertüberschreitungen
in der Bundesrepublik. In Südost-Bayern wird für Kleinkinder auch 1989
noch allein durch die äußere Bodenstrahlung der Tschernobyl-Radionuklide
Cäsium-137 und Cäsium-134 der in der Strahlenschutzverordnung vorgegebene
Höchstwert von 30 Millirem (0,3 Millisievert) pro Jahr überschritten. Das
ergibt sich aus dem Bericht des Bundesgesundheitsamtes zur
Strahlenexposition im 1. Quartal 1989.
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Stx57.1989.3.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Österreich/Bayern:
Strahlenrisiko in den Alpen. In den bayerischen Alpen besteht ebenso
wie in denen Österreichs ein besonderes Strahlenrisiko nach dem
Reaktorunfall von Tschernobyl.
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Stx51.1989.5.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Großbritannien:
Strahlung in Schottland 40mal höher als zugegeben.
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Stx51.1989.5,6.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Deutschland:
Über 300.000 Entschädigungsanträge abgewickelt. Nach dem Reaktorunglück
von Tschernobyl sind bis Anfang 1989 etwa 310 Millionen DM an
Entschädigungen gezahlt worden, überwiegend an Erzeuger und Händler von
Milch und Gemüse.
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Stx51.1989.6.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Österreich: Besonderes
Strahlenrisiko in den Alpen. Radioaktive Rekordbelastungen hat das
Ökologie-Institut in Wien 1988 in den österreichischen Alpen ermittelt. Wie
mitgeteilt wurde, seinen auf kleinem Raum sehr unterschiedliche Belastungen
mit Extremwerten von mehr als 148.000 Becquerel Cäsium-137 pro Quadratmeter
Bodenfläche gefunden worden. Die Cäsium-Gesamtaktivität, einschließlich
Cäsium-134, beträgt demnach mehr als 180.000 Becquerel pro Quadratmeter.
Bis dahin waren in Österreich Bodenbelastungen bis etwa 90.000 Becquerel
Cäsium-Gesamtaktivität pro Quadratmeter bekannt, in Wien zwischen etwa
4.000 und 10.000. In dem neu untersuchten, als entlegen charakterisierten
Gebiet, sei zwar die betroffene Bevölkerung informiert, genaue Ortsangaben
will das Institut jedoch noch nicht machen. Das sei "den Betroffenen
versprochen" worden. In dem Gebiet seien im Herbst 1988 noch
Milchbelastungen von mehr als 900, in frischem Gras 4.500 und in Moos
45.000 Becquerel Cäsium-Gesamtaktivität pro Liter beziehungsweise Kilogramm
festgestellt worden.
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Stx50.1989.1,3.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Schweden: In
Rotwild zunehmende radioaktive Belastungen ermittelt. Im Januar 1989
wurden radioaktive Cäsiumbelastungen zwischen 2.063 und 2.273 Becquerel pro
Kilogramm ermittelt.
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Stx50.1989.6.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Sowjetunion:
In der Nähe des Tschernobyl-Reaktors ist die tägliche Strahlenbelastung
so hoch wie in Deutschland in einem Jahr. Eine Reisegruppe der
"European Youth Forest Action" ermittelte
im August 1988 in direkter Nähe des Tschernobyl-Sarkophags eine
Ortsdosisleistung von etwa 3 Millirem pro Stunde.
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Stx42.1988.6.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Schweiz: Starke
Schwankungen in der Bodenbelastung innerhalb weniger Meter. Starke
Schwankungen weisen die Bodenbelastungen bei Engadin in der Schweiz auf.
Bei Probenahmen von unbearbeiteten Weideflächen und aus dem Wald wurden
1988 in jeweils 100 Metern Abstand Cäsiumbelastungen von 70, 680 und 1.500
Becquerel pro Kilogramm, entsprechend etwa 5.000, 50.000 und 100.000
Becquerel pro Quadratmeter gefunden. Zuvor war für diese Region der Schweiz
von einer mittleren Bodenbelastung von 100 Becquerel pro Kilogramm oder
7.500 pro Quadratmeter ausgegangen worden.
