StrahlenTelex [ Uran im Leitungswasser deutscher Städte ]

 
 

Uran im Leitungswasser deutscher Städte –

MeßwerteKarte (1,4 MB pdf)

und

Uran im Mineralwasser – Meßwerte

Meßwerte des Instituts für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL-PB - JKI), Stand: 2009;

hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung *

Referenz für die Daten:

Schnug, E., Birke, M., Costa, N., Knolle, F., Panten, K., Lilienthal, H. and Haneklaus, S. (2008) Uranium in German tap and bottled waters. In: Kok, L.,J., de and Schnug, E. Loads and fate of fertilizer derived uranium. Backuys, Leiden, The Netherlands

sowie Dissertation Knolle http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00027200 mit dem Grunddatensatz, in die die Daten der Foodwatch-Erhebung eingepflegt wurden, die die Datenbank um 242 Neuzugänge erweitert hat.

 

Berichte und Kommentare:

Radioaktives und giftiges Uran im Trinkwasser – von Inge Lindemann (254 KB)

Uran im Trinkwasser ist nur die Spitze des „Uranbergs“ (251 KB)

Das Kriterium „natürliche Reinheit“ der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung ist überholt (175 KB)

Uranbelastung von landwirtschaftlichen Nutzflächen und Agrarprodukten (160 KB)

BfS bestimmt Uran im Trinkwasser (140 KB)

Landwirte wollen Phosphor und bringen Uran auf den Acker – von Inge Lindemann (560 KB)

Jede 7. bis 8. Mineralwassersorte enthält zuviel Uran (190 KB)

2 Mikrogramm Uran für Babys im Mineralwasser, aber 10 Mikrogramm im Leitungswasser (215 KB)

Die Bundesregierung mauert bei Uranbelastungen durch uranhaltige Phosphatdüngemittel weiter (122 KB)

Neue Trinkwasserverordnung: der Urangehalt im Trinkwasser darf höher als in Babynahrung sein (124 KB)

Die WHO verdoppelt ihren Trinkwasser-Richtwert für Uran auf 30 Mikrogramm pro Liter (157 KB)

Phosphatdünger erhöhen den Urangehalt in Böden und im Grundwasser (155 KB)

Uran in Phosphor-Düngemitteln und dessen Verbleib in der Umwelt - Von Ewald Schnug (380 KB)

Uran im Trinkwasser: Kritik an der WHO wegen der Erhöhung ihres Richtwertes für Uran im Trinkwasser (2,2 MB)

www.strahlentelex.de/Nahrungsmittel-Belastungen.htm#Mineralwasser

Uran im Trinkwasser schweizerischer Gemeinden:

Link zu Karte und Meßwerten

Messresultate aus einer Leseraktion der schweizerischen Zeitschrift Gesundheitstipp, Stand Dezember 2006, www.gesundheitstipp.ch

Uran ist ein für Pflanzen, Menschen und Tiere nicht essentielles Spurenelement und wirkt als Schwermetall chemotoxisch, als Radionuklid radiotoxisch (mutagen, kanzerogen, teratogen). Der Hintergrundwert für Uran in Oberflächenwässern Deutschlands liegt bei 0,33 Mikrogramm Uran pro Liter (µg U/l) und wird von europaweiten Untersuchungen (FOREGS-Atlas 2005) mit einem ermittelten Medianwert von 0,32 µg U/l für Europa bestätigt (M. Birke et al., Geochemischer Atlas der Bundesrepublik Deutschland, BGR 2006).

In der Trinkwasserverordnung fand sich lange kein Grenzwert für Uran. Das Umweltbundesamt (UBA) empfahl jedoch gemäß § 6 (1) TrinkwV 2001 als Höchstkonzentration für Uran im Trinkwasser einen lebenslang duldbaren gesundheitlichen Leitwert (LW) von 10 Mikrogramm Uran pro Liter (10 µg U/l) Wasser einzuhalten. Dieser Leitwert soll für alle Risikogruppen gelten (BfR-Statusseminar, Dieter 2005). In Anlehnung an den Urangrenzwert der Mineral- und Tafelwasserverordnung wurde ein Grenzwert von 2 µg U/l auch für Trinkwasser diskutiert. Am 11. Mai 2011 hat das Bundesgesundheitsministerium jedoch die Änderung der Trinkwasserverordnung von 2001 bekannt gegeben. Sie tritt am 1. November 2011 in Kraft und legt einen Uran-Grenzwert von 10 Mikrogramm pro Liter fest. Demgegenüber darf Mineralwasser, das als „geeignet für die Zubereitung als Säuglingsnahrung“ beworben wird, nicht mehr als 2 Mikrogramm Uran pro Liter enthalten. Demnach wäre Leitungswasser nicht mehr unbesehen für Säuglinge geeignet.