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Stx41.1988.3.1 (Kurzmitteilung, 1 Seite)
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Umweltbelastungen
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In Moosen,
Flechten und Farnen 1987 höhere Belastungen als 1986 gefunden. Auch zwei Jahre nach dem Unglück von Tschernobyl erwiesen
sich Boden und Pflanzen in der Bundesrepublik Deutschland deutlich
radioaktiv belastet, herausragend hoch die niederen Pflanzen. Und: Das
Radioaktivitäts-Verteilungsmuster ist kleinflächig und sehr uneinheitlich,
eine Tatsache, die bereits unmittelbar nach dem Unfall von Tschernobyl
gegeben, aber weithin unbeachtet geblieben war. Das sind Ergebnisse aus
einem Zwischenbericht über die Untersuchungen des Botanischen Instituts der
Universität Essen zu den Folgen des Reaktorunfalls von Tschernobyl.
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Stx40.1988.2,5.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Die Strahlenbelastung
Europas auf einen Blick. Eine Übersicht über
die Belastung der europäischen Länder mit radioaktivem Cäsium nach
Tschernobyl dokumentiert Strahlentelex in der Ausgabe vom 18. August 1988.
Abgesehen von den direkt betroffenen Gebieten in der Sowjetunion befinden
sich in Mittelschweden die am höchsten, in Spanien und Portugal die am
geringsten verseuchten Gebiete.
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Stx39.1988.1,3,4.3 + Stx40.1988.4.1 (4 Seiten)
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Umweltbelastungen
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130.000
Becquerel Cäsium pro Kilogramm im Staub auf Dächern meldete im Sommer 1988 das "Bürgerforum Umwelt"
in Vilshofen.
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Stx38.1988.6.1 (Kurzmitteilung, 1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Niedersachsen:
"Hot Spots" auch im Wendland. 55.640 Becquerel des
radioaktiven Isotops Ruthenium-106 wurden pro Quadratmeter -
zurückgerechnet auf den 15. Mai 1986 - im Oktober 1987 auf der Oberfläche
eines Zaunpfahls in Pevestorf im Raum
Lüchow-Dannenberg vom Umweltinstitut München gemessen. Ruthenium-106 wirkt
speziell schädigend auf die Nieren und verringert sich jeweils innerhalb
eines Jahres auf die Hälfte seines Ausgangswertes.
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Stx30.1988.4.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Pflanzen als
Strahlenindikator. Strahlenwirkungen auf Pflanzen. Orchideenmißbildungen
nach Tschernobyl. Bis 1959 hatten 167 Atomwaffentests
stattgefunden, die unsere Böden zeitweilig mit 25.000 bis über 40.000
Becquerel pro Quadratmeter Beta-Aktivität belastet hatten. Bereits damals
erregten Mißbildungen bei Pflanzen Aufmerksamkeit. Mit dem Strahlenregen
von Tschernobyl 1986 ging zwei- bis dreißigmal mehr radioaktives Cäsium auf
uns nieder als zuvor. Zwischen Sommer 1986 und Frühjahr 1987 fielen in
einem Gewächshaus in Neuß bei Düsseldorf schwere
Blüten-Mißbildungen bei Orchideen auf. Man hatte in diesem Gewächshaus mit
Regenwasser, in einem benachbarten Gewächshaus, in dem keine Mißbildungen
aufgetreten sind, mit Leitungswasser gegossen - eine zufällige Anordnung,
die wissenschaftlichen Anforderungen entspricht. Ein Bericht von Irene Noll.
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Stx15.1987.1,2,5.3 + Stx16.1987.2,5,6.3 (6 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Großbritannien:
Schlachtverbot für eine halbe Million Schafe. Rund eine halbe
Million Schafe in Großbritannien waren im Sommer 1987 immer noch gefährlich
hoch radioaktiv verseucht und dürfen nicht geschlachtet werden. Das
entschied 15 Monate nach Tschernobyl die britische Regierung und
verlängerte und erweiterte das Schlachtverbot für mehr als 500
nordwestenglische, nordwalisische und schottische Hochlandfarmen. Die
britischen Behörden haben die Gefahrengrenze bei 1.000 Becquerel Cäsium pro
Kilogramm Schaffleisch angesetzt.
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Stx15.1987.6.1 (Kurzmeldung, 1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Belastungskarte
der EG-Länder. Eine Karte über die radioaktive
Belastung der Länder der Europäischen Gemeinschaften (EG) veröffentlichte
die Kommission der EG im November 1986 in einem Bericht an den Ministerrat
der Gemeinschaft und das Europäische Parlament (KOM(86)607 endg.). Strahlentelex dokumentierte diese Darstellung
Anfang August 1987, nachdem bei der Überprüfung in den Monaten zuvor zwar
im einzelnen sehr viel höhere Bodenbelastungen als von der EG-Kommission
angegeben bekannt wurden, die relativen Verhältnisse zwischen den Ländern
jedoch zu stimmen scheinen. Die tatsächliche Cäsiumbelastung liegt im
Mittel offenbar mindestens fünffach höher als angegeben.
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Stx14.1987.5.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Schweden: Lebensgrundlage
der Samer durch Tschernobyl-Fallout schwer getroffen. Ein Bericht von
Annette Groth.
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Stx12.1987.5.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Finnland: "Unterschiedliche
Belastungen", konstatierte im Juni 1987 das Finnische
Fremdenverkehrsamt auf der Grundlage von Untersuchungsergebnissen der
finnischen Strahlenschutzzentrale.
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Stx12.1987.5.1 (1 Seite)
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Umweltbelastungen
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Frankreich: Korsika
ähnlich stark radioaktiv belastet wie Bayern. Auf dem französischen
Korsika war man lediglich durch die Maßnahmen, die die italienische
Regierung auf der benachbarten Insel Sardinien ergriff, auf das Ausmaß des
radioaktiven Fallouts aufmerksam geworden. Ein Bericht von Annette Groth.
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Stx12.1987.5,6.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Berlin: Strahlenbelastung
durch radioaktiv verseuchte Erde höher als angenommen. Zwischen 35 und 97
Becquerel pro Kilogramm oder rund 3.000 bis 9.000 Becquerel pro
Quadratmeter beträgt die Bodenbelastung durch die Radionuiklide
Cäsium-137 und -134 im Berliner Stadtgebiet in den ersten sechs Zentimetern
der Erde. Das ergibt eine Auswertung der von Januar bis Mai 1987
veröffentlichten Meßergebnisse der Meßstelle des Berliner Senats durch die
Unabhängige Strahlenmeßstelle Berlin. In den Berliner Forsten ist danach
der Boden mit 114 Becquerel pro Kilogramm Cäsium-137 und -134 (rund 10.000
Becquerel pro Quadratmeter; im Jagen 95), 195 (17.500; im Spandauer Forst,
Jagen 27) und 230 (20.000; am Nymphenufer, Am
Großen Wannsee) radioaktiv belastet. Die Anteile Cäsium-137 zu Cäsium-134
verhalten sich dabei im Mittel wie 7 zu 3.
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Stx11.1987.1,6.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Berlin: Wieder
hohe Radioaktivität in frischem Laub. Birken enthielten 1987 noch immer
zwei Drittel der letztjährigen Cäsiumaktivität, bei Kastanienbäumen ist es
die Hälfte und bei Buchen ein Drittel der Vorjahreswerte. Das sind Ergebnisse
der Strahlenmeßstelle des Berliner Senats. Ein Bericht von Dr. Peter Plieninger.
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Stx10.1987.1,8.2 (2 Seiten)
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Umweltbelastungen
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Berlin: Strahlenbelastung
in Sandkästen und auf Spielplätzen. Gemeinsam mit dem Berliner Verein Mütter
und Väter gegen atomare Bedrohung wurden 1987 von der Unabhängigen
Strahlenmeßstelle Berlin Sandproben von 63 Kinderspielplätzen der Stadt
untersucht. Bereits aus hygienischen Gründen sind
die Behörde gehalten, den Spielsand jedes Jahr auszutauschen. Den
Meßergebnissen zufolge ist das nur bei einem von sechs Spielplätzen
geschehen.
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Stx9.1987.8.1 (1 Seite)
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