Je nach Natur der geologischen Formation und anthropogener Nutzung der Böden (Landwirtschaft, Bergbau) können Grundwässer und aus solchen gewonnenes Trinkwasser Uran auch in höheren Konzentrationen als 10 µg U/l enthalten. In Analogie zu § 9 Abs.6-8 TrinkwV 2001 erachtete das Umweltbundesamt einen Maßnahme(höchst)wert von 20 µg U/l für eine Belastungsdauer von bis zu zehn Jahren als „gesundheitlich duldbar“. Trinkwässer mit höheren Urangehalten werden entweder nicht mehr verteilt, oder sie werden bereits jetzt oder in nächster Zukunft zur Entfernung von Uran auf Werte von unter 10 µg U/l aufbereitet (BfR-Statusseminar, Dieter 2005). Mehrere technische Verfahren zur Uranentfernung sind derzeit in der Erprobung.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzte 2004 ihren provisorischen lebenslang gesundheitlich duldbaren Trinkwasserleitwert (provisional drinking water guide value) von 2 µg U/l auf 15 µg U/l hoch – bei unveränderter Berechnungsgrundlage. Im Juli 2011 schließlich hob die WHO in ihrer Trinkwasser-Richtlinie diesen Wert erneut an, diesmal sogar auf 30 µg/l. Dies würde sich aus neuen epidemiologischen Studien ableiten lassen und ersetze den bisherigen Wert, der aus tierexperimentellen Studien abgeleitet worden sei, begründet das die WHO. Außerdem berücksichtige dieser Wert die „Schwierigkeiten in Bezug auf die technische Realisierbarkeit kleinerer Werte“ in der Trinkwasserversorgung.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sah vorübergehend einen Urangrenzwert für Säuglingsnahrung von 0,2 µg/l vor, erhöhte ihn dann auf Anforderung aus dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und dem Umweltbundesamt (UBA) auf 2 µg/l.

Die Verbraucherrechteorganisation foodwatch forderte, Mineralwässer, die mehr als 2 µg U/l enthalten, mit dem Warnhinweis „Nicht für die Zubereitung von Säuglingsnahrung und Nahrung von Kindern bis 7 Jahre“ zu versehen.

Verbraucherschützer setzen sich für die Uran-Kennzeichnungspflicht beim Trinkwasser und abgepacktem Wasser ein.

http://www.bfr.bund.de/cm/208/bfr_empfiehlt_die_ableitung_eines_europaeischen_hoechstwertes_fuer_uran_in_trink_und_mineralwasser.pdf

* Informationen zur Probennahme und Analyse:

Die Daten zu Urangehalten in Flaschenwässern entstammen der am Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde der ehemaligen Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig Völkenrode (FAL-PB) erstellten und gepflegten Datenbanken zu Uran in Umweltkompartimenten. Die darin gesammelten Daten entstammen sowohl eigenen Analysen und Analysen der BGR, als auch Analysendaten, die in der einschlägigen Literatur referiert und von FAL-PB validiert wurden.

Die von FAL-PB analysierten Flaschenwässer wurden zwischen 2000 und 2007 im Lebensmittelhandel erworben und nach Druckaufschluss mit Salpetersäure mittels ICP-QMS auf ihren Urangehalt untersucht. Die Daten aus der Literatur wurden erst nach Validierung der Urangehalte durch Analysen von FAL-PB in die Datenbank übernommen.

Haftungsausschluss:

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Der Forschungsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat seit dem 1. Januar 2008 eine neue Struktur. Die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA), die Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen (BAZ) und die Institute für Pflanzenernährung und Bodenkunde sowie Pflanzenbau und Grünlandwirtschaft der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) wurden zum Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen zusammengeschlossen.

 

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Strahlentelex
ISSN 09314